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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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der Ranch wieder herauskommen, sofern ihre Verfolger sie nicht vorher einholen.«
    »Aber das sind zwanzig Meilen!«
    Matt blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ja, und?«
    Cranton verkniff sich eine weitere Bemerkung zu der Entfernung. »Leider kann ich nur mit Vermutungen nicht arbeiten, ich brauche Beweise.«
    »Ja, aber ich nicht. Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wieder.«
    Cranton machte einen Schritt auf ihn zu, blieb aber ruckartig stehen, als ihn Matts harter Blick traf. »Wo wollen Sie denn jetzt hin?«
    »Meinem Freund helfen natürlich.« Damit drehte er sich um. Er bewältigte den Weg, den er vorher mit dem Polizisten heruntergekommen war, in der Hälfte der Zeit. In seinem Kopf spielte er verschiedene Möglichkeiten durch, wie er zu Clint und Karen gelangen konnte. Ihnen zu folgen brachte nicht viel, sie hatten schon einen zu großen Vorsprung. Also blieb nur noch die Möglichkeit, sie irgendwo abzufangen. Was natürlich große Risiken barg. Wie leicht konnte er einfach an ihnen vorbeimarschieren und sie verfehlen? Nun, dann musste er eben gut planen und sich danach auf seinen Instinkt verlassen.
    Beinahe hätte er die Rancheinfahrt verpasst, so sehr war er in seine Gedanken vertieft. Er trat voll auf die Bremse und schlingerte im letzten Moment auf den Schotterweg, der zum Ranchhaus führte. Puh, das war knapp gewesen! Er stellte sein Auto wieder auf dem Parkplatz ab und machte sich auf den Weg zu seiner Hütte. Dort angekommen, griff er als Erstes zum Telefon und wählte die Nummer zum Haupthaus.
    Schon nach dem zweiten Klingeln nahm George den Hörer ab. Es schien fast, als hätte er bereits neben dem Telefon gewartet. »Hunter.«
    »Hier ist Matt. Für mich sah es so aus, als wären Clint und Karen entkommen und in den Wäldern untergetaucht.«
    George stieß erleichtert den Atem aus. »Gott sei Dank! Wie können wir ihnen jetzt helfen?«
    »Wenn Sie mir eine geeignete topografische Karte geben könnten, werde ich versuchen, zu ihnen zu gelangen. Morgen früh breche ich auf.«
    »Ich bringe Ihnen gleich eine Karte vorbei. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein. Oder doch! Um meine Tarnung aufrechtzuerhalten, wäre es besser, wenn alle denken, ich müsste aus beruflichen Gründen dringend abreisen.«
    »Auch Shannon?«
    Matts Ohren wurden heiß. »Ja. Wenn ich Clint und Karen gefunden habe, werde ich wiederkommen und Shannon alles erklären.« Sein Gesichtsausdruck wurde finster. »Sofern sie mich lässt.«
    »Ich habe keine dummen Kinder großgezogen.« Man hörte an seiner Stimme, dass George lächelte.
    Matt verzog den Mund. »Das ist ja mein Problem.«
    George legte auf und kam kurz darauf mit der gewünschten Karte zur Hütte. »Auf dieser Karte ist alles Wesentliche eingezeichnet: Straßen, Wege, Flüsse, Höhenmeter, sogar die Waldschäden durch die Brände sind eingetragen.«
    Matt nahm sie entgegen. »Vielen Dank! Und falls wir uns morgen früh nicht mehr sehen, bin ich weiterhin über mein Handy erreichbar.« Er schrieb die Nummer auf einen kleinen Zettel und gab ihn George. »Hier. Sowie ich etwas finde, sage ich Ihnen sofort Bescheid.«
    George reichte ihm die Hand. »Seien Sie vorsichtig, und bringen Sie bitte meinen Sohn zurück!«
    Matt lächelte mit einer Zuversicht, die nur halb gespielt war. »Das werde ich.«

 
    30
    Die leichte Aufhellung des Nachthimmels war für Clint ein Zeichen dafür, dass es Zeit wurde, Karen zu wecken. Ein kurzer Blick auf die leuchtende LED-Anzeige seiner Uhr bestätigte dies. Wenn sie einen weiteren kleinen Vorsprung vor ihren Verfolgern herausarbeiten wollten, mussten sie bald aufbrechen. Ein letztes Mal steckte er seine Nase in ihre Haare und genoss ihren warmen, weichen Körper in seinen Armen. Er hätte die nächsten Hundert Jahre in genau dieser Position verbringen können, doch leider war das nicht möglich. Zumindest im Moment nicht. Wenn sie allerdings erst einmal diese ganze Angelegenheit hinter sich gebracht hatten …
    Mit einem Ruck riss Clint sich aus seinen Träumereien. Sie mussten jetzt wirklich aufstehen. Er rüttelte Karen leicht an der Schulter. Sie murmelte etwas, wachte aber nicht auf. Clint grinste. Jetzt ging das schon wieder los!
    Aber diesmal hatten sie keine Zeit für dieses Spiel, daher leuchtete er ihr mit der Taschenlampe in die Augen und beugte sich über ihr Ohr. »Aufstehen!«
    Mit einem Ruck schoss Karen nach oben, Clint schaffte es gerade noch, seine Nase in Sicherheit zu bringen. »Wie, wo,

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