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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wollten.«
    Karen wurde übel. »Dr. Freeman hängt da also auch mit drin?«
    Paul grinste sie an. »Ich hatte ihn dir empfohlen, erinnerst du dich?«
    Karen schluckte hart. Sie hatte den Zahnarzt sympathisch gefunden und war froh gewesen, die schweren Eingriffe ohne große Schmerzen überstanden zu haben. Dabei war es ihnen die ganze Zeit nur um ihre Arbeit gegangen. Hilflos blickte sie zu Clint hinüber, konnte in der Dunkelheit aber nur seinen Umriss erkennen. Was gäbe sie jetzt dafür, seine Arme um sich zu spüren, seine Stärke in sich aufzunehmen. Stattdessen hing sie hier im Griff dieses Verbrechers.
    »Und was hättest du gemacht, wenn ich keine Weisheitszähne bekommen hätte?«
    »Dann hättest du eben irgendwo so starke Schmerzen bekommen, dass dringend eine Operation erforderlich gewesen wäre.«
    Karen wurde eiskalt. Also konnte sie von Glück sagen, dass sie Probleme mit ihren Zähnen gehabt hatte. »Du glaubst doch nicht, dass die Codes euch noch etwas nützen werden, oder? Die Regierung hat nach meinem Verschwinden garantiert alle wichtigen Zugangsdaten geändert.«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Das ist mir egal, ich habe mein Geld dafür bekommen. Jetzt werde ich nur noch zusehen, dass ich dich endlich loswerde. Dann mache ich eine lange Reise und vernasche dabei das eine oder andere junge und vor allem schlanke Ding.«
    Dieser letzte Seitenhieb verfehlte sein Ziel völlig, da Karen gebannt beobachtete, wie der Anführer der Gruppe auf sie zukam.
    »Ich muss mich jetzt mal in diese rührende Unterhaltung einmischen. Es stimmt schon, dass die Codes inzwischen geändert wurden, aber wir haben mithilfe Ihrer Passwörter bereits seit dem Arzttermin Zugriff auf die Pläne. Wir brauchten sie nur noch zu kopieren und aus dem Pentagon zu schmuggeln.«
    Karen blickte ihn ungläubig an. »Das glaube ich nicht. Niemand, der nicht an dem Projekt arbeitet, kommt überhaupt in die Nähe meines Labors.«
    Der Mann grinste. »Genau. Deshalb war es ja auch so ungemein praktisch, dass meine kleine Freundin Gina die Stelle als Ihre Assistentin bekam. Für sie war es keine Schwierigkeit, die Daten aus Ihrem Computer zu ziehen, nachdem wir die Codes hatten, und nach draußen zu bringen.« Er legte eine Kunstpause ein. »Und nachdem wir alle Daten hatten, konnten wir uns Ihre schicke Waffe selbst bauen. Wir haben sie noch ein bisschen abgewandelt, sodass sie nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zum Angriff verwendet werden kann.«
    Leichenblass starrte Karen ihn an. »Oh mein Gott!«
    Ihr Flüstern löste bei ihm einen Lachanfall aus. »Ich glaube nicht, dass Gott etwas damit zu tun hat.« Er kratzte sich am Kopf. »Obwohl er wahrscheinlich eine Zeit lang ziemlich überlastet sein wird, wenn wir die Waffe zünden.«
    »Sie wollen doch nicht wirklich Hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschen umbringen!«
    »Warum nicht? Lassen Sie sich einfach überraschen.« Er schlug sich vor die Stirn. »Ach, ich vergaß. Sie weilen dann ja leider nicht mehr unter uns. Zu schade, dann hätten Sie endlich einmal gesehen, wozu Ihre Entwürfe taugen.«
    Karen schloss die Augen. Dieser Mann war wahnsinnig! Die ganzen Krieger Gottes waren irre. Sie musste irgendetwas tun, um die Terroristen aufzuhalten. Nicht nur, um ihr Leben zu retten, sondern auch das unzähliger anderer.
    Urplötzlich wurde sie schlaff. Der Mann, der sie hielt, hatte nicht damit gerechnet, daher rutschte sie durch seinen Arm hindurch zu Boden. Noch bevor er sich von seiner Verwirrung erholt hatte, trat Karen ihm mit aller Kraft in die Weichteile. Ein hohes Quietschen drang aus seiner Kehle. Sie wartete nicht ab, um den durchschlagenden Effekt zu beobachten, sondern nahm sich gleich den eiskalten Anführer der Bande vor. Sie sprang ihn mit einer Wucht an, die ihn umwarf. Bevor sie die Situation jedoch ausnutzen konnte, hatte er sich von der Überraschung erholt und versetzte ihr einen Schlag gegen die Schläfe. Benommen blieb sie auf ihm liegen.
    Unsanft befreite sich Packard von ihr und richtete sich auf. Er blickte auf seinen Mann, der sich immer noch am Boden wälzte. »Kein schlechter Versuch. Aber leider nicht besonders gut durchdacht. Ich habe noch weitere Männer in der Umgebung stationiert. Sie können also gar nicht entkommen, auch wenn Sie uns überwältigen sollten.«
    Karen regte sich nicht.
    Clint hatte sofort erkannt, was Karen bezweckte, und hätte ihr am liebsten zugerufen, es nicht zu tun. Selbst wenn sie ihren Wärter und den Anführer

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