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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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herauskam.
    Er schluckte schwer, als Packard Karen heftig kniff, nur um sie stöhnen zu hören. Widerlich. Nach der Beule in Packards Hose zu urteilen, die man im grellen Licht der Taschenlampe gut erkennen konnte, erregte ihn das Ganze sogar. Angewidert zog sich Paul an den Rand der Lichtung zurück.
    Währenddessen hatte Clint seinen Gürtel so weit gedreht, dass seine Fingerspitzen den Griff oder vielleicht auch die Schneide des Messers berührten. Genau konnte er das nicht sagen, denn er hatte schon lange kein Gefühl mehr in seinen Händen. Einen Teil seiner Aufmerksamkeit auf seine Aufgabe gerichtet, beobachtete er, wie Karen den Mann erneut angriff. Er bewunderte ihren Mut und ihren Kampfeswillen, aber die Gefahr, die sie dabei einging, ließ ihn ein Stoßgebet zum Himmel schicken. Verdammt, warum ging das auch nicht schneller mit den Fesseln! Machtlos musste er zusehen, wie Packard Karen schlug und kniff, während er ihr gleichzeitig erzählte, was er alles mit ihr machen würde.
    Clints Blut begann zu kochen, seine Finger zitterten. Seine Frau war in Gefahr! Sämtliche animalischen Instinkte in ihm drängten ihn dazu, sie zu beschützen und gegen jeden Gegner zu verteidigen. Ein dumpfes, fast lautloses Grollen entstieg seiner Kehle. Hätte er jetzt das Maschinengewehr in der Hand gehabt, er hätte, ohne zu zögern, alle dort, wo sie standen, niedergemäht. Jeglicher Rest von Zivilisation fiel von ihm ab, als er sich zu dem wandelte, was schon sein Name sagte: Jäger.
    Karen versuchte, sich, so gut es ging, gegen die brutalen Hände zu wehren, die sie quälten. Aber sie war zu geschwächt, um noch viel Gegenwehr zu leisten. Zum Schutz rollte sie sich zusammen, doch Packard drückte ein Knie in ihren Unterleib und hielt mit einer Hand ihre Schulter auf dem Boden.
    Mit seiner freien Hand umfasste er ihre Brust und drückte zu. Karen strampelte, konnte ihn aber nicht abschütteln. Gerade noch rechtzeitig rettete er seinen Intimbereich vor einem Ellbogenstoß. Zur Strafe kniff er in ihre Brustwarze. Karens Schmerzensschrei schien ihm zu gefallen. »Anscheinend willst du es auf die harte Tour. Das ist mir auch recht. Chuck, Pete, haltet sie fest!«
    »Nein!« Karen setzte sich mit aller Kraft zur Wehr, aber es reichte nicht. Innerhalb von Sekunden hatten die beiden Riesen sie auf den Boden gepresst, ihre Arme und Beine gespreizt. Das Einzige, was sie noch bewegen konnte, war ihr Kopf.
    »Das ist jetzt wirklich genug!«
    Sie hätte nie gedacht, dass sie noch einmal froh sein würde, Pauls Stimme zu hören. Tränen traten in ihre Augen. Ängstlich beobachtete sie, wie Packard sich langsam von ihr löste und aufstand.
    »Sie haben recht, Paul, mehr als genug.« Bedächtig zog er eine Pistole aus seiner Jackentasche und richtete sie auf Karen. Sie hätte sich jetzt nicht rühren können, selbst wenn sie nicht von den beiden Brüdern festgehalten worden wäre. Nach einem letzten Blick auf Clints Umrisse im Dunkeln schloss Karen die Augen. Sie wollte im Moment ihres Todes lieber etwas Angenehmes vor Augen haben, also stellte sie sich Clint vor, wie er sie anlächelte, seinen intensiven Blick, als sie sich geliebt hatten.
    Sie zuckte zusammen, als der Schuss ertönte.
     
    39
    Matt brachte fluchend sein Pferd zum Stehen. Das war eindeutig ein Schuss gewesen. An Shannons weit aufgerissenen Augen konnte er erkennen, dass sie der gleichen Meinung war.
    »Ich vermute, es ist nicht gerade Jagdsaison, oder?«
    Stumm schüttelte Shannon den Kopf.
    Matt stieg ab und reichte Shannon die Zügel. »Warte hier auf mich! Der Schuss war ganz in der Nähe, und ich möchte mich ein wenig umsehen.«
    Widerwillig nahm Shannon die Zügel. »Aber das ist doch viel zu gefährlich! Du könntest erschossen werden!«
    Matts Zähne blitzten im Mondlicht auf. »Ich weiß, was ich tue, vertrau mir!« Mit einer Hand drückte er ihren Schenkel. »Warte hier, und wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin, dann benutz mein Handy und hol Hilfe.« Er zog es hinten aus der Gürteltasche und reichte es ihr.
    »Aber …«
    Doch Matt tauchte bereits in die sie umgebende Dunkelheit ein. Er schätzte, dass er einige Hundert Meter von der Stelle entfernt war, an der der Schuss abgefeuert worden war. Trotzdem hatte er eine ganz gute Vorstellung von der Richtung, aus der er gekommen war. In der Ferne sah er zwischen den Bäumen einen Lichtstrahl aufblitzen. Durch das ständige Training war er in ausgezeichneter Verfassung und bewältigte die Strecke in

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