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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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meldete sich. »Von hinten kommt eine große Gruppe bewaffneter Männer. Kann sie nicht alleine aufhalten, ziehe mich zur Hütte zurück.«
    Diesmal fluchte Clint lauter. »Wie weit entfernt?«
    »Es würde mich wundern, wenn Rock die beiden rechtzeitig herausbekommt.«
    »Okay. Abbruch. Ich wiederhole: Abbruch.«
    Karen war aufgesprungen und blickte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Was …?«
    Clint brachte sie mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen. Normalerweise wäre es für sie kein Problem, die Gegner auszuschalten, doch wenn sich Zivilisten, auch wenn es Reporter waren, im Schussfeld befanden, hielt er einen Rückzug für die bessere Lösung.
    »Bin auf dem Rück…«
    Schüsse zerrissen die Stille. Rocks Stimme verklang im Lärm. Schreie der Reporter wurden selbst bis zu Clints Standort getragen.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Seine Stimme hielt er dennoch ruhig. »Rock?«
    Nur Rauschen drang durch den Kopfhörer, dann Rocks Stimme. »Diese Schweine schießen einfach in der Gegend herum. Komme jetzt zum Treffpunkt.«
    Cat meldete sich. »Soll ich euch zu Hilfe kommen?«
    »Nein, geh zum Treffpunkt, wir sind gleich aus der Gefahrenzone.«
    »I-Mac, ruf die USS Enterprise, sie sollen sofort den Black Hawk schicken.«
    »Okay.«
    »Mad. Stell sicher, dass euch keiner folgt.«
    »Kein Problem.«
    Es sah so aus, als hätten sie die Situation überstanden, als Clint ein Stöhnen über seinen Kopfhörer hörte.
     
    5
    Clints Herzschlag setzte aus, um eine Sekunde später in erhöhtem Tempo wieder einzusetzen. »Was ist passiert? Team-Rapport.« Mit angehaltenem Atem wartete er auf die Meldungen seiner Männer. Sein Blick wanderte kurz zu Karen. Er merkte erst jetzt, dass er ihre Hand fast zerquetschte. Sofort ließ er sie los.
    »Cat. Kein Problem.«
    »I-Mac. Alles ruhig hier.«
    »Mad. Die Kugeln schwirren nur so um uns herum. Liege derzeit auf dem Boden, kann daher nicht viel sehen. Habe einen kleinen Kratzer abbekommen, nichts Dramatisches.«
    »Doc. Bin schon fast am Treffpunkt.«
    »Rock. Mir geht’s wie Mad. Ohne den Kratzer.«
    Stille. Dann erneut ein Stöhnen.
    »Ghost? Melde dich!«
    Stille.
    »Mad, Rock, könnt ihr Ghost sehen?«
    Man hörte nur angespanntes Atmen, dann: »Ja, ich sehe ihn. Liegt etwa zehn Meter von hier. Verdammt, sieht aus, als wäre er angeschossen. Mehr kann ich in der Dunkelheit nicht erkennen.« Rocks Stimme klang ruhig, doch alle wussten, dass ihm das nur durch langes Training gelang. »Ich gehe zurück und hole ihn.«
    »Mad, gib ihnen Rückendeckung.«
    »Roger.«
    Clint schloss kurz die Augen. Bitte …
    Einen Moment später ertönte erneut Rocks Stimme. »Ich habe ihn. Es sieht nicht gut aus, die Kugel ist unter der schusssicheren Weste in den Bauch eingedrungen. Doc, wir brauchen dich, sofort. Sind jetzt auf dem Weg zum Treffpunkt.«
    »I-Mac, Cat, begleitet ihn.« Verdammt. Verdammt. Verdammt! Clint hieb mit seiner Faust auf einen Baumstamm ein. Einmal. Zweimal. Dreimal. Eine Hand legte sich auf seinen Arm. Clint drehte sich herum und blickte in Karens weit aufgerissene Augen.
    »Was ist passiert?«
    Clint bemühte sich, seine übliche Ruhe wiederzuerlangen. »Einer meiner Männer wurde angeschossen. Es sieht nicht gut aus.« Er holte seinen Rucksack aus der Höhle und setzte ihn auf. »Kommen Sie, wir gehen zum Treffpunkt.« Es machte ihn wahnsinnig, dass er hier war und nicht bei seinen Männern, aber er war für die Sicherheit der ehemaligen Geisel zuständig, und das ging vor. »I-Mac, wie sieht es mit dem Black Hawk aus?«
    »Sie sind gestartet, es könnte allerdings einige Zeit dauern, bis sie hier sind. Der Nebel ist extrem dicht, und sie müssen das Gewitter umfliegen.«
    Clint knirschte mit den Zähnen. »Sag ihnen, sie sollen so schnell kommen, wie sie können.«
    »Habe ich bereits.«
    Karen musste fast laufen, um Schritt halten zu können mit dem Tempo, das Clint anschlug. Doch sie beschwerte sich nicht. Sie konnte verstehen, dass er so schnell wie möglich zu seinen Männern wollte. Mein Gott, ihretwegen war ein Mann verletzt, würde vielleicht sogar sterben. Sie schluckte mühsam. Gott, bitte das nicht! Sie würde sich das nie verzeihen können. So wich sie den Ranken und Zweigen aus, so gut es ging, ignorierte ihren schmerzenden Körper und den Regen, der bereits in der ersten Minute ihre Kleidung durchweicht hatte, und lief weiter.
    Irgendwann verlor sie einen ihrer für den Regenwald eher ungeeigneten Pumps. Daraufhin zog sie den zweiten Schuh

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