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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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umso größer war die Gefahr, entdeckt zu werden. Und das wollte er vermeiden, solange sich die streitbare Mrs Lombard noch in seiner Nähe befand. Er beäugte kritisch ihre Figur. Wenn er durch das Fenster gepasst hatte, würde sie vermutlich ebenfalls ohne Schwierigkeiten hindurchklettern können.
    Karen schien seinen Blick bemerkt zu haben und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Sie hob ihr Kinn und blitzte ihn auffordernd an. Clint schüttelte den Kopf. Er hoffte, der Black Hawk würde trotz des schlechten Wetters fliegen können, denn er wollte nicht gerne länger als nötig in der Gesellschaft dieser Frau bleiben, die sich so gar nicht verhielt, wie er es erwartet hatte. Er ging zum Fenster und gab ihr nach sorgfältiger Prüfung der Umgebung ein Zeichen, vor ihm hinauszuklettern. Vor dem Fenster zögerte sie und blickte sich nach ihm um. Zum ersten Mal sah Clint etwas wie Furcht in ihren Augen. Seine Miene wurde weicher. »Keine Angst, meine Männer haben das Gebäude umstellt, und ich bin gleich hinter Ihnen.«
    Sofort kehrte das vertraute wütende Funkeln in Karen Lombards Augen zurück. Sie straffte die Schultern und tauchte durch die Fensteröffnung.
    Clint blickte ihr ungläubig hinterher. Sie hätte nun wirklich keinen Kopfsprung aus dem Fenster zu machen brauchen. Er folgte ihr etwas umsichtiger mit den Füßen zuerst. Suchend blickte er sich um, als er sie nirgends sah. Wo war sie hin?
    »Rechts von dir im Gebüsch.« Cats Stimme drang durch seinen Kopfhörer.
    Clint klickte einmal und wandte sich dann in die angegebene Richtung. Es war kein Laut zu hören, scheinbar hatte sie noch genug Verstand, sich still zu verhalten und ihr Verschwinden den Entführern nicht vorzeitig kundzutun. Wahrscheinlich war er von seinen früheren Geiseln verwöhnt gewesen, aber bisher war noch niemand vor ihm geflüchtet. Schon gar nicht eine Frau. Wäre es nicht um Leben und Tod gegangen, hätte er es vielleicht sogar amüsant gefunden. Er konnte sich jetzt schon vorstellen, was er in den nächsten Tagen an Neckereien von seinem Team würde ertragen müssen, hatten sie doch alle über Kopfhörer mitgehört.
    Clint duckte sich lautlos ins Gebüsch, griff Karen am Arm und zog sie mit sich in den tieferen Regenwald. Wenn es zum Angriff kam, wollte er nicht, dass sie durch eine verirrte Kugel getroffen wurde. Wenn überhaupt Waffen abgefeuert wurden. Wahrscheinlicher war, dass seine Männer sich anschleichen, die beiden Entführer überraschen und nahezu gewaltlos überwältigen würden. Er führte Karen schnell und lautlos durch das Gestrüpp und um gefallene Baumstämme herum, bis er den sicheren Platz fand, den er sich schon vorher ausgesucht hatte. Dort waren sie von drei Seiten geschützt und nicht zu sehen.
    Karen zog sich gehorsam in die kleine Erdhöhle zurück, während Clint seinen Männern das Zeichen für die Durchführung des zweiten Teils der Mission gab. Er nahm seinen flachen Rucksack ab und hockte sich auf den Waldboden. Mit einigen schnellen Handgriffen hatte er ihn geöffnet und seine Trinkflasche und einen Energieriegel herausgenommen. Diese bot er nun Karen an, die in den hintersten Winkel des Erdlochs zurückgewichen war.
    Erst reagierte sie nicht, doch dann kroch sie zu ihm und nahm die angebotenen Gegenstände aus seinen Händen. »Danke.« Sie setzte die Flasche an ihre Lippen und trank gierig. Nachdem der erste Durst gestillt war, öffnete sie den Riegel. Clint beobachtete sie wachsam, doch sie schien ihn überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Das ärgerte ihn auf unerklärliche Weise.
    Schließlich hielt er die Stille nicht mehr aus. »Wurden Sie gut behandelt?«
    Karen schreckte auf. Sie hatte beinahe vergessen, dass ihr Retter noch in der Nähe war. Kein Wunder, wenn sie das erste Mal seit wer weiß wie vielen Stunden in die Nähe von Essen – oder zumindest etwas halbwegs Essbarem – gekommen war. Die ganze Zeit hatte er völlig reglos am Eingang der Höhle gekauert, nur seine Augen hatten sich von ihr zur Umgebung und wieder zurück bewegt. Karen fühlte seinen Blick fast wie ein Brennen auf ihrer Haut.
    Sie schluckte hastig den letzten Bissen hinunter. »Nachdem ich den Widerstand aufgegeben hatte, ja.«
    Der forschende Blick des riesigen Fremden war auf ihre zerrissene Bluse gerichtet. Karen errötete. Sie wusste, dass die einzelnen Fetzen kaum ihre großen Brüste bedeckten. Gott sei Dank hatte sie gestern Morgen einen Sport-BH gewählt, sodass sie gerade noch halbwegs dezent

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