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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ebenfalls aus und folgte Clint, ohne etwas zu sagen. Zu Hause lief sie auch häufiger barfuß, doch dem Waldboden waren ihre Fußsohlen nicht gewachsen. Als sie endlich am vereinbarten Treffpunkt angekommen waren, ließ sie sich dankbar auf einen Baumstamm sinken. Ihre Füße brannten wie Feuer. Doch sie vergaß ihre eigenen Schmerzen sofort, als ein riesiger Mann einen zweiten, kleineren in die Lichtung trug. Ein anderer Mann drückte die ganze Zeit ein Stück Tuch auf den Bauch des Verletzten. Die restlichen drei Teammitglieder hatten sich mit Maschinengewehren um sie herum verteilt.
    Clint war mit drei Schritten bei Ghost und ließ sich neben ihm auf die Knie nieder. Diesmal machte Ghost seinem Spitznamen alle Ehre, seine sonst braune Hautfarbe war unter der Tarnbemalung gespenstisch blass. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund zu einem Stöhnen geöffnet.
    Clint blickte Doc bittend an, doch dieser schüttelte stumm den Kopf. Heftig schluckend bemühte sich Clint um eine feste Stimme. »Hey, Ghost, ich dachte, du bist unsichtbar, wie konnte dich da einer treffen?«
    Gomez stieß ein Lachen aus, das rasch in Husten überging. »War ein … Querschläger … Wussten gar nicht, dass ich da war. Sonst alle … okay?«
    Clint ließ seinen Blick über die versammelten Männer wandern. Er stoppte bei Matt, der sich gerade von Mrs Lombard einen Verband über einer Gesichtshälfte anlegen ließ. Ihre Augen trafen sich, und Matt nickte ihm zu. »Ja, alle sind gesund und munter. Gleich kommt der Hubschrauber, und dann bringen wir dich hier heraus. Kein Problem.«
    I-Mac schüttelte den Kopf und hielt zwei Finger hoch, mit der anderen Hand formte er mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Zwanzig Minuten. Zu spät. So lange würde Ghost nicht durchhalten. Am liebsten hätte Clint irgendetwas zerschlagen oder sein Maschinengewehr gegriffen und die Geiselnehmer zur Hölle geschickt. Er hatte jedoch Verantwortung für seine Männer und für Dr. Lombard, er konnte nicht einfach Amok laufen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem Freund die Hand zu halten, während er zusehen musste, wie dieser unter Qualen starb. Doc hatte ihm zwar Morphium gespritzt, aber hundertprozentig wirkte das auch nicht gegen die starken Schmerzen, die Ghost verspüren musste.
    Inzwischen hatten sich alle um das provisorische Krankenlager herum versammelt. Auch Karen war da und sah aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. Doch sie kämpfte tapfer dagegen an. In jeder anderen Situation hätte Clint versucht, sie zu trösten, doch im Moment war er dazu nicht in der Lage. Seine eigenen Gefühle waren zu stark. Außerdem zog Ghost gerade schwach an seiner Hand, damit er sich zu ihm herunterbeugte.
    »Sag Rose … dass ich … sie liebe.«
    Clint schloss kurz die Augen. Verdammt! Er hatte Gomez’ Frau ganz vergessen. Warum musste es von ihnen allen genau das Teammitglied treffen, das verheiratet war? »Das weiß sie doch, Kumpel. Aber ich werde es ihr natürlich ausrichten.«
    Ghost blickte ihn mit seinen dunklen Augen dankbar an. Dann schlossen sie sich langsam. Mit einem leisen Seufzer atmete er ein letztes Mal aus. Stille breitete sich aus.
    Karen hatte ihren Kampf gegen die Tränen endgültig verloren. Lautlos liefen sie über ihre Wangen. Als sie Clints Blick auf sich spürte, wischte sie sie hastig mit ihren zerfetzten Ärmeln fort.
    Clint spürte selbst einen Kloß im Hals, doch konnte er seinen Gefühlen jetzt nicht nachgeben. Stattdessen richtete er sich auf. »I-Mac, frag den Black Hawk, wo zum Teufel er bleibt!«
    »Klar, Boss.« Kurze Zeit später kam er wieder. »Sie landen auf einer Lichtung fünf Meilen entfernt. Die Wolken sind hier einfach zu dicht.«
    Clint blickte die Gesichter seiner Männer der Reihe nach an. Alle wirkten wütend und bedrückt, doch als Profis waren sie trotzdem in der Lage, ihre Aufgaben zu erledigen. »In Ordnung. Mad, du führst uns. I-Mac, gib ihm die genauen Koordinaten. Rock, würdest du …« Rock nickte grimmig und lud sich Ghost auf die breite Schulter, nachdem er Ghosts Rucksack an Clint weitergegeben hatte. »Mrs Lombard, Sie bleiben bei mir. Cat, schlag dich in die Büsche und achte darauf, dass uns keiner von diesen Bastarden über den Weg läuft. Doc, du bist das Schlusslicht.«
    Damit machten sie sich in völliger Stille auf den Weg.
    Karen bemühte sich zwar, keinen Laut zu verursachen, doch hatte sie damit einige Probleme. Sie war dafür nicht ausgebildet, außerdem war sie

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