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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe
Autoren: Michelle Raven
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wiederzusehen. Er war stolz darauf gewesen, wie sie sich entwickelt hatten, wie weit sie in ihrem Dienst als SEALs gekommen waren. Alles in allem war es ein sehr schöner Tag gewesen, den er lange nicht vergessen sollte. Genauso wenig wie Karen Lombard.
    Da die Dusche seinen Körper doch beträchtlich heruntergekühlt hatte, konnte Clint jetzt an sie denken, ohne gleich wieder in Schweiß auszubrechen. Viel beunruhigender als die erotischen Träume waren die Träume gewesen, in denen sie Opfer von Unfällen wurde. Jedes Mal versuchte er sie zu retten, aber der Traum endete immer, bevor er wusste, ob er es geschafft hatte. Bisher waren es drei oder vier Träume dieser Art gewesen. Clint konnte sich wirklich nicht erklären, woher sie kamen. Es war nicht etwa so, als wünschte er ihr ein Unglück. Eher das Gegenteil. Deshalb konnte er nur spekulieren, dass sein Unterbewusstsein ihm signalisierte, dass sie in Gefahr schwebte. Wahrscheinlich weil ihre Entführung damals nie richtig aufgeklärt worden war. Er hatte schon überlegt, sie anzurufen, aber er hatte es nie getan. Vielleicht hatte er Angst davor, überhaupt nicht mehr von ihr loszukommen, wenn er noch einmal ihre Stimme hörte. Obwohl es dafür wahrscheinlich sowieso schon zu spät war.
    Kopfschüttelnd stieg er aus der Dusche. An Schlaf war wohl nicht mehr zu denken. Er kehrte in sein Schlafzimmer zurück und zog sich rasch eine Jeans und ein weiches Baumwollhemd an. Die Arme vor der Brust verschränkt blickte er aus dem Fenster in die Dunkelheit. Er konnte von seiner leicht erhöht stehenden Hütte aus weite Teile der Ranch überblicken – zumindest tagsüber. Im Dunkeln sah er nur die Umrisse des Haupthauses, der anderen Hütten, der Bäume und der Rinder. In einer der Hütten brannte Licht. Sein Mundwinkel zuckte amüsiert. Seine Schwester Shannon war gerade zu Besuch auf der Ranch und hatte sich ebendiese Hütte geben lassen, um beim Schreiben ihre Ruhe zu haben. Sie war eine aufstrebende Autorin von Liebesromanen, und ihre Helden waren SEALs. Nur gut, dass sie nicht wusste, dass er ein SEAL gewesen war, sonst würde er nie mehr Ruhe vor ihr haben.
    Meistens ging er ihr aus dem Weg, wenn sie gerade an einem ihrer Bücher schrieb. Doch heute Nacht war er rastlos und brauchte eine Ablenkung. Deshalb schlüpfte er in seine Schuhe und lief die kurze Strecke bis zu Shannons Hütte. Bevor er klopfte, warf er einen kurzen Blick durch das Fenster, um sicherzugehen, dass er sie nicht bei etwas Wichtigem störte. Shannon hatte ihren Kopf über den Laptop gebeugt, der vor ihr auf dem Couchtisch stand. Ihre rotbraunen Haare hatte sie mit zwei Bleistiften zu einer wüsten Masse auf ihrem Kopf hochgesteckt, ihre nackten Beine waren im Schneidersitz auf der Couch verschränkt. Clint lächelte liebevoll. Wie oft hatte er seine Schwester genau so sitzen sehen, in eines ihrer Werke vertieft und völlig ohne Bewusstsein, dass draußen tiefste Nacht herrschte und sie eigentlich schon längst im Bett liegen sollte.
    Leise klopfte er an ihre Tür, um nicht die in den anderen Hütten schlafenden Gäste zu wecken. Schließlich wollte er nicht die zahlenden Gäste seiner Eltern verärgern. Diese hatten die Ranch in eine Gast-Ranch umgewandelt, nachdem auch Chloe, seine jüngste Schwester, ausgezogen war, um auf ein College zu gehen. Und die Sache lief sehr gut. Durch die Nähe zum Yellowstone National Park waren das ganze Jahr über Gäste einquartiert. Im Winter natürlich etwas weniger als im Sommer, aber es war doch eine recht lukrative Nebeneinkunft.
    Shannon riss die Tür auf. »Clint, was machst du denn hier?«
    »Was für eine nette Begrüßung. Vielleicht wollte ich sehen, was meine berühmte Schwester so treibt?«
    Shannon errötete. Es machte ihm Spaß, sie damit aufzuziehen, weil er wusste, dass sie es hasste, in der Öffentlichkeit zu stehen.
    »Dann komm halt rein.« Damit öffnete sie die Tür weiter und überließ es Clint, sie hinter sich zu schließen. »Ich bin gerade dabei, meine Homepage zu aktualisieren. Willst du sie mal sehen?«
    Die Hände in den Hosentaschen vergraben, schlenderte Clint hinter ihr her. »Klar. Wurde sie nicht gerade erst erneuert?«
    Shannon ließ sich wieder auf das Sofa plumpsen. »Das ist schon ein paar Monate her. Ich habe ein paar neue Rezensionen von meinen Büchern hinzugefügt, dann noch den Klappentext von meinem neuesten Buch, das nächsten Monat erscheint. Dafür habe ich dann auch einen Countdown eingerichtet, in dem ich jeden
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