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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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war, kam es ihr selbst dumm vor. „Erinnerst du dich an den Barkeeper im Pelican Club?“
    Rob schüttelte den Kopf und wartete geduldig auf die weitere Erklärung, was denn dieser Barkeeper mit alldem zu tun hatte.
    „Sein Name war Pete. Er war …“, Jess suchte nach den richtigen Worten, „irgendwie seltsam. Er hatte komische Augen und hat mich ständig angesehen.“
    „Alle dort haben dich angesehen“, bemerkte Rob. „Du warst schließlich auf der Bühne.“
    Jess fuhr sich durch die vom Wind zerzausten Haare. „Nein, ich meine, er hat alles ganz genau beobachtet. Nicht nur mich.“ Erneut schaute sie in den Rückspiegel. Hinter ihnen fuhren nur drei Wagen, und alle waren groß und weiß.
    „Du glaubst, dieser Typ folgt uns?“, fragte Rob und drehte sich noch einmal zur Heckscheibe um.
    „Ja“, bestätigte Jess. „Nein.“ Sie lachte frustriert. „Ich weiß nicht. Diese Serienkillergeschichte bringt mich ganz aus dem Konzept.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin Pete bei Lil‘ Peach an der Ecke begegnet - du weißt schon, der Laden in der Nähe meines Hauses.“
    Rob nickte, doch seine Miene verriet nichts.
    „Das war, nachdem ich ihn schon früher am Tag gesehen zu haben glaubte, als er bei uns vorbeifuhr“, erklärte sie weiter. „Tja, und nun dachte ich, ich hätte seinen Wagen schon wieder gesehen.“ Ein wenig zerknirscht fügte sie hinzu: „Das entscheidende Wort ist wohl ‚dachte‘.“ Sie machte eine Pause, doch Rob schwieg. „Du hältst mich für verrückt, was?“
    „Ich halte dich für klug, so vorsichtig zu sein.“ Er stutzte. „Verdammt!“
    „Was ist denn?“
    „Ich muss morgen nach Orlando. Es gefällt mir nicht, dich und Kelsey zwei Wochen allein zu lassen.“
    „Morgen?“ Jess gab sich Mühe, nicht enttäuscht zu klingen. Ihr war nicht entgangen, wie Rob sie am Strand angesehen hatte - mit einem hungrigen Ausdruck in den Augen und als wollte er ihren fast nackten Körper mit seinen Blicken liebkosen. Auch wenn er davon sprach, sie sollten nur Freunde sein, bedeutete sie ihm doch mehr. Das wusste sie. Sie war sich dessen so sicher wie nie zuvor.
    Ein paar Dinge aus seiner Vergangenheit hatte er ihr inzwischen anvertraut. Sie wusste ja, warum er nichts aus seiner Kindheit erzählte und warum er keinerlei Verbindung zu seiner Familie zu wollen schien. Seine Mutter war gestorben, als er noch ein kleines Kind war. Sein Vater hatte ihn misshandelt. Jess fühlte mit dem kleinen Jungen, der Rob einst gewesen war, und mit dem Mann, zu dem er geworden war.
    „Das Orlando-Projekt geht definitiv morgen los“, erklärte er. „Bis mittags muss ich dort sein. Das bedeutet, ich werde schon unterwegs sein, bevor ihr wach seid.“
    Jess bog rechts ab in ihre Seitenstraße und verlangsamte das Tempo kurz vor ihrer Auffahrt. Sie hatte die Außenlampe an der Garage brennen lassen und sah Rob nun im gelben Lichtschein an.
    „Wir kommen schon zurecht“, versicherte sie ihm. „Wir kommen immer klar.“
    „Kann sein“, erwiderte Rob und hielt inne, als treffe er gerade eine Entscheidung. „Vielleicht solltest du lieber die Polizei einschalten.“
    Die Polizei? „Ich weiß nicht.“ Das kam Jess doch etwas übertrieben vor. „Ach, wahrscheinlich war es gar nichts, und es wäre mir wirklich peinlich …“
    „Du hast die Zeitungsberichte gelesen“, meinte Rob. „Dieser Typ verfolgt seine Opfer, stellt ihnen nach, spioniert sie aus.“ Er wirkte sehr ernst und besorgt, und mit seinen zerzausten Haaren, der neonorangen Badehose und dem T-Shirt, unter dessen linkem Ärmel das Schlangentattoo hervorlugte, sah er ganz anders aus als Rob Carpenter, der Computerprogrammierer - eher wie der Mann, der erst vor wenigen Nächten mit ihr geschlafen hatte.
    In beinah beschwörendem Ton sagte er: „Versprich mir, dass du darüber nachdenkst, die Polizei einzuschalten.“
    Sie versprach es, denn wenn er sie auf diese Weise ansah, würde sie ihm ohnehin alles versprechen. „Du bist wirklich besorgt, nicht wahr?“, fragte sie leise.
    Sie sahen einander in die Augen und schienen sich nicht vom Anblick des anderen losreißen zu können. „Ja“, gab er zu und befeuchtete die Lippen, als seien sie plötzlich ganz trocken. „Wir sind Freunde, oder?“
    Wen wollte er daran erinnern?
    Jess konnte nicht widerstehen und fuhr ihm durch die weichen dunklen Locken. „Wir können Freunde sein“, sagte sie mit pochendem Herzen, erstaunt über ihre Kühnheit. „Und ein Liebespaar.“
    Rob hielt ihr

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