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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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Handgelenk fest und schob ihre Hand weg. „Nein“, sagte er entschlossen. „Das können wir nicht.“
    Erneut wies er sie zurück. Mittlerweile hätte sie sich daran gewöhnt haben müssen. Das war jedoch nicht der Fall. Es tat genauso weh wie beim ersten Mal.
    „Warum nicht?“ Wenn er ihr doch nur einen einzigen Grund nennen würde.
    „Es tut mir leid.“ Rob öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen, als könne er es nicht länger ertragen, noch länger so nah bei ihr zu sitzen.
    Jess fluchte leise und schlug sich die Hände vors Gesicht. Das alles ergab überhaupt keinen Sinn. Absolut nicht.
    Rob beugte sich herunter und sah durch das offene Seitenfenster in den Wagen, wich ihrem Blick jedoch aus. „Es tut mir leid …“
    „Ich fasse es nicht“, unterbrach sie ihn und hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Wenn wir zusammen sind, ist es so großartig.“ Sie sah ihm ins Gesicht, sodass er gezwungen war, ihr wenigstens kurz in die Augen zu sehen. „Das kannst du nicht abstreiten.“
    „Jess …“
    „Ich spreche nicht nur vom Sex“, fuhr sie unbeirrt fort. „Obwohl ich nicht begreife, wie du auf das, was zwischen uns war, einfach verzichten kannst.“
    „Es tut mir leid …“
    „Das sagst du ständig“, fuhr sie ihn an. „Hör auf, zu beteuern, dass es dir leidtut. Verrate mir lieber den Grund. Mit unerwiderten Gefühlen kann ich umgehen … wenn du dich nicht genug zu mir hingezogen fühlst.“ Von Liebe wollte sie auf keinen Fall sprechen, und sie könnte es auch nicht ertragen, wenn er wüsste, wie es in ihr aussah. „Wenn es darum geht, dann sprich mit mir! Sag etwas!“
    Er musste doch sehen, wie sehr ihr das alles zu schaffen machte. Doch er erklärte nichts. „Du hattest von Anfang an recht“, brachte er leise hervor. „Ich kann nicht bleiben. Ich muss ausziehen.“
    Jess schloss die Augen. „O nein.“
    „Sobald ich aus Orlando zurück bin, räume ich das Apartment“, versprach er.
    „Rob, bitte …“
    „Bis du einen neuen Mieter gefunden hast, werde ich dir weiter die Miete zahlen. Mach dir deswegen also keine Sorgen. Die Kaution kannst du behalten, da ich den Vertrag vorzeitig kündige.“
    „Ich will dein Geld nicht!“
    „Es tut mir wirklich leid, Jess.“
    Die Hoffnung, die in den vergangenen Stunden in ihr gekeimt hatte, wurde nun endgültig erstickt. Zurück blieb ein Gefühl der Leere und Kälte. Sie hatte tatsächlich geglaubt, ihn irgendwie dazu bringen zu können, sich in sie zu verlieben. Idiotischerweise hatte sie sich der Illusion hingegeben, seine Ansicht ändern zu können, wenn sie nur geduldig wäre und ihm genug Zeit ließe.
    Sie hatte sich gründlich geirrt.
    Die Nacht brach herein und löste ein Gefühl der Beschwingtheit und Benommenheit in ihm aus. Er mochte dieses Gefühl, denn es vertrieb den Schmerz.
    Schon seit Stunden beobachtete er sie und lauerte in sehr viel größerer Nähe, als sie je für möglich halten würde.
    Das kleine Mädchen war bei ihr. Er kannte das Kind, doch wenn er so wurde, verschwammen die Gesichter, und Namen wurden bedeutungslos. Alle Namen - bis auf ihren.
    Das kleine Mädchen war zu laut am Strand - seine Schreie taten ihm in den Ohren weh.
    Am liebsten hätte er es mit dem Kopf in die Wellen gedrückt, bis es still war.
    Aber jetzt war es ja vorbei, und er war allein in der warmen, alles umhüllenden Dunkelheit der Nacht.
    Es gab noch eine andere, die ganz in der Nähe wohnte und der er ebenfalls gefolgt war. Er kannte ihren Tagesablauf und wusste, dass sie seit ungefähr einer Stunde zu Hause war.
    Sie hatte wahrscheinlich gerade gegessen und abgewaschen.
    Sie wusste es nicht, aber sie wartete auf ihn.
    Und er würde gleich da sein.

9. KAPITEL
    Kelsey war gerade aus der Badewanne gestiegen und in ihr Nachthemd geschlüpft, als es an der Tür klingelte.
    Jess spähte aus dem Fenster, bevor sie aufmachte. „Frank“, begrüßte sie den großen Mann und ließ ihn ins Haus. Schon ganz automatisch schaute sie zu ihren Nachbarn und winkte dem alten Mr Greene zu, der sie aus dem Schatten seiner Veranda beobachtete. „Was für eine Überraschung.“
    Frank schaute sich in ihrem Wohnzimmer um.
    Zumindest ist es aufgeräumt, dachte Jess und betrachtete das schon etwas schäbige Sofa und den abgewetzten Sessel mit den Augen eines Besuchers.
    Leicht skeptisch sah Frank zum Kamin hinüber. Nicht viele Häuser in Sarasota hatten einen Kamin - schon gar keinen funktionierenden mit Kaminböcken

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