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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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würde man vielleicht ein merkwürdiges Verhalten an ihm bemerken. Wenn überhaupt.“
    „Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“ Jess lachte ungläubig. „Ihnen eine Liste aushändigen, auf der sämtliche Männer stehen, die ich kenne?“
    „Das wäre schon mal ein Anfang“, stimmte Elliot zu.
    Er meinte es ernst. Jess blickte schweigend zu Boden.
    Elliot schien ihr Unbehagen angesichts der Vorstellung, all ihre Freunde und Bekannten zu Objekten einer FBI-Ermittlung zu machen, zu bemerken. „Lassen Sie mich Ihnen ein kurzes psychologisches Profil des Mannes, den wir suchen, schildern“, schlug er vor. „Und dann sagen Sie mir, ob diese Beschreibung auf irgendwen zutrifft.“
    Sie sah ihm ins Gesicht. „Einverstanden.“
    „Er ist weiß, zwischen fünfundzwanzig und fünfundvierzig Jahre alt, zur oberen Mittelschicht gehörend“, zählte Elliot auf. „Er reist regelmäßig und verhält sich unauffällig.“
    „Das könnte nahezu jeder sein, den ich kenne“, protestierte Jess.
    „Da war ein Mann“, sagte Elliot. „Sie haben mit ihm gesprochen, kurz bevor Sie das Rose Café gestern Abend verlassen haben. Es hatte den Anschein, als hätten Sie sich mit ihm gestritten.“
    „Rob?“ Jess lachte. Die Vorstellung, er könnte der Serienmörder sein, war doch lächerlich. Oder?
    Elliot zog ein kleines Notizbuch aus der Innentasche seines Jacketts und notierte sich etwas mit einem Bleistiftstummel. „Wie lautet Robs Nachname?“
    Jess war perplex. „Ich glaube das einfach nicht. Rob ist kein Serienkiller!“
    „Sein Nachname?“, ließ Elliot nicht locker.
    „Carpenter. Ich kann Ihnen versichern, dass Sie nur Ihre Zeit verschwenden, indem Sie ihn überprüfen.“
    „Sind Sie mit ihm zusammen? Ist er Ihr Exfreund?“
    „Er ist mein Mieter“, stellte Jess klar. „Er wohnt im Anbau dieses Hauses.“
    Elliot schien sie mit seinen Augen zu durchbohren. „Wie lange schon?“
    „Er ist vor einigen Wochen eingezogen.“
    Das war nicht die Antwort, die Parker Elliot hören wollte. Er wirkte enttäuscht, während er sich eine weitere Notiz machte. „Das haut nicht hin“, murmelte er. „Die Morde haben vor sechs Monaten begonnen. Gibt es noch weitere Kandidaten? Frühere Liebhaber? Irgendwer, der einen Grund haben könnte, wütend oder irgendwie besessen im Hinblick auf Sie zu sein?“
    „Mein Exmann Ian Davis“, antwortete sie.
    „Den haben wir schon überprüft“, erwiderte Elliot. „Er entspricht nicht dem Typ, nach dem wir suchen. Allerdings gibt es da keine hundertprozentig verlässliche Regel.“ Mit gerunzelter Stirn schaute er in sein Notizbuch. „Erzählen Sie mir von Ihrer Musikerkarriere. Gibt es irgendwelche aufdringlichen Fans? Ist Ihnen jemand aufgefallen, der zu jedem Ihrer Konzerte erscheint? Jemand, der immer da ist und vielleicht weit hinten sitzt …“
    Rob.
    Jess verneinte.
    „Serienmörder fühlen sich oft unzulänglich und werden deshalb paranoid. Sie glauben, jemand habe es auf sie abgesehen, weshalb sie häufig eine Waffe bei sich tragen, um sich zu schützen.“ Parker Elliot beobachtete sie genau. „Fast immer stammen sie aus einem gewalttätigen Elternhaus. Das kommt Ihnen bekannt vor, habe ich recht?“
    Jess schüttelte vehement den Kopf. „Nein.“
    Doch, dachte sie. Rob trug stets ein Schnappmesser bei sich. Und sein Vater hatte ihn als Kind misshandelt.
    Aber das war verrückt. Rob war kein Serienkiller. Nicht alle misshandelten Kinder wurden schließlich zu Serienmördern. Und was sein Messer anging - na ja, das konnte Jess nicht so ohne Weiteres erklären. Aber bestimmt gab es irgendeine logische Begründung dafür. Die musste es einfach geben.
    Parker Elliot beobachtete sie weiter, und seinen scharfen grauen Augen schien keine der Emotionen zu entgehen, die sich auf Jess‘ Gesicht widerspiegelten. „Verraten Sie mir, was Sie denken“, forderte er sie auf.
    Jess verschränkte die Arme und lehnte sich im Sessel zurück. „Ich denke, dass Sie auf der falschen Fährte sind.“
    Elliot nickte und schaute kurz auf seine Armbanduhr. „Behalten Sie im Kopf, was ich Ihnen gesagt habe“, riet er ihr und zog eine Visitenkarte aus der Tasche. Er stand auf und hielt ihr die Karte hin. „Rufen Sie mich an, falls Ihnen irgendetwas einfällt, was uns vielleicht weiterhelfen könnte.“
    Auf der Karte standen lediglich sein Name und seine Telefonnummer. Es gab keinen Hinweis auf das FBI, kein offizielles Siegel, nichts.
    Elliot machte einem der Männer an der Tür ein

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