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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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erfüllte, während er zurück zur Burg ritt – was seine Seele tröstete – , war die verzweifelte Sehnsucht, in Rainas Armen zu sein, sicher und wohlbehalten und geschützt vor dem Sturm und der schrecklichen Tatsache, dass sie bald getrennt sein würden.

20
    Blitze zuckten über den Himmel, und das laute Grollen des Donners hallte im Burghof wider, erschütterte den Turm der Burg und zerrte an Rainas bis zum Zerreißen gespannten Nerven. Zweimal in dieser Stunde hatte sie durch den Spalt der Fensterläden gespäht, hatte gehofft, Gunnar zu sehen, der in die Sicherheit der Festungsmauern zurückkehrte. Zweimal war sie enttäuscht worden. Wut wandelte sich zu Sorge, weil er in diesem Sturm dort draußen war. Warum hatte er das getan? Und wohin war er gegangen?
    Raina saß auf dem Bett, hatte die Knie an die Brust gezogen und wartete. Sie beobachtete die Kerze, die zu einem rauchenden Stumpf herunterbrannte. Es waren inzwischen mehrere Stunden vergangen, seit alle im Turm schlafen gegangen waren, und noch immer gab es kein Lebenszeichen von Gunnar. Und wenn er verletzt war? Oder, lieber Gott, wenn er beschlossen hatte, in dieser Nacht die Auseinandersetzung mit ihrem Vater zu suchen?
    In Gedanken hatte sie sich bereits zurechtgelegt, dass sie Gunnar zu dieser Begegnung begleiten würde, hatte sich darauf vorbereitet, ihn gegen ihren Vater auf jede ihr mögliche Weise zu verteidigen. Sie war entschlossen, Frieden zu schließen. In ihrer Gegenwart würde keiner der Männer dem anderen etwas antun – so viel wusste sie. Darauf vertraute sie. Aber sollte es für sie zu der Entscheidung kommen, nach Norworth zurückzukehren oder bei Gunnar zu bleiben, würde Raina ihrem Vater für immer Lebewohl sagen.
    Voller Angst, Gunnar könnte beschlossen haben, nach Norworth zu reiten, ohne es ihr zu sagen, war Raina kurz davor, Gunnars Umhang zu nehmen und ihm nachzureiten, als sie hörte, dass sich das Burgtor knarrend öffnete. Im Bruchteil einer Sekunde war sie am Fenster und bemühte sich, die Läden zu öffnen. Ihre Finger zitterten vor Aufregung, aber schließlich löste sich der Riegel. Raina stieß die Läden weit auf und spähte beklommen hinaus, während ihr der kalte Regen ins Gesicht schlug. Auf dem Burghof erkannte sie eine dunkle Gestalt, die gerade von einem Pferd stieg. Das Herz schlug ihr hart gegen die Rippen.
    »Gunnar!« Sie hob die Hand und lachte vor fast hysterischer Freude über seine sichere Rückkehr. Er zögerte, schaute hinauf zu dem Fenster, an dem sie stand, aber sein Gesicht wurde vom Regen und der Dunkelheit der Nacht verhüllt. Er warf einem Wachsoldaten die Zügel zu und lief in die Burg.
    Raina rannte zur Treppe, hörte seine Sporen auf den Stufen klirren, als er immer zwei davon auf einmal nahm. Erleichterung und etwas sehr viel Stärkeres durchfluteten ihre Sinne in der kurzen Zeit, die er brauchte, um heraufzukommen. Ihr stockte der Atem, als sie ihn sah, ein nasser und erschöpfter Krieger, dem das Haar in schwarzen Strähnen ins Gesicht hing. Seine durchnässte Tunika klebte an ihm wie eine zweite Haut. Sein Lächeln war schief und zeigte absolut keine Reue.
    Sie schlang die Arme um ihn. »Ich habe mir solch große Sorgen gemacht.«
    Das Vorwurfsvolle in ihrer Stimme war zu einem Flüstern geworden. Die Worte hatten kaum ihre Lippen verlassen, als er sie auch schon umfing und hochhob. Mit dem Ausdruck leidenschaftlicher Entschlossenheit in seinen funkelnden schwarzen Augen trug er Raina in sein Zimmer und stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu. Er legte sie auf das Bett, streifte seinen Schwertgürtel und seinen Dolch ab, dann zog er sich die nasse Tunika über den Kopf und warf sie auf den Boden.
    Raina meinte, das Schweigen brechen zu müssen. »Es ist schon Stunden her, seit du fortgeritten bist, und der Sturm … « Ihre Stimme erstarb, als Gunnar zu ihr ins Bett stieg. »Hast du nichts zu sagen?«
    »Aye«, knurrte er. »Deine Sorgen waren unnötig.«
    Er kroch über das Bett zu ihr wie ein geschmeidiger, nasser Panther, der sich an seine Beute anpirscht. Die Muskeln in seinen Armen und Schultern spielten bei jeder seiner Bewegungen. Er sah faszinierend aus, animalisch, und Raina ergab sich bereitwillig seiner Macht. Sie hielt den Atem an, als er die Hand ausstreckte und um ihre Fußgelenke schloss, sie nach unten zog, bis sie auf dem Rücken lag. In einer geschmeidigen Bewegung legte er sich auf sie, seine Brust presste sich feucht gegen die ihre und den dünnen Stoff ihres

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