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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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feindlichen Zauber auf den Weg gelegt hat, so daß Ihr überall, wo Ihr hingeht, auf sie trefft.«
    »Ja«, stimmte ich zu. Sie hatte die Situation gut erfaßt.
    »Und die meisten dieser bösen Zauber bereiten eine Menge Ä r ger«, fuhr sie fort. »Wie das schwarze Schwert und der Persönlic h keitsaustausch – mir ist zwar klar, daß uns in diesem Fall der gute Zauber erwischt hat, aber das war das gleiche wie mit dem bösen – und die Idiotie.«
    »Ja.«
    »Nun, wenn Ihr aber nicht wißt, wohin Ihr geht, dann werdet Ihr auch nicht auf die Zauber treffen, die auf Euch lauern, oder?«
    »Häh?«
    »Wenn wir uns strikt nach Süden halten, auf Schloß Roogna zu, dann lauert der nächste Zauber da irgendwo auf dem Weg. Mögl i cherweise sogar in der Mitte des Basiliskenlandes, und dann sind wir wirklich in Schwierigkeiten. Aber wenn Ihr Euch dort nicht hinbegebt, tretet Ihr auch nicht auf den Zauber. Deshalb ist dieser Weg besser, nicht wahr?«
    »Heh, ja«, stimmte ich zu, und meine Miene erhellte sich. Ich war immer noch zu dumm, um an die Vorherbestimmungsklausel zu denken. »Aber wie kommen wir nach Schloß Roogna, wenn wir uns nach Norden bewegen?«
    Sie lächelte im Dunkeln. »Wir bewegen uns ein Stück nach No r den, dann schlagen wir einen Bogen nach Süden, und können dann ohne Schwierigkeiten weiterreisen.«
    »Das ist nett«, sagte ich beruhigt.
    »Und doch«, fügte sie wie nachdenklich hinzu, »wäre es genauso leicht, nach Westen abzubiegen und zu meinem Haus zurückz u kehren. Dann könnten wir beide für alle Zeiten zusammenble i ben.«
    Mir schien, als hätte sie in der Nacht zuvor etwas Ähnliches g e sagt, doch da waren wir von dem Storch unterbrochen worden. Heute abend war ich eine Spur schlauer. »Aber was ist dann mit meiner Mission?« fragte ich.
    »Ich will Euch zeigen, wie es mit uns sein könnte«, sagte sie. »Dann könnt Ihr Euch entscheiden, was Ihr mit der Mission m a chen wollt.«
    »Na ja, äh…«, sagte ich verunsichert, zwischen meiner Loyalität und ihrer Schönheit hin und her gerissen.
    Sie zappelte ein wenig, und ihr nackter Körper berührte meinen. Sie legte ihr wunderschönes Gesicht zum Küssen an meines. Das Bewußtsein um meine Mission verblaßte. Ich nahm sie in meine Arme und…
    Ein Geräusch.
    Threnodia versteifte sich. »Da ist irgend jemand ganz in der N ä he!« flüsterte sie beunruhigt.
    In der Dunkelheit griff ich nach meinem Schwert und dem Schild. Einen Augenblick später hatte ich die Richtung geortet, aus der das Geräusch kam; es stammte aus der unmittelbaren Umg e bung des Gnombaums. »Die Gnome«, flüsterte ich. »Auf der Jagd.«
    »Von denen habe ich genug gesehen, das reicht mir mein ganzes Leben!«
    »Ich gehe raus und erschlage sie. Mit Schwert und Schild und meinem richtigen Körper wird das ganz leicht sein.«
    »Seid nicht dumm. Das wird doch nicht…«
    »Aber ich bin doch dumm!« protestierte ich.
    Sie kicherte leise. »Ja, das seid Ihr, im Augenblick. Aber glaubt mir, Jordan, wir brauchen die Gnome nicht anzugreifen. Die s u chen nach Nahrung und Vorräten, nicht nach uns, und im Grunde sind sie gar nicht so schlimm. Wenn wir die Männer töten, werden die Gnomiden leiden. Wir brauchen bloß ganz still dazuliegen, dann ziehen sie an uns vorbei.«
    So lagen wir still da, wenngleich ich mich fragte, wie man Leute, die Fremde in den Kochtopf zu geben pflegten, als »nicht so schlimm« bezeichnen konnte, aber ich war nicht klug genug, um hinter dieses Geheimnis zu kommen, also verhielt ich mich still, und sie hatte recht: Die Gnome kamen an uns vorbei und b e merkten uns nicht einmal. Das dauerte allerdings eine Weile, und bald schlief ich ein. Was immer Threnodia auch vorgehabt haben mochte, in dieser Nacht geschah es auf jeden Fall nicht zwischen uns. Die Gnome hatten mich vor etwas gerettet – doch vor was?
    Am Morgen aßen wir wieder, dann verwandelte sich Threnodia in den Inflationsfüßler, und wir setzten uns gen Norden in Bew e gung. Am Nachmittag erreichten wir eine riesige Schlucht, an die wir uns beide nicht erinnern konnten. Das war seltsam, denn sie war viel zu groß, als daß man sie hätte ignorieren können. Wir machten Rast, und Threnodia verwandelte sich wieder, während ich nach Nahrung suchte, dann aßen wir und machten uns eine Hütte aus Holz. Im Süden sahen wir kreisende Gestalten am Himmel; wir wußten, daß die Rokhs böse waren und nach uns suchten.
    »Hier können wir nicht bleiben, und nach Süden können wir nicht

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