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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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endlich wieder erholt hatten. Also sammelte ich einige Kissen von den Büschen der Umgebung, machte daraus eine Art Sattelsitz, der die Ketten daran hindern würde, in mein Hinterteil zu kneifen, und saß auf. In vorsichtigem Tempo machten wir uns auf den Weg nach Süden.
    Und dann kamen die Elfen.
    Oho! Das war also der Grund, warum Pook mich brauchte. In der Regel lassen Elfen Menschen in Frieden und sind ohnehin nicht oft zu sehen, doch in mancherlei Hinsicht sind sie reichlich komisch. Sie können todbringende Kämpfer sein, obwohl sie das Eigentum anderer stets respektieren. Hätten sie Pook alleine vo r gefunden, so hätten sie ihn wohl eingefangen und für ihren eig e nen Gebrauch gezähmt, um ihn zum Arbeitspferd zu machen. Das wäre ihnen auch gelungen, denn erstens waren sie in der Mehrzahl, zweitens besaßen sie kleine magische Wurfseile, und drittens kannten sie das Gebiet; es waren erfahrene Jäger, die sehr gut in der Gruppe zusammenzuarbeiten verstanden. Doch wenn sie glaubten, daß er mir gehörte, würden sie ihn in Frieden lassen, zumindest so lange, bis sie mit mir fertig waren. Ich war also Pooks Puffer gegen die Elfen.
    »Schlaues Kerlchen, Pook!« murmelte ich mit einer gewissen wehmütigen Bewunderung. Die Sache hatte einen Aspekt, der mir Sorgen machte. Normalerweise geben Elfen sich nicht, ich sagte es schon, mit Menschen ab, weil zwischen beiden Arten ein Bund besteht. Es ist eine Art gegenseitiger Nichtangriffspakt. Da sich die Interessen von Menschen und Elfen nur selten überschneiden, ist es das einfachste, wenn jeder die Interessen des anderen respe k tiert. Auf jeden Fall erspart einem das Ärger. Doch sowohl Me n schen als auch Elfen hätten für ein Wesen wie Pook durchaus Verwendung gehabt. Wenn die Elfen das Gespensterpferd wirklich haben wollten, würden sie möglicherweise einen Streit vom Zaun brechen. Sich mit Elfen im Elfenreich anzulegen, war nicht gerade das klügste. Die waren keineswegs immer so klein, wie sie auss a hen.
    Wenigstens wußte ich jetzt, daß in Pooks Pferdeschädel ein recht ordentliches Gehirn saß. Er konnte zwar nicht sprechen… aber das Sprechen ist ja auch nicht unbedingt ein Zeichen von Intell i genz. Er hatte mir sein Problem aufgebürdet. Leider war ich im Moment nicht in der Lage, einen ordentlichen Kampf zu führen.
    Dieser Trupp bestand aus sechs Elfen. Sie waren mit verschi e densten Waffen ausgestattet und trugen grüne Kittel. Von Gestalt und Kleidung her wirkten sie wie Menschen, doch waren sie nur ein Viertel so groß wie ich. Ich begegnete ihnen mit Respekt, denn ich wußte, daß sie zu besten Zeiten weitaus bessere Freunde als Feinde waren, und dies hier war eine unentschiedene oder alle n falls mittelschlechte Zeit. Ich zermarterte meinen unzivilisierten Geist nach einer richtigen Anredeform. Sollte ich »Sire« sagen? Nein, mein Herr.
    »Was führt Euch durchs Elfenland, Menschenmann?« verlangte ihr Anführer zu wissen.
    »Ich bin nur auf der Durchreise, mein Herr«, erwiderte ich vo r sichtig.
    »Wie seid Ihr an den Kobolden vorbeigekommen?«
    »Sie haben uns in die Berge getrieben, mein Herr, wo die Ung e heuer mich für tot hielten, und wo mein Pooka mich schließlich rettete.«
    Der Elf musterte mich mißtrauisch. »Soll das heißen, daß Ihr ein Gespensterpferd gezähmt habt?«
    »Nun, vielleicht ein wenig. Es ist sehr schwierig, ein solches W e sen vollständig zu zähmen.«
    Der Elf dachte nach, musterte Pook und zuckte schließlich z u frieden mit den Achseln. »Ihr sucht keinen Streit mit uns, Me n schenmann?«
    »Keinen, mein Herr. Ich bin nur ein einfacher Barbarenkrieger auf der Suche nach einem ehrlichen Abenteuer.«
    »Nach einem ehrlichen Abenteuer, eh?« Wieder musterte er mich, und ich war mir nicht sicher, welche Gedanken durch seinen Geist perlten. »Würdet Ihr mir darin zustimmen, daß es auch and e re Arten von Abenteuern gibt, als gegen Callicantzari anzukäm p fen?«
    Das war übrigens die Gelegenheit, bei der ich erfuhr, um wen es sich bei den Bergungeheuern gehandelt hatte. »Das will ich wah r lich hoffen, mein Herr!«
    »Dann sollt Ihr heute nacht unser Gast sein.«
    Völlig verdutzt mußte ich mich beherrschen, um ihn nicht fa s sungslos anzustarren. Ich hatte bestenfalls darauf gehofft, ohne einen Streit vorbeigelassen zu werden. »Das ist äußerst gütig von Euch, mein Herr.«
    »Wie lautet Euer Name, Menschenmann?«
    »Jordan, mein Herr.«
    »Ich bin Oleander Elf, vom Stamm der Blumenelfen. Das hier

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