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Ritterturnier auf Schreckenstein

Ritterturnier auf Schreckenstein

Titel: Ritterturnier auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Posten. Drunten am Steg.“ Dieter grinste. „Den hat er sich gewünscht. Er sagt, übers Wasser hört er am weitesten.“
    Der Ritterrat gefiel sich in wohlwollendem Onkellächeln.
    „Was ganz anderes“, sagte Dampfwalze. „Wo ist eigentlich der Andreas abgeblieben?“
    „Gute Frage“, meinte Hans-Jürgen.
    Witzbold Klaus schlug sich an die Stirn. „Den hab’ ich total verdrängt! In seiner ganzen Länge. Der ist nach Wampoldsreute gelaufen und mit dem ersten Bus nach Hause gefahren.“
    „Ich hab’ mit dem Fahrer gesprochen, als ich Florian und Jens verfrachtet hab’.“
    „Moment!“ Andi schaute nachdenklich drein. „Da war doch heut’ nachmittag der Telefonstau… Und von drüben wurde ein Mini verlangt…“
    Mücke schob seine Brille zurecht. „Du meinst, darum hört der am Wasser am weitesten…?“
    Ungeduldig klatschte Ottokar in die Hände. „Zur Sache, Freunde! Wenn morgen das Rote Kreuz kommt, sollten wir uns einige Fragen überlegen…“
     
    In einer windstillen Nacht wie dieser konnte man am Kappellsee tatsächlich sehr weit hören. Wurde etwa das Surren des Rosenfelder Elektroboots erkennbar, dauerte es noch fünf Minuten, bis seine Umrisse aus dem Dunkeln auftauchten. Jetzt hörte das Surren auf. Vom Bootssteg erhoben sich vier Gestalten, um das Anlegemanöver fachmännisch abzuwickeln. Auch im Boot gab es Bewegung, die Leinen klatschten auf den Steg, dumpf stießen die Fender an den Balken.
    „Kommt raus!“ flüsterte eine Stimme.
    „Kommt rein!“ antwortete eine andere, dann dumpfe Schritte.
    „Zwergenkonvent!“ flüsterte eine Stimme auf dem Dach des Bootshauses.
    „So, das hätte geklappt! War ein aufregender Tag heut’!“
    flüsterte es im Boot. „Und was ist hier passiert? Seid ihr schon überführt?“
    „He! Da ist ja noch jemand.“ Selbst im Flüsterton klang es argwöhnisch. „Was soll das? War nicht abgemacht.“
    „Kleinkrämer!“ schimpfte die vorherige Flüsterstimme.
    „Das ist unser Nachwuchs. Sie soll lernen, wie man Streiche macht.“
    „Nun erzählt schon!“ drängte eine weitere Stimme. „Die Großen bei uns behaupten zwar, ihr hättet mit Neustadt nichts zu tun gehabt, aber das sagen sie nur wegen ihrer Ritterfreunde. Also wie steht’s? Können sie euch immer noch nichts nachweisen, oder…?“
    „Es wird jedenfalls spannend“, flüsterte ein Mini. „Morgen kommt das Rote Kreuz.“
    Die Mitteilung löste einen Tuschelkanon aus.
    „Ja dann…“, flüsterte eine Stimme auf dem Dach des Bootshauses.
    „Bevor die noch mehr quatschen…“, antwortete eine andere.
    Dumpf prallte etwas auf den Steg, zwei Taschenlampen von der schärfsten Sorte blitzten auf, Schreckenslaute wurden hörbar. Mit gegen das grelle Licht vorgehaltenen Händen kauerten sieben kleine Würstchen auf der runden Bootsbank, und ein größeres.
    „Nennst du das Wache?“ fauchte die Stimme des Schulkapitäns. „Los! Raus mit euch!“
    Im erbarmungslosen Lichtkegel krochen die Minis auf den Steg. „Wir wollten uns nur informieren, was man drüben spricht…“, verteidigte sich der kleine Eberhard. „Kann ja nützlich sein.“
    „Allerdings!“ antwortete Stephan. Er stand im Boot und zog dem vierten Mädchen, dem größeren, die Hände weg, die es schützend vor das Gesicht hielt. „Anke?“
    „Anke?“ wiederholte Ottokar auf dem Steg. „Wie denn das?“
    „Wir… wir haben sie mitgenommen, weil sie doch noch nie…“, plapperte Johanna drauflos.
    „Wir haben alles gehört!“ unterbrach sie Ottokar, während Stephan die Neue mit eisernem Griff festhielt.
    „Du tust mir weh!“ klagte sie.
    „Das will ich nicht!“ Er ließ sie los und sprang auf den Steg.
    Dort hatten Kuno und Egon auf Zeichen von Ottokar die Leinen losgemacht, Herbert und Eberhard schoben mit einer langen Stange den Bug weg, daß das Boot sich drehte. „Ottokar!“ rief Anke herüber.
    „Du hast mir heut’ schon genug erzählt!“ schnitt er ihr das Wort ab. „Zurück nach Rosenfels! Wir haben Wichtigeres um die Ohren, als eure Neugier zu füttern. Ahoi!“
    Stephan sagte nichts. Von den Minis war nur noch Kuno zu sehen. Wieder ganz Wachposten, stand er da und schüttelte den Kopf.
    „Was die nur mit der Anke haben…?“
    Auch Ottokar und Stephan schüttelten die Köpfe und sagten zur gleichen Zeit denselben Satz: „Daß die das mitmacht…?“
     
     
     

Sagenhafte Sensation!
     
    Woher Florian wußte, daß Vertreter des Roten Kreuzes der Burgschule einen Besuch abstatten

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