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Ritterturnier auf Schreckenstein

Ritterturnier auf Schreckenstein

Titel: Ritterturnier auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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reinhämmern lassen!“
    Aber auch fremde Buchstaben sollten eine Rolle spielen. Ottokar und Stephan hatten mit Florian telefoniert und erfahren, daß Zahnarzt Doktor Bender sich für Jens starkgemacht hatte.
    „Bei dem Zahnweh kann kein Mensch telefonieren!“ hatte er Ingenieur Blaustampfer versichert. Damit war Jens von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Auch das weiter bestehende Vorurteil gegen Schreckenstein war zur Sprache gekommen.
    Dabei hatte Florian spontan erklärt: „Nachdem Jens aus der Schußlinie ist, kann ich da was für euch tun. Ich sage, daß ich die Tafel beschmiert habe! Jens ist mein Zeuge. Mir kann dabei gar nichts passieren. Etwas auf eine Tafel vom Sperrmüll zu kritzeln ist ja nicht strafbar.“
    „Wir sehen schon“, meinte Stephan, „du landest noch mal bei uns.“
    Und Ottokar schlug vor: „Laß deine Tante mal für deinen Vater hellsehen, daß er dich auf dem Schreckenstein anmeldet!“
    Widersacher Nummer eins blieb – die Zeit. Sowohl Florian mit seinem Bekenntnis als auch die Redaktion mußten dem Urteil von Ingenieur Blaustampfer zuvorkommen. Der musikalische Mann hatte sich noch immer nicht entschieden, er wartete auf zusätzliche Beweise – laut Bericht der beiden Waldmanns. Fräulein Doktor Horn hatte mit Sonja zum zweiten Mal den Stammtisch im Guten Tropfen besucht und auf eine rasche Entscheidung gedrängt. Auch Doktor Waldmann von der Burg war dort gewesen.
    „Nicht ohne Erfolg“, wie er den Rittern berichtete. „Zuerst hat man mir vorgeworfen, in meiner Gegenwart könne nicht offen gesprochen werden, ich würde mit euch unter einer Decke stecken. ,Aber selbstverständlich!’, habe ich geantwortet. Es gibt nichts Schöneres in einer Schule als Vertrauen zwischen Schülern und Lehrern. – Nun, sie haben dann doch geredet. Florians Geständnis hat das Vorurteil gegen uns – na ja, sagen wir einmal, gemildert. Ich hatte das Gefühl, es fehlt nicht mehr viel, um das festgefahrene Denken in Stimmenvergleichen und wer zur fraglichen Zeit angeblich auf dem Klo war, zu sprengen. Aber dazu brauchen wir eine wirklich zündende Idee. Der Ansicht ist auch Sonja, die euch herzlich grüßen läßt.“
    „Die Decke, unter der wir stecken, ist schalldicht“, witzelte Ottokar. „Das erleichtert vieles.“
    Stephan dachte bereits voraus. „Ich freu’ mich auf unseren traditionellen Tee bei Ihnen, mit Sonjas selbstgebackenem Kuchen, wenn alles rum ist.“
    Soweit war es noch nicht.
    Gegen Mitternacht kam Dampfwalze mit seinen Radrennschuhen in die Redaktion geklappert. „Seid ihr fertig?“
    „Strehlau ist schon beim Kopieren“, antwortete Mücke.
    Andi nahm seine Radrennschuhe vom Schreibtisch und schlüpfte hinein. Dampfwalze ruderte mit dem Arm nach hinten. In Höhe der Taille hatte er merkwürdige Beulen. Er schob seine Windjacke hoch, fingerte nach den Rückentaschen seines Renntrikots. In einer steckte ein zusammengelegter Ersatzreifen, aus einer andern holte er eine Banane, die er vor Andi auf den Schreibtisch legte. „Du mußt vorher was essen!“
    Andi deutete zur Tür, wo neben seiner Windjacke ein prall gefüllter Leinensack hing. „Ich hab’ auch was für den Rückweg“, sagte er.
    Der Muskelprotz grinste. „Letzte Verpflegungskontrolle vor der Steigung.“
    Mit einem großen Umschlag kam Strehlau herein. „Möglichst nicht knicken“, sagte er und gab ihn Andi. Der steckte ihn in eine Folie, und Hans-Jürgen klebte ihm das flache Paket auf dem Rücken mit Klebstreifen am Pullover fest. Vorsichtig zog Andi seine Windjacke drüber.
    Hans-Jürgen grinste. „Normale Radfahrer haben einen Gepäckträger.“
    „Damit kommen sie nicht annähernd so weit“, gab Andi zurück und hängte sich den Verpflegungsbeutel über die Schulter. „Unternehmen Buchstaben startklar!“
    „Dann bis zum Frühstück!“ verabschiedete sich Dampfwalze.
    „Aber fahr nicht wieder…“ Grinsend unterbrach sich Mücke und winkte ab. „Erledigt und vergessen.“
     
     
     

Die Zeitbombe tickt
     
    Auf Schloß Rosenfels herrschte Hochspannung. Je länger Ankes Lage ungeklärt blieb, desto aufsässiger wurden die Mädchen. „Nun sag schon, daß du’s warst!“ drängte Kratzbürste Esther.
    Andere gingen diplomatischer vor. Renate flüsterte zuckersüß: „Vor uns brauchst du keine Geheimnisse zu haben. Wir finden es ja unheimlich beachtlich, was du da gemacht hast.“
    Von Wampoldsreute kam Amanda zurück. Sie hatte Andi beim Friseur getroffen. „Irgendwo stimmt was

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