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Ritualmord

Titel: Ritualmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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Ibogain. Ibogain.
    »Die Entzugssymptome sind der Grund, weshalb die meisten Leute zu uns kommen. Die beiden anderen Aspekte sind ein Nebennutzen - ein glückliches Zusammentreffen, wenn Sie so wollen. Und alles völlig legal. Bitte...« Sie klappte die Broschüre zu und reichte sie ihm. »Behalten Sie sie.«
    Er nahm sie und blätterte darin. »Ich werde es jemandem bei der Kommunalen Sicherheit geben - ich glaube, die führen eine Liste von Organisationen.« Er steckte das Heft ein. »Ich möchte Ihnen einen Namen nennen. Vielleicht kennen Sie ihn als einen Ihrer Philanthropen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe nichts zu verbergen. Alle meine Spender sind höchst angesehene Persönlichkeiten.«
    »Ist Ihnen der Name Gift Mabuza bekannt?«
    »Ja.«
    »Können Sie mir etwas über ihn erzählen?«
    »Er spendet viel Geld an Hilfsorganisationen. Er ist in der  

    Industrie bekannt, wenn man es als Industrie bezeichnen darf.«
    »Ihnen auch? Hat er Ihnen viel Geld gegeben?«
    Sie lächelte. »Nein, er hat uns gar nichts gegeben.«
    »Wie bitte?«
    »Er hat uns nichts gegeben. Genau gesagt, er hat uns nicht angesprochen, und wir haben ihn nicht angesprochen.«
    »Aber Sie kennen ihn?«
    Sie lachte. Noch nie hatte er so weiße, gleichmäßige Zähne gesehen. »Die Welt ist klein, aber so klein nun auch wieder nicht. Ich bin Mr. Mabuza nie begegnet. Ich kenne seinen Ruf, aber ich habe ihn nie von Angesicht zu Angesicht gesehen.«
    »Und auch niemals geschäftliche Beziehungen zu ihm unterhalten.«
    »Und auch niemals geschäftliche Beziehungen zu ihm unterhalten.«
    »Ganz sicher nicht?«
    Sie stand auf, ging zu einem Aktenschrank und nahm einen braunen Umschlag mit dem Namen einer Steuerberatungsfirma heraus. »Hier.« Sie zog einen gebundenen Bericht hervor und legte ihn auf den Tisch. »Detaillierte Angaben zu meinen Investoren.«
    Caffery las die Aufstellung und kratzte sich abwesend an der Stirn. »TIDARA«, sagte er. »Bedeutet das etwas?«
    »Tabernanthe Iboga Detoxification and Rehabilitation Association.«
    »Heißen noch andere Firmen so?«
    »Das will ich nicht hoffen. Es ist eine eingetragene Marke.«
    »Keine Filialen?«
    »Nur wir. Warum?«
    Angesichts der Coolness dieser Frau kam er sich hilflos vor - wie Columbo in seinem zerknitterten Trenchcoat. Er holte das Foto von Mossy heraus und legte es auf den Schreibtisch. Sie nahm eine Lesebrille aus einem schmalen Elfenbein- 
    etui und setzte sie auf. Er hielt mit dem Daumen die Ecke des Fotos fest, um es zurückzuziehen, aber sie runzelte die Stirn, legte den Zeigefinger auf die andere Seite und zog das Bild zu sich her.
    »Klingelt's?«
    Sie schwieg und betrachtete Mossy. Dann ging sie zur Tür. »Chloe«, rief sie eine der Empfangsdamen. »Könnten Sie mal kurz...?«
    Er hörte, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde. Gleich darauf erschien die größere der beiden jungen Frauen in der Tür. Sie trug das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Tay reichte ihr das Foto. »Ich denke an letzte Woche«, erklärte sie, »als wir auf diese Lieferung warteten. Erinnern Sie sich?«
    Das Mädchen studierte das Foto. »Könnte sein.« Sie hielt das Foto auf Armlänge von sich, betrachtete es mit schräg gelegtem Kopf und knabberte an ihrem Daumennagel. »Jaa... ich glaube« - sie sah zu Caffery »er war nur ein paar Sekunden hier, aber es könnte sein. Warum? Was hat er angestellt?«
    Caffery stand auf und trat zu den beiden Frauen in die Tür. Draußen schien die Sonne durch die Bäume und fiel in schrägen weißen Strahlen in den Empfangsbereich. »Was ist passiert, als er hier war?«
    »Nicht viel. Er kam herein und fragte, was die Behandlung kostet. Daran erinnere ich mich nur, weil so ein Typ normalerweise nicht herkommt. Er kann es sich nicht leisten, und die Leute spazieren nicht einfach von der Straße herein. Wir sind kein Junkietreff.«
    »Was kostet die Behandlung?«
    »Kommt darauf an. Wenn Sie die gesamte medizinische Begleitung bei uns wollen, kann es bis zu siebzehnhundert Pfund kosten. Aber ein Typ wie er könnte die medizinische Begleitung wahrscheinlich von seinem Hausarzt kriegen, wenn er schlau ist und das Richtige erzählt. Jedenfalls habe ich ihm gesagt, 
    was es kostet, und er sagte: >Okay, bis dann<, und das war's. Er war wieder weg.«
    »War er allein?«
    »Ja. Das heißt, er kam allein herein, aber er hatte einen Freund dabei, der draußen auf ihn wartete.«
    »Einen Freund?«
    »Ja. Er ging hinaus und muss ihm wohl gesagt haben,

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