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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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Herkunft und das Temperament der vier Frauen sehr unterschiedlich war, verband sie alle ihre Tätigkeit: das Schreiben. So hatte sich im Laufe der Zeit eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen den Ladys entwickelt.
    Miss Eliza Fielding war eine dunkelhaarige Schönheit, die anonyme Kolumnen über bedeutende gesellschaftskritische Themen schrieb, zum Beispiel über die Wirksamkeit von Wrights Serum zur Heilung Unpassender Leidenschaften (wobei Sophie bestätigte, dass dieses Zeug nicht wirkte) oder über die Billighochzeiten der Unterschicht.
    Die engelhafte Miss Annabelle Swift bot den Lesern in ihrer Kolumne »Liebe Annabelle« Ratschläge für alle Lebenslagen. Außerdem pflegte sie eine zarte, stete und unerwiderte Leidenschaft für Derek Knightly. Julianna fürchtete sich vor Annabelles Reaktion, wenn sie ihn heute sah. Sollte er überhaupt kommen.
    Ihre Gnaden, die Duchess of Hamilton and Brandon wiederum, war einst als Miss Sophie Harlow bekannt gewesen, die in ihrer Kolumne »Miss Harlows Hochzeiten in besseren Kreisen« über die Vermählungen der besseren Gesellschaft berichtete. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit hörte sie auf, über Hochzeiten zu schreiben (denn das hatte sie wirklich gehasst) und berichtete nur noch gelegentlich über Frauenmode (weil sie dieses Thema liebte). Ihre alte Kolumne wurde von anderen Autoren weitergeführt.
    Heute scheute Julianna zum ersten Mal das Geplauder, weil zum ersten Mal sie das Thema war. Wie alle anderen bevorzugte sie es, über fremde Leute zu reden und nicht über sich selbst.
    »Warum hören wir eigentlich erst jetzt davon?«, wollte Sophie wissen und wedelte mit einer Ausgabe der Times in der Luft. Owens und Grenville schauten von ihrem sehr ernsthaften Gespräch auf und blickten sie finster an. Nach einem Jahr hatten die Männer es im Großen und Ganzen akzeptiert, dass sie mit Frauen zusammenarbeiteten. Hin und wieder regte sich aber noch der alte Widerstand.
    »Pssst«, machte Julianna.
    »Ach wo, das haben sie längst gesehen«, sagte Eliza.
    »Das haben wir«, bestätigte Owens und grinste anzüglich in ihre Richtung. Jetzt war es an ihr, ihn finster anzusehen.
    » Jeder hat das inzwischen gelesen«, sagte Annabelle zu Juliannas Missfallen. Sie hatte den Artikel ja auch gelesen, sobald die Zeitung an den Ständen verkauft wurde. Sie musste ihren Rivalen selbstverständlich im Auge behalten.
    Natürlich bezogen die anderen sich auf eine bestimmte Passage in der Gesellschaftskolumne ihres Erzrivalen, des Mannes, der Bescheid weiß. Eliza las laut vor:
    »Ich frage mich: Welcher erzürnte Wüstling mit fragwürdigen Neigungen (wenn wir denn dem Gerede glauben, was wir ja gemeinhin tun), wurde dabei gesehen, wie er einer gewissen angesehenen Lady folgte (zumindest gehen wir von Letzterem aus, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde)? Sie verließen den Ballsaal recht früh. Einer von ihnen kehrte ziemlich spät zur Party zurück. Der andere gar nicht.«
    »Das klingt ganz nach unserer Julianna. Immer schleicht sie durch dunkle Korridore«, bemerkte Alistair und grinste.
    »Ich tue das, weil es zu meiner Arbeit gehört. Ich nehme das Schreiben sehr ernst«, erklärte sie so ruhig wie möglich, doch alle in Hörweite quittierten das mit einem Schnauben, verdrehten die Augen oder drückten ihren Unglauben darüber, dass sie nur deshalb mit einem berüchtigten Wüstling allein gewesen war, auf andere Weise aus.
    »Wir wissen das. Aber wir wissen eben nicht, was passiert ist, nachdem du mit Roxbury allein warst«, erklärte Sophie. »Der Mann hat einen schlechten Ruf, weshalb ich sicher bin, dass da irgendwas gewesen sein muss.«
    »Etwas Verbotenes«, fügte Annabelle leise hinzu.
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft diesen Unsinn?«, fragte Julianna wegwerfend.
    »Aber klar, wir glauben jeden Klatsch«, sagte Alistair schmunzelnd. Sophie und die anderen nickten.
    »Also, los, nun erzähl schon: Roxbury ist dir aus dem Ballsaal gefolgt, ja? Wohin bist du gegangen?«, wollte Eliza wissen.
    »In die Porträtgalerie. Wir haben über die Kunstwerke geredet, und danach bin ich gegangen.«
    » Und …« , fügte Sophie hinzu.
    Es bedurfte noch einiger Schmeichelei und Bettelei, bis Julianna schließlich völlig genervt zugab: »Also gut, ja. Dieser jämmerliche Kerl hat mich geküsst.«
    »Ohhh!«, machten die Frauen, und leise hörte sie Alistair sagen: »Zu schade.«
    »Wie war es?«, wollte Sophie wissen.
    »Wie war er ?«, fragte Annabelle.
    »Glaubst

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