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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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zu seinem Harem.
    Julianna kniff den Mund zusammen.
    »Ich verstehe, wenn Ihr sauer seid«, sagte sie und versuchte es jetzt mit einer neuen Taktik. Vielleicht ließ er sich ja auf Argumente ein?
    Roxbury lachte allerdings nur, und diesmal klang das Lachen eindeutig verbittert.
    » Sauer beschreibt nicht annähernd, was ich empfinde. Was ich gerade empfinde, meine Werteste, ist eine explosive Mischung aus Zorn, Wut und Empörung. Zum ersten Mal in meinem Leben verspüre ich den beinahe unwiderstehlichen Drang, eine Frau zu erwürgen.«
    Julianna lächelte schwach.
    Roxbury sprach weiter und umkreiste sie langsamen Schrittes. »Ich liebe Frauen. Wenn ich eine Frau zum Schreien bringe, dann nicht, weil ich ihr Gewalt antue, sondern weil sie erschütternde und ihr Leben verändernde Lust verspürt.«
    Sie hätte sich jetzt gern frische Luft zugefächelt, aber lieber schmolz sie gänzlich dahin als ihm die Befriedigung zu gönnen, dass seine Worte ihre Wirkung auf sie nicht verfehlten. Und sie hoffte inständig, dass das Mondlicht die tiefe Röte verschleierte, die ihre Wangen heiß überzog. Julianna kannte sich mit dieser Art von Lust nicht aus, aber sie hatte keinen Zweifel, dass er in der Lage wäre, genau diese Gefühle in ihr zu wecken.
    »Sagt ihnen, dass Ihr Euch geirrt habt«, fuhr Roxbury fort. »Ihr wisst genauso gut wie ich, dass ich mit einer Frau erwischt wurde. Mit Jocelyn Kemble, um genau zu sein, die an jenem Abend noch ihr Kostüm von der Theatervorstellung trug.«
    Er blieb vor ihr stehen und starrte sie undurchdringlich an. Wehe, du wagst es, ungehorsam zu sein , sagte dieser Blick. Natürlich hieß das nur, dass sie sich ihm widersetzen musste. Und angesichts der Tatsache, dass seine Gegenwart sie so sehr erhitzte und sie nach allen Regeln der Verführungskunst ziemlich unruhig werden ließ, musste Julianna schleunigst etwas gegen dieses Gefühl tun. Weil es sonst zu etwas kommen könnte, das sie später auf jeden Fall bereuen würde. Dieser Weg führte direkt in den Ruin, und sie war ihn schon einmal gegangen.
    »Es gab nur eine Frau in Hosen hinter der Bühne und sicher mehr als ein Dutzend Männer. Die Wahrscheinlichkeit spricht nicht gerade für Euch«, erklärte sie so kühl wie möglich. Somerset hatte immer gesagt, ihre Hartnäckigkeit sei unerträglich.
    In diesem Moment wollte sie vor allem eins: die Gerüchte glauben, die dank ihrer Kolumne die Runde machten. Denn wenn sie nicht stimmten … dann war sie gerade mit einem verflucht attraktiven Mann allein, der ihr ein warmes Gefühl in den Unterleib zauberte und ihre Knie weich werden ließ. Ein Mann, der jeden Augenblick entweder einen Mord begehen oder sie verführen könnte …
    »Ihr seid stur, unerträglich, unlogisch und eine echte Plage«, knurrte Roxbury, und Julianna sah, wie er die Hände zu Fäusten ballte.
    »Ich bin eine Lady«, erwiderte sie und zog sich hinter einen riesigen Farn zurück.
    »Genau. Nichts anderes habe ich schließlich behauptet«, sagte Roxbury und folgte ihr. Sie schnappte nach Luft. Er grinste.
    »Ich will nun mal nicht, dass die Kolumne für meine Leser widersprüchlich erscheint oder dass sie glauben, ich würde Unwahrheiten verbreiten.« Sie wich weiter zurück, bis ihr Rückzug von einer großen Topfpflanze gebremst wurde.
    »Aber genau das tut Ihr«, beharrte Roxbury. »Bringt mich nicht dazu, es Euch zu beweisen, Lady Somerset.«
    »Oh, das wagt Ihr nicht.« Die Worte waren ausgesprochen, ehe Julianna begriff, dass er möglicherweise genau das tun würde. Wenn er ihr in seinem Wesen auch nur im Geringsten ähnelte, konnte er einer Herausforderung genauso wenig widerstehen wie sie.
    »Ach ja?«, murmelte er und hob eine Braue.
    Ihre Lippen öffneten sich, und fast gegen ihren Willen flüsterte Julianna: »Ja.«
    Verflixt und zugenäht ! Jetzt steckte sie aber wirklich in Schwierigkeiten.
    Als Roxburys Hände ihre Wangen umschlossen, keuchte Julianna. Ungeordnete, wirre Gedanken fuhren ihr durch den Kopf. Roxbury. Wüstling. Somerset. Kuss. Ruin. Muss ihn aufhalten.
    Juliannas Protest bestand darin, ihre flachen Hände gegen seine Brust zu drücken, als wolle sie ihn von sich wegschieben. Er packte darum ihre Handgelenke und drückte ihre Hände gegen sein Herz. Julianna meinte, seufzen zu müssen. Seine Brust war warm und fühlte sich fest und verführerisch an. Herr im Himmel, sie wollte mit den Händen über seine Brust fahren, ihn erkunden und besitzen.
    Julianna sah, wie seine Lippen sich zu einem

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