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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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Großteil der Nacht zusammengeknüllt auf dem Fußboden im Schlafgemach einer Lady gelegen hatten.
    Er war außerdem alles andere als unterwürfig.
    Und das war einerseits erschreckend, andererseits aber schrecklich amüsant.
    »Mylord. Braucht Ihr mich, um Euch für den Ball bei Lord und Lady Rathdonnell heute Abend anzukleiden?«, fragte Timson.
    »Bei Rathdonnell? Ein Ball?«, echote Roxbury. Es war schon einige Zeit her, seit sein Haus mit einer Einladung beehrt worden war.
    »Ihr habt höchst zuvorkommend darauf reagiert, als die Gastgeberin die Einladung an Euch schickte.«
    »Wann soll das gewesen sein?«
    »Schon vor ein paar Wochen«, sagte Timson und zuckte mit den Schultern.«
    »Aha. Vorher also.«
    Timson entschied wohlweislich, darauf nichts zu erwidern. Er las wie alle anderen auch die Zeitungen.
    »Nun, ich weiß gar nicht, ob ich da wirklich hin soll«, sagte Roxbury und nippte gekünstelt an seinem Brandy. Da er sowieso nicht zu heiraten gedachte, fehlte ihm wohl jeglicher Grund, am Ball teilzunehmen.
    Als er sich jedoch in seinem Arbeitszimmer mit dem hübsch flackernden Feuer im offenen Kamin und all den schönen Dingen umschaute, überlegte er es sich anders.
    Timson lehnte unterdessen im Türrahmen und wirkte rechtschaffen gelangweilt.
    »Die Einladung wurde nicht widerrufen. Das bedeutet, Lady Rathdonnell hofft wahrscheinlich sogar darauf, dass ich komme. Und sei es nur, um wieder für die Unterhaltung ihrer Gäste und als Futter für die Klatschkolumnisten zu dienen.«
    Timson seufzte.
    »Andererseits sollte ich mir wirklich schleunigst eine Frau suchen.«
    Diese Bemerkung ließ Timson aufhorchen. Er hob eine Augenbraue. Natürlich wusste er nichts von dem Ultimatum, das das Leben seines Dienstherrn überschattete.
    Roxbury geriet erneut ins Grübeln. Sollte er dem Drängen seines Vaters wirklich nachgeben? Oder doch lieber den Weg in die Armut wählen? Er war sich nicht mehr ganz so sicher wie noch vor wenigen Augenblicken.
    »Gott allein weiß, dass es nicht allzu viele potentielle Ehefrauen gibt, die rund um mein Haus auf der Lauer liegen.«
    »Aye, da sin wohl keine.«
    » Sind keine«, korrigierte Roxbury ihn. »Aber angesichts meiner heiklen Stellung in der Gesellschaft und den Erfahrungen der letzten Woche darf ich wohl nicht erwarten, dass eine der anständigen Frauen auf dem Ball mich auch nur erkennt. Selbst wenn ich teilnehmen würde.«
    Abgesehen von Lady Hortensia Reeves oder mit etwas Glück Lady Somerset . Beide Frauen waren jedenfalls ein guter Grund, um das verfluchte Ultimatum zu missachten.
    Roxbury lief in seinem Arbeitszimmer auf und ab wie ein wildes Tier und blieb nur stehen, um einen Schluck zu trinken.
    »Die ganze Angelegenheit ist gar nicht so einfach, Timson.«
    Für seinen Leibdiener ging es nur um die Frage, ob Roxbury an der Festivität teilnahm oder nicht. Für Roxbury jedoch ging es um seine Zukunft. Sollte er sich dem Ultimatum beugen oder nicht? Armut oder Ehe? Sollte er sich seinem Vater unterwerfen oder der Herr seines Schicksals bleiben?
    Während Roxbury auf und ab tigerte und über eine Entscheidung grübelte, die für ihn langsam epische Ausmaße annahm, fegte Timson unsichtbare Fussel von seiner Jacke.
    »Könntest du nicht wenigstens so tun, als würde dich mein Schicksal interessieren?«, verlangte Roxbury.
    »Könnte ich. Wenn Ihr mir mehr bezahltet«, knurrte sein Diener.
    »Kein anderer Arbeitgeber würde einen solchen Ungehorsam akzeptieren. Das weißt du hoffentlich?«
    »Aye, Mylord«, sagte Timson und grinste breit.
    Gott allein wusste, woher Timson stammte. Er war schon Leibdiener für einen von Roxburys älteren Freunden in Oxford gewesen, der allerdings kein Verständnis für die mürrische und ungehorsame Attitüde seines Dieners hatte und ihn kurzerhand vor die Tür setzte. Roxbury hatte Timson immer schon unglaublich lustig gefunden, und so hatte er ihn kurzerhand in Dienst genommen.
    »Wie ich schon sagte …«, setzte Roxbury an, doch er wurde rüde unterbrochen.
    »Ihr sagtet, dass Ihr nicht wisst, ob Ihr heute Abend zum Ball gehen sollt oder nicht. Ihr seid nämlich nicht sicher, ob Euch dort überhaupt jemand eines Blickes würdigen wird. Ihr macht außerdem einen Fehler, wenn Ihr glaubt, mich würde das auch nur im Geringsten interessieren. Ich will lediglich wissen, ob ich für Euch einen schicken Abendanzug rauslegen soll oder ob Ihr Euch hemdsärmelig daheim um den Verstand saufen wollt.«
    »Nun, wenn du es so ausdrückst,

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