Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
Vom Netzwerk:
langweilig. Schick mich irgendwo hin.«
    »Also gut«, sagte er. »Geh nach Elysium und unterhalte dich mit den Arameri.«
    Wütend machte ich mich stocksteif. Er wusste ganz genau, dass ich nicht dorthin wollte und warum. »Worüber zum Dämonen soll ich mich mit denen unterhalten?«
    »Hochzeitsgeschenke«, sagte er. »Shahar Arameri heiratet.«
     
    Es war Stadtgespräch, wie ich herausfand, als ich in Antema eintraf und ein Gasthaus fand, in dem ich mich sinnlos betrinken konnte.

    Temanische Gasthäuser sind nicht darauf ausgelegt, dass man sich einsam besäuft. Die Temaner sind eins der ältesten sterblichen Völker, und sie haben sich mit der merkwürdigen Isolation des Lebens in Städten schon länger beschäftigt, als die Amn feste Häuser haben. Deshalb waren die Wände des Gasthauses, in das ich eingefallen war, mit aufgemalten Leuten bedeckt, die mir Aufmerksamkeit schenkten. Wenigstens schien es so, da jede gemalte Gestalt so saß, dass sie strategisch wichtige Punkte ansah, an denen der Betrachter möglicherweise saß. Sie beugten sich vor und starrten, als ob sie angestrengt allem lauschten, das ich zum Besten gab. Man gewöhnte sich daran.
    Man gewöhnte sich ebenfalls an die sorgsam unverschämte Art, in der die Gasthäuser möbliert waren, damit Fremde zusammensitzen mussten. Ich saß auf einer langen Couch und kümmerte mich liebevoll um einen hornförmigen Becher Honigbier, als sich zwei Männer zu mir setzten, weil es nur Couches zum Sitzen gab und ich nicht rüpelhaft genug war, eine für mich allein zu beanspruchen. Natürlich fingen sie an, sich mit mir zu unterhalten, weil der Musikant der Taverne –  ein älterer Doppel- ojo -Spieler  –  lange Pausen für Nickerchen machte. Unterhaltungen füllten die Stille aus. Dann setzten sich noch zwei Frauen zu uns, denn ich war jung und gutaussehend, und die anderen beiden Männer sahen auch nicht schlecht aus. Es dauerte nicht lange, dann saß ich mitten in einer lachenden, grölenden Gruppe völlig Fremder, die mich wie ihren besten Freund behandelte.
    »Sie liebt ihn nicht«, sagte einer der Männer, der auch schon tief in sein eigenes Honighorn geschaut hatte und dessen Aussprache deswegen nach und nach immer lallender wurde. Temaner mischten das Honigbier mit etwas, wie ich vermutete, aromatischem Seegras, und daraus wurde ein fürchterlich starkes Getränk. »Wahrscheinlich mag sie ihn nicht einmal. Eine Amn, sogar eine Arameri, heiratet einen Temajungen? Man weiß doch, dass sie ihre spitzen weißen Nasen über uns alle rümpfen.«

    »Wie ich hörte, sind sie seit ihrer Kindheit befreundet«, sagte eine Frau, deren Name Reck oder Rook oder sonst Rock war. Ruck? »Datennay Canru hat alle Prüfungen mit besten Noten bestanden; die Triadin hätte ihn nicht zum pymexe ernannt, wenn er nicht brillant wäre. Es ist eine Ehre für das Protektorat, dass die Arameri ihn wollen.« Sie hob ihr im Amnstil gehaltenes Glas, das etwas Hellgrünes enthielt. Aus reiner Gewohnheit erhoben wir alle unsere Gläser, um in ihren Trinkspruch einzustimmen.
    Sobald unsere Arme sich wieder senkten, runzelte ihre weibliche Begleitung die Stirn und beugte sich vor. Ihre Locken wippten zur Betonung. »Es ist eine Beleidigung, keine Ehre. Wenn die verdammten Arameri so viel von unserer Triadin hielten, hätten sie schon früher geruht, einzuheiraten. Jetzt wollen sie nur unsere Armee, um sich gegen die verrückten Hochnordländer zu schützen …«
    »Es ist nur dann eine Beleidigung, wenn du es zu einer machst«, sagte einer der Männer. Er sprach recht hitzig, weil dort drei Männer und zwei Frauen saßen. Er war der unattraktivste in der Runde, und die Wahrscheinlichkeit, dass er allein nach Hause ging, war recht hoch. »Sie sind immer noch Arameri. Sie brauchen uns nicht. Und sie kennen sich seit ihrer Kindheit. Sie mag ihn wirklich!«
    Das löste einen Chor der Zustimmung und des Protestes von der gesamten Gruppe aus. Während sie diskutierten, wechselte meine Aufmerksamkeit zwischen ihnen und einem Satz merkwürdiger Masken, die an einer Wand des Gasthauses hingen.
    Sie erinnerten mich ein wenig an die Masken, die ich in Darr gesehen hatte. Allerdings waren diese nach temanischer Art noch aufwändiger gestaltet und verziert. Sie alle hatten vergnügte Gesichter, waren aber dennoch noch ablenkender als die auf die Wand gemalten Leute. Oder vielleicht war ich auch einfach nur betrunken.
    Nachdem der Streit ein paar Mal hin und her gewogt war, bemerkte
eine der

Weitere Kostenlose Bücher