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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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überrascht, als ich Glee Shoth hinter meiner Couch stehen sah. Sie stand da, mit den Händen in die Seiten gestemmt, groß, achtungsgebietend und so unglaublich Maroneh in einem Raum voller Temaner. Ihr Gesichtsausdruck war gleichzeitig missbilligend und gelassen. Wenn ich nicht einige Milliarden Jahre damit zugebracht hätte, genau diesen Ausdruck auf dem Gesicht von jemand anders hervorzurufen, hätte ich ihn wohl als sehr beunruhigend empfunden.
    Ich strahlte sie auf dem Kopf stehend an und ließ den Mann los. »Oh, du bist wirklich die Tochter deines Vaters.«
    Sie hob eine Augenbraue und unterstrich damit meine Aussage. »Würde es dir etwas ausmachen, mit mir nach draußen zu gehen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und ging hinaus.
    Schmollend stand ich auf und schwankte unsicher ein wenig hin und her. Zu meiner Überraschung waren meine Begleiter immer noch hier. Doch sie schwiegen und betrachteten mich alle mit einer Mischung aus Angst und Abscheu. Ach ja.
    »Mögen meine Väter beide auf euch herablächeln«, sagte ich zu ihnen und gestikulierte ausgiebig. Ich bemühte mich ernsthaft, sie zu segnen, aber nichts geschah. »Das heißt, wenn es euch gelingt, den übellaunigen Bastarden ein Lächeln abzuringen. Und möge
meine Mutter euch alle am Ende einer langen und gesunden Zeitspanne sanft in eurem Schlaf töten. Lebt wohl!«
    In der ganzen Taverne herrschte Schweigen, während ich hinter Glee nach draußen stolperte.
    Als ich unten an der Treppe ankam, wandte Glee sich um, weil sie mit mir ein Stück gehen wollte. Ich hatte nicht so viel getrunken, dass ich nicht laufen konnte, doch geradeaus zu laufen war eine andere Sache.
    Wie erwartet machte Glee keine Anstalten, auf mein Schwanken und Stolpern Rücksicht zu nehmen. Das führte dazu, dass ich beinahe die ganze Zeit etwa drei Schritte hinter ihr zurücklag. »Deine Beine sind sehr lang«, beschwerte ich mich. Sie war beinahe einen Fuß größer als ich.
    »Mach deine länger.«
    »Das kann ich nicht, meine Magie ist weg.«
    »Dann beweg dich schneller.«
    Ich seufzte und leistete ihrer Anweisung Folge. Allmählich kämpfte ich mich an ihre Seite vor. »Hast du irgendetwas von deiner Mutter geerbt? Oder bist du nur eine Neuaufage von ihm mit Brüsten?«
    »Meinen Sinn für Humor habe ich von meiner Mutter.« Sie warf mir einen Blick zu. Ihr stand die Verächtlichkeit ins Gesicht geschrieben. »Ich hatte von dir allerdings mehr erwartet.«
    Ich seufzte. »Ich hatte einen harten Tag.«
    »Ja. Nachdem du die Nachrichtensphäre ausgeschaltet hast, bat Ahad mich darum, dich zu finden. Er schlug vor, dass ich die Gossen durchsuche. Ich nehme an, ich sollte froh sein, dass er sich damit geirrt hat.«
    Ich lachte. Doch kurz darauf brach mein Gelächter ab, und ich starrte sie beleidigt an. »Wieso befolgst du seine Befehle? Bist du nicht seine Chefin? Und wo ist das Problem, wenn ich mich mal ein wenig entspanne? Ich habe die letzten beiden Jahre damit zugebracht, den Laufburschen für diesen Bastard zu spielen und seiner
lächerlichen Gruppe dabei zu helfen, den Weltuntergang zu verhindern. Verdiene ich nicht mal einen freien Abend?«
    Sie blieb stehen. Wir standen jetzt an einer ruhigen Straßenecke in einem Wohngebiet. Es war spät, niemand war mehr unterwegs. Vielleicht schienen aus diesem Grund ihre Augen kurz rotgold aufzuglühen wie ein angezündetes Streichholz. Ich erschrak, aber dann waren sie wieder braun, und aus ihnen sprühte mehr als nur ein bisschen Zorn.
    »Ich habe fast das gesamte letzte Jahrhundert damit zugebracht, diese Welt vor ihrem Untergang zu bewahren«, fuhr sie mich an. Ich blinzelte überrascht, denn sie sah keinen Tag älter als dreißig aus. Ich hatte vergessen, dass Dämonen normalerweise länger als Menschen lebten, obwohl beide sterblich waren. »Ich bin kein Gott. Im Gegensatz zu dir habe ich keine andere Wahl, als in diesem Reich zu leben. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um es zu retten, einschließlich der Zusammenarbeit mit Gottkindern wie dir, die behaupten, Itempas zu verachten, sich in Wirklichkeit aber als ebenso selbstsüchtig und hochmütig erweisen wie er zu seinen schlechtesten Zeiten!«
    Sie ging weiter und ließ mich hinter sich, weil ich viel zu verblüft war, um ihr zu folgen. Als ich mich erholte, war sie bereits um eine Ecke gebogen und verschwunden. Wütend rannte ich hinter ihr her. Als ich um die Ecke rannte, stolperte ich und merkte, dass sie dort stand und wartete.
    »Wie

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