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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Frauen mein Schweigen. »Was meint Ihr?«, fragte sie mich und lächelte. Sie war im Verhältnis ein wenig älter und dachte wohl, dass ich die Ermutigung brauchte.
    Ich trank mein Horn aus, nickte dem Kellner verstohlen zu, er möge noch mehr bringen, lehnte mich zurück und grinste die Frau an. Sie war hübsch. Wie die meisten Temanerinnen war sie klein, dunkel und drahtig. Außerdem hatte sie wunderschöne schwarze Augen. Ich fragte mich, ob ich immer noch Gott genug war, um sie in Ohnmacht fallen zu lassen.
    »Ich?«, fragte ich und leckte mir den Honig von den Lippen. »Ich denke, dass Shahar Arameri eine Hure ist.«
    Alle schnappten nach Luft … und nicht nur auf meiner Couch, denn meine Stimme hatte weit getragen. Ich sah mich um und bemerkte schockierte Blicke von der halben Taverne. Ich lachte sie alle an und konzentrierte mich dann auf meine Gruppe.
    »So etwas solltet Ihr nicht sagen«, sagte einer der Männer, der auch versucht hatte, mit mir anzubändeln. Allerdings vermutete ich, dass er sich das gerade anders überlegte. »Dem Orden ist es egal, was man über die Götter sagt, außer über Itempas, aber die Arameri …«Er warf einen schnellen Blick in die Runde, als ob er Angst hätte, dass Ordensbewahrer aus dem Nichts auftauchen und mich verprügeln könnten. In den alten Zeiten wäre genau das geschehen. Faule Säcke. »Ihr solltet so etwas nicht sagen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist aber doch so. Das ist natürlich nicht ihr Fehler. Ihre Mutter ist das Problem. Sie hat das Mädchen einst einem Gott überlassen, als Zuchtstute sozusagen, um ein Dämonenkind zu zeugen. Wahrscheinlich hat euer pymexe auch einen Freiritt bekommen, um den Handel unter Dach und Fach zu bringen. Ihr sagt, er ist ein kluger Mann. Ich bin mir sicher, er hätte nichts dagegen, in die Fußstapfen der Götter zu treten …«
    Der Kellner, der sich gerade mit einem weiteren Horn auf den Weg zu mir gemacht hatte, blieb direkt hinter der Couch stehen.
Seine Augen waren entsetzt aufgerissen. Der Mann, der über mich nachgedacht hatte, stand schnell auf; fast zeitgleich mit seinem dritten Begleiter, der mich bis jetzt vollkommen ignoriert hatte. »Canru ist mein Großcousin, du grünäugiger Mischlingsniemand …«
    »Wer ist hier ein Mischling?« Ich richtete mich zu meiner vollen Sitzgröße auf, war damit aber immer noch nicht annähernd so groß wie er. »Ich habe nicht einen sterblichen Tropfen in mir, verdammt nochmal, egal, wie alt ich aussehe!«
    Der Mann, der bereits den Mund geöfnet hatte, um mich anzubrüllen, stockte, schwieg und starrte mich verwirrt an. Eine der Frauen lehnte sich nach hinten, die andere beugte sich vor. Beide hatten weitaufgerissene, fragende Augen. »Was habt Ihr gesagt?«, fragte die, die sich vorbeugte. »Seid Ihr ein Gottkind?«
    »Das bin ich«, sagte ich ernsthaft und rülpste. »Entschuldigung.«
    »Ihr seid so göttlich wie mein linker Hoden«, fuhr der wütende Mann mich an.
    »Ist das sehr göttlich?« Ich lachte wieder und fühlte mich erfüllt von Schalk, Zorn und Freude. Der Zorn war am stärksten. Bevor der Mann reagieren konnte, schoss meine freie Hand vor und packte ihn im Schritt. Ich hatte richtig geraten, wo sein linker Hoden sich befand. Es war ein Kinderspiel, jedenfalls für ein gemeines Kind, ihn zu packen und ihn kurz und gezielt zu verdrehen. Der Mann brüllte und klappte nach vorn. Sein Gesicht wurde lila vor Schock und Schmerzen. Er packte meinen Arm, aber wenn er versucht hätte, mich loszureißen, hätte das einen noch stärkeren Zug an seinen empfindlichen Teilen zur Folge gehabt. Mein Gesicht befand sich nur wenige Zoll vor seinem. Ich bleckte meine Zähne und fauchte ihn an. Dabei schloss ich als Warnung meine Finger noch etwas fester. Aus irgendeinem Grund riss er seine Augen noch weiter auf und sah völlig verängstigt aus. Ich merkte, dass das nichts mit der Bedrohung seiner Männlichkeit
zu tun hatte. Auch bezweifelte ich, dass meine Augen sich verändert hatten, denn ich hatte nicht genug Magie dafür in mir. Etwas anderes vielleicht.
    »Die scheinen mir nicht sehr göttlich zu sein«, sagte ich und schaukelte seine Familienjuwelen noch einmal durch. »Was meint Ihr?«
    Er schnappte nach Luft wie ein Fisch. Erneut lachte ich, weidete mich an seinem Entsetzen und der Erregung, die sogar diese armselige, sinnlose Macht mir verlieh …
    »Lass ihn los.«
    Ich kannte diese weibliche Stimme. Deshalb verdrehte ich meinen Hals und blinzelte

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