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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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aus. Meine Willenskraft ließ alle Deckel von den Mülleimern und Kisten in der Gasse springen. Die Männer schrien auf, doch es war zu spät. Jetzt waren sie meine Spielzeuge.
    »Ich bin der Sohn von Chaos und Tod«, sagte ich und lachte immer noch. Sie alle hörten mich trotz des Lärms ihrer alarmierten Schreie und der herunterfallenden Deckel so deutlich, als ob ich ihnen ins Ohr sprach. Eine steife Brise begann, durch die Gasse zu wehen, wirbelte Müll auf und blies uns allen Staub in die Augen. Ich kniff die Augen zusammen und grinste. »Ich kenne alle Regeln im Spiel mit dem Schmerz. Doch ich werde jetzt noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen, weil ich dazu gerade Lust habe. Betrachtet es als eine Warnung.«
    Ich krümmte meine Finger zu Klauen. Die Mülleimer explodierten, und der Müll darin fog in die Luft, wirbelte herum und verdichtete sich zu einem Hurrikan aus Trümmern und Fäulnis. Er umgab die fünf Männer und hielt sie zusammen. Ich klatschte in die Hände, und der Wirbel implodierte. Er bedeckte die Männer von Kopf bis Fuß mit jeder nur vorstellbaren widerlichen Substanz, die Sterbliche je erschafen hatten. Ich stellte sicher, dass auch ein wenig von meinem Schmutz enthalten war.
    Ich hätte wirklich grausam sein können. Schließlich hatten sie Hymn etwas antun wollen. Ich hätte das Pilzholz zerschmettern und sie mit den sporenverseuchten Splittern aufspießen können. Ich hätte ihre Körper in tausend Stücke brechen und die ganze Sauerei einschließlich des Mülls wieder in die Mülleimer stopfen können. Doch ich hatte meinen Spaß. Ich ließ sie leben.
    Sie schrien. Einige allerdings hatten die Geistesgegenwart, ihren Mund geschlossen zu halten aus Angst, was der Schrei hereinlassen würde. Wenn man bedachte, was ihre Arbeit so mit sich brachte, droschen sie mit bemerkenswerter Energie auf sich ein. Doch
ich nahm an, dass es eine Sache ist, mit einer Schaufel die Scheiße zu befördern, aber eine andere, darin zu baden. Ich hatte dafür gesorgt, dass das Zeug einen Weg in ihre Kleidung und diversen Körperöfnungen fand. Ein guter Trick lebt von seinen Details.
    »Denkt daran«, sagte ich und stakste auf sie zu. Diejenigen, die mich sehen konnten, weil sie den Unrat aus ihren Augen gerieben hatten, brüllten, packten ihre immer noch blinden Kumpane und stolperten rückwärts. Ich ließ sie gehen und grinste. Dann ließ ich ein Holzstück auf meiner Fingerspitze kreiseln. Reine Magieverschwendung, ja, aber ich wollte das Gefühl, stark zu sein, genießen, solange es noch anhielt. »Fasst sie nie wieder an, oder ich werde euch finden. Jetzt haut ab!« Ich stampfte auf sie zu und bedrohte sie mit Müll. Einige stolperten und rutschten in dem Schleim aus. Sie füchteten die Straße hinunter und ließen ihren Karren und den Esel stehen. Wir hörten, wie sie in der Ferne brüllten.
    Ich fiel zu Boden –  wir waren immer noch im hinteren Ende der Gasse, wo der Boden vergleichsweise sauber war –  und lachte und lachte, bis mir die Seiten schmerzten. Hymn hingegen versuchte, sich einen Weg über die durcheinandergewirbelten Trümmer zu bahnen und einen Weg aus der Gasse zu finden, bei dem sie nicht durch den Schmutz waten musste.
    Überrascht, dass sie mich zurückließ, hörte ich auf zu lachen, setzte mich auf und stützte mich auf einen Ellenbogen, um sie zu beobachten. »Wo gehst du hin?«
    »Weg von dir«, sagte sie. Erst da merkte ich, dass sie wütend war.
    Ich stand auf und ging zu ihr. Da ich mich nach diesem Trick immer noch stark fühlte, war es einfach für mich, sie um die Taille zu packen und mit ihr über die vordere Hälfte der Gasse hinwegzuspringen. Wir landeten in der frischeren Luft der etwas besser beleuchteten Straße. Einige Leute befanden sich hier, die als Reaktion auf das Spektakel mit den Unratsammlern herumstanden
und miteinander füsterten. Als ich jedoch auf dem Kopfsteinpfaster landete, schnappten alle wie aus einem Mund nach Luft. Schnell, ja sogar in einigen Fällen hastig, drehten sich die Zuschauer um und verschwanden. Einige von ihnen warfen einen Blick zurück, als ob sie Angst hätten, dass ich ihnen folgte.
    Das verwirrte mich. Ich setzte Hymn ab, worauf sie umgehend ebenfalls davoneilte.
    »Hey!« Ich stemmte meine Hände in die Seiten. »Ich habe dich gerettet. Gibt’s nicht mal ein Danke?«
    »Danke«, sagte sie verknifen, »obwohl ich keine Hilfe nötig gehabt hätte, wenn du sie nicht gerufen hättest.«
    Das stimmte. Aber … »Sie werden

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