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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Conrad
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dunkler. Und wenn ein Song endet, darf es auch ruhig

    mal dunkel werden. In dem hellen Scheinwerferlicht habe ich die Augen

    der vereinzelten Zuschauer förmlich auf meinem Körper und auf

    meinem Instrument spüren können. Zusammen mit der auf der Bühne

    langsam wieder einsetzenden Nüchternheit und der angekündigten

    Reserviertheit der überschaubaren Menge der im Halbkreis stehenden

    Zuschauer erzeugte dies ein immer weiter wachsendes Unbehagen und

    Unwohlsein. Ich fing an beim Spielen nachzudenken. Ich will hier nicht

    sein. Es fühlt sich nicht gut an. Ich überlegte vor jedem Schritt, den ich

    tat, ganz genau, wie ich ihn ausführen könnte ohne bescheuert

    auszusehen. Bei jedem Hüpfen und bei jeder Geste kam ich mir

    dämlich vor. Warum war das so? Ich sollte doch in meinem Element

    sein! Mich auf dem Boden wälzen und Gitarrensoli improvisieren! Alles

    um mich rum sollte mir egal sein, ich hätte die Umgebung gar nicht wahr nehmen dürfen. Alles hätte in einem lauten Chaos verschwimmen

    sollen. Warum war das nicht passiert?!

    „Das mit den EPs war scheiße“, sagt Benni plötzlich.

    „Was meinste?!“, fragt Alex.

    „Na als du gesagt hast, heute wäre uns alles scheißegal und die Leute

    könnten die EP fürn Euro mitnehmen. Da ist keine Sau hingegangen.

    Keiner. Das war echt beschissen. Hab ich genau gesehen.“

    „Hm.“

    „Und als du dann gesagt hast, die Leute können sie auch so

    mitnehmen“, Bennis dicker Hintern macht ein platschendes Geräusch

    auf dem Beton der Treppe, als er sich neben uns setzt, „da hat sie

    immer noch keiner mitgenommen.“

    „Doch, ein paar waren da. Glaube ich. Oder? Ich meine ich hätte

    mindestens einen Typ gesehen“, sagt Alex.

    „Ja stimmt. Einer hat sich eine genommen“, bestätige ich.

    „Na siehste. Immerhin einer fand uns ganz geil“, lacht Benni.

    „Ist ja auch ok. Ich mein, so richtig weggeblasen haben wir den Laden ja

    heute auch nicht wirklich, oder?“, frage ich.

    „Geht so“, antwortet Alex. „Ich hab mich irgendwie unwohl gefühlt. Dabei hatte ich am Anfang

    echt noch mega einen drin. Bescheuert. Vielleicht fehlt da die Routine“,

    sage ich.

    „Aber Routine ist doch auch beschissen. Routine klingt ja schon so

    langweilig.“

    „Hm.“

    Neben uns fängt Benni langsam an vor sich hin zu kichern.

    „Wasn los?“

    Aus dem Kichern wird ein Lachen, das immer lauter wird.

    „Alter, was denn?!?“

    Benni schüttelt den Kopf und lacht immer weiter. Irgendwann dreht er

    sich zu uns um und ich kann sehen, dass ihm vor lauter Lachen

    einzelne Tränen über die Wangen laufen.

    „Was ist, Benni?!“

    „Alter, wir haben unsere EP verschenkt - und keine Sau wollte sie haben!

    Wenn das nicht einfach lustig ist! Das ist doch noch nie einem passiert,

    oder?!“

    Wir schauen ihn an. Er muss schon wieder ein Lachen unterdrücken. Da

    höre ich Alex neben mir sagen: „Die Leute nehmen alles geschenkt. Sogar beschissene Kugelschreiber

    von der FDP! Wie schlecht sind wir denn, dass niemand sich die Mühe

    macht, 2 Meter zu dem beschissenen Merchandise zu gehen und die

    Drecks-EP mitzunehmen?!“

    Ich muss schmunzeln.

    „Hätten die nicht wenigstens die Pappschuber mitnehmen können, um

    damit ihren Kamin anzufeuern?!“, murmele ich weiter schmunzelnd vor

    mich hin.

    „Oder um im Winter die scheiß Scheiben frei zu kratzen?!“

    „Die hätten auch einfach ne Platte mitnehmen können um gegen ihre

    unerzogenen Kinder was in der Hand zu haben: ‘Macht sofort eure

    beschissenen Hausaufgaben oder ihr müsst 2 Stunden lang diesen

    Dreck anhören!’“

    Jetzt lachen wir alle drei.

    „Wenn die unsere EP bei Amazon hätten, würden sie die gratis bei

    Mülleimern mitliefern lassen, damit die Leute direkt was zum rein

    schmeissen haben“, johlt Benni. Ich lache immer lauter.

    „Irgendwann buchen die uns im Knast. Dann müssen wir vor den

    Gefängnismauern spielen, damit keiner mehr ausbrechen will.“ „Scheiße, man!“, auch Alex hält sich mittlerweile den Bauch vor lachen.

    Ich muss mir Tränen von den Wangen wischen.

    „Fuck, man. So schlecht sind wir doch auch wieder nicht, oder?!“, frage

    ich.

    „Naja. Wir sind halt auch nicht besonders gut, schätze ich“, antwortet

    Benni und reicht mir ein Bier.

    „Fair enough“, sage ich und wir stoßen an. 24. Toni

    „Tut mir echt leid, Jungs. Aber habt ihr ja selbst gesehen. Das waren am

    Ende vielleicht 75 zahlende Besucher,

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