Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
zurückkehren, aber ich brauche dich noch.« Mit einem Ruck entfernte Rob die behelfsmäßige Kapuze. Trotz seiner offensichtlichen Schmerzen sah ihn der Mann hasserfüllt an. »Du kannst deinem Boss ausrichten, dass ich über seine Pläne Bescheid weiß. Auch wenn er glaubt, alles im Griff zu haben. Er hat nun mal nicht mit mir gerechnet. Seitdem ihr meine Begleiterin einfach von hinten erschossen habt, gelten völlig neue Spielregeln, und er wird dafür bezahlen. Hast du das verstanden?«
    Anscheinend war sein Auftritt erfolgreich, denn Hass wurde durch Angst, vielleicht sogar Panik abgelöst. Rob hielt dem Mann das Kampfmesser dicht vors Gesicht. »Umdrehen und dann keine falsche Bewegung.«
    Mit einem Ruck durchschnitt Rob die Kabelbinder an den Handgelenken und wiederholte dies bei dem zweiten Mann. Den Rest konnten die beiden alleine erledigen, und es würde sie ausreichend lange beschäftigen, dass er verschwinden konnte. Er spürte die Blicke des Riesen im Rücken, als er Richtung Wasserfall davonlief, und er blieb erst stehen, als er sicher war, dass die Männer ihn nicht mehr im Blickfeld hatten.
    Aufatmend lehnte er sich gegen einen Baumstamm und war froh, dass von Cat noch nichts zu sehen war. Sie musste nicht mitbekommen, dass die körperlichen Anstrengungen allmählich ihren Tribut von ihm forderten. Nicht nur der Streifschuss am Arm meldete sich mit einem unangenehmen Pochen zurück, auch auf das zusätzliche Gewicht des Rucksacks hätte er gut verzichten können. Eigentlich hätte er eine lange Pause gebrauchen können. Aber unerfüllbare Wünsche halfen ihm nicht weiter. Seufzend wollte er sich zusammenreißen und unauffällig zurückkehren, als er an der Schulter gepackt und herumgerissen wurde.
    Dieses Mal kam seine Reaktion zu spät. Einem richtigen Angreifer hätte er nichts mehr entgegenzusetzen gehabt, aber mit Cat, die ihn nun ernsthaft sauer anfunkelte, würde er fertig werden. Als sie die Fäuste ballte, war er sich jedoch nicht mehr so sicher.
    »Du verdammter Idiot. Musstest du sie auch noch provozieren? Der Mistkerl wird seine Jagd auf uns doch nun noch intensivieren.«
    »Schon, aber er muss uns lebend kriegen, weil er nicht weiß, was wir wissen. Er wird es nicht riskieren, uns einfach zu töten, solange er nicht sicher sein kann, dass niemand sonst von seinen Plänen weiß. Außerdem ist das unscharf ausgedrückt. Es gibt kein ›uns‹. Sie denken, du bist tot, und damit geht es ihnen nur noch um mich. Solange du nirgends offen auftauchst, bist du in Sicherheit, und das war mir wichtiger als alles andere.«
    »Du verfluchter …«
    Es reichte. Schnell und kompromisslos zog Rob sie an sich. Ihren Protest erstickte er mit einem Kuss. Nach einem eher neckischen als schmerzhaften Biss in seine Unterlippe erwiderte Cat den Kuss. Doch viel zu bald löste sie sich wieder von ihm und schüttelte den Kopf. »Du bist trotzdem unmöglich.«
    Ihr unerwartet schnelles Nachgeben machte ihn misstrauisch. »War das alles?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    »Nein, aber da ich es nicht mehr ändern kann, wäre es Zeitverschwendung, mich weiter aufzuregen. Aber als Zeichen, dass du weißt, was Gleichberechtigung bedeutet, überlässt du mir bis mindestens heute Mittag den Rucksack. Egal, wie sehr du es abstreitest, du brauchst eine Pause. Da das nicht möglich ist, werde ich dir erst einmal das Gepäck abnehmen. Ich habe gestern keinen Streifschuss abbekommen, bin keinen Abhang runtergestürzt, habe keine Wunde am Oberschenkel und musste auch keine Nahkampfeinlage abliefern. Bitte, Rob, sei vernünftig und diskutier nicht mit mir. Du hättest dich heute Nacht besser ausruhen sollen, als mit mir …«
    Entschieden hob er eine Hand. »Stopp, Cat. Übertreib es nicht. Das stimmt nun wirklich nicht, auch wenn du mit dem Rest nicht ganz unrecht hast.« Obwohl es ihm widerstrebte, löste er die Tragegurte und atmete unwillkürlich auf, als das Gewicht, das ihn an den Tagen zuvor kaum behindert hatte, von seinen Schultern verschwand.
    »Bis heute Mittag«, bekräftigte er.
    »Ja, sicher – sofern du dich bis dahin ausreichend erholt hast.«
    »Nachträgliche Vertragsergänzungen bedürfen der Zustimmung beider Parteien. Vergiss es. Wir sollten langsam die Spur der beiden aufnehmen, ehe sie uns entkommen.«
    Cats Miene war Herablassung pur. »Die stürmen wie zwei Dinos durch den Wald und dazu noch genau den Weg entlang, den wir vermutet haben. Es wird unmöglich sein, ihre Spur zu übersehen, und sie sind so

Weitere Kostenlose Bücher