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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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aber bei einem Durchmesser von vielleicht fünfzehn Metern bestand kaum die Gefahr, sich im See zu verirren. Nur eine leise Bewegung unter Wasser warnte ihn, dann tauchte Cat direkt neben ihm auf. In dem Nebel konnte er lediglich den Umriss ihres Kopfes erkennen. Er spürte, dass sie sich mit leichten Schwimmbewegungen über Wasser hielt.
    »Herrlich, oder?«
    »Absolut. Es ist Jahre her, dass ich zuletzt bei Dunkelheit gebadet habe. Und das hatte dann leider ein übles Nachspiel.«
    Wie erhofft, schnappte Cat nach dem Köder. »Was für ein Nachspiel?«
    »Am nächsten Morgen hat mein Vater uns viel zu früh geweckt, und wir mussten die ganzen leeren Flaschen und den anderen Müll am Strand einsammeln. Ein Albtraum nach vielleicht einer oder zwei Stunden Schlaf.« Rob drehte sich auf den Rücken und ließ sich auf der Oberfläche treiben.
    »Ihr seid wirklich zu bedauern. Habt ihr denn direkt am Meer gewohnt? Du meinst doch bestimmt dich und deine Brüder, oder?«
    »Ja, meine Eltern wohnen da immer noch.«
    »Und du?«
    Die Frage war einfach und kompliziert zugleich. »Das versuche ich gerade herauszufinden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe eine Wohnung in Charleston, aber eigentlich halte ich mich kaum da auf, sondern verbringe jede freie Minute in einem meiner Elternhäuser.«
    »Mehrzahl? Sind deine Eltern geschieden?«
    »Nein. Das ist auch ein bisschen kompliziert. Als meine Brüder und ich noch sehr klein waren, hat meine Mutter eine Haushälterin eingestellt. Ana. Aber es hat nicht lange gedauert und Ana, ihr Mann und ihre Tochter gehörten praktisch zur Familie. Und wenn Mom und Dad unterwegs waren, haben wir eben bei Ana gewohnt. Ihr Haus ist fast nebenan, und so sind wir gewissermaßen in zwei Häusern aufgewachsen und betrachten beide Familien als unsere eigene.«
    »Das hört sich interessant an. Gab’s denn zwischen deinen … zwei Müttern keine Probleme? Ich stell mir das schwierig vor.«
    »War es aber nicht. Das passte einfach. Das verstehst du, wenn du die beiden kennenlernst.«
    Rob wusste selbst nicht, warum er das gesagt hatte. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er seinen Eltern und Brüdern wesentlich lieber Cat als Sylvie vorstellen würde. Lag ja auf der Hand, schließlich kannten sie sich schon seit zwei Tagen und gingen gerade mal seit einigen Stunden etwas freundschaftlicher miteinander um. Cat schwieg immer noch, anscheinend hatte seine Ankündigung ihr die Sprache verschlagen. Es war Zeit, das Thema zu wechseln.
    Rob gab seine entspannte Haltung auf und sah sich demonstrativ um. »War da nicht eben ein merkwürdiges Geräusch?«
    »Was denn?«
    »Na, direkt hier. Bestimmt doch ein Seeungeheuer, und ich fürchte, es hat Hunger.« Rob tauchte unter und packte Cat an der Taille. Er hörte noch ihr Lachen, dann entkam sie seinem Griff und versuchte stattdessen, ihn unter Wasser zu ziehen. Im nächsten Moment tobte eine Wasserschlacht zwischen ihnen, die erst endete, als Rob sie zu fassen bekam und an sich zog. »Verloren. Du gehörst mir.«
    Sie öffnete den Mund, aber Rob nutzte die Chance und küsste sie. Cat gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Schnauben und Lachen lag, wehrte sich aber nicht gegen seinen Überfall, sondern erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Obwohl sie in dem tiefen Wasser nicht stehen konnten, brachte Cat es fertig, sich eng an ihn zu schmiegen und schlang dann ihre Beine um seine Taille.
    Rob vergaß, wo sie sich befanden und dass sie sich nur durch seine Beinbewegungen an der Oberfläche hielten. Erst als sie eng umschlungen untergingen und Wasser in seine Nase drang, kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Plötzlich wurde er weiter nach unten gezogen, und Cat war verschwunden. Prustend kämpfte er sich wieder nach oben und blinzelte verblüfft. Trotz der Dunkelheit konnte er nun einigermaßen sehen. Der Mond stand als helle Scheibe über den Baumwipfeln, und unzählige Sterne glitzerten am Nachthimmel.
    Einige Meter von ihm entfernt sah ihn Cat mit schief gelegtem Kopf an. »Kann das Seeungeheuer etwa nicht schwimmen?«
    Sie deutete seinen Gesichtsausdruck richtig und tauchte weg, ehe er sich auf sie stürzen konnte.
    Wenig später erklang ihr Lachen vom Ufer her. »Lass dir Zeit. Ich kümmere mich ums Essen.«
    Cats Rückzug glich einer Flucht, aber auch Rob hatte noch Probleme, die Gefühle, die sie in ihm geweckt hatte, einzuordnen. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte ihr den Badeanzug ausgezogen und sie im warmen Wasser geliebt. Ihr

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