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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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schnell.«
    Rob presste eine Hand auf seine Brust und krümmte sich. »Aua. Wenn das meine Mutter hört …«
    Cat prustete los. »Das klingt, als ob du wirklich Angst vor ihr hättest.«
    »Aber nein, ich respektiere sie nur. Und sie hat niemals die Hoffnung aufgegeben, dass etwas von ihrer Erziehung bei meinen Brüdern und mir hängen bleibt. Na ja, was meine Brüder angeht, hat sie Pech gehabt, aber bisher war ich der Meinung, dass wenigstens ich ihren Erwartungen entspreche. Mein Selbstbild liegt in Trümmern vor dir.«
    Seine pathetische Klage brachte Cat noch mehr zum Lachen. »Wenn du so weitermachst, liegst du gleich mit Klamotten im Wasser. Dein Karate mag ja ein netter Zeitvertreib sein, aber gegen die Nahkampfausbildung der US Marines ist das eher ein Hobby wie … Sticken.«
    Schon Luc hatte die Erfahrung machen müssen, dass Rob den einen oder anderen Trick beherrschte, um mit ausgebildeten Soldaten mithalten zu können, und es würde ihm großes Vergnügen bereiten, dies auch Cat zu beweisen. »Abwarten, Kätzchen.«
    Cat fauchte demonstrativ, und Rob grinste zufrieden. Trotz der Bedrohung durch die unbekannten Schützen begann der Abend ausgesprochen vielversprechend. Seine Entschlossenheit, sich von Cat aus Vernunftgründen fernzuhalten, geriet mehr und mehr ins Wanken.
    Sie einigten sich darauf, erst nach einem kurzen Bad im See zu essen. Allerdings bestand Cat darauf, sich zuvor seine Verletzung noch einmal anzusehen.
    »Muss ich befürchten, dass du mir das versprochene Bad verbietest?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil, es könnte sogar den Heilungsprozess unterstützen.«
    Rob verstand kein Wort, fragte aber nicht nach, weil er spürte, dass sich Cat von ihm zurückzog. Da er selbst zwar die plötzliche Veränderung in ihrem Verhältnis zueinander genoss, aber sich von der raschen Entwicklung ebenfalls etwas überfahren fühlte, verstand er sie. Drängen würde er sie keinesfalls. Gegen ein geduldiges Umwerben sprach jedoch nichts und das geplante Schwimmen bot dafür einige interessante Ansätze.
    »Hast du eigentlich einen Badeanzug mit? Sonst springe ich schon rein und sehe brav in die andere Richtung«, bot Rob an.
    »Als ob du in der Dunkelheit etwas sehen könntest. Aber lass uns noch einige Minuten warten. Glaub mir, es wird sich lohnen.«
    Rob wollte schon nachhaken, was sie meinte, als er verblüfft blinzelte. Um eine bessere Sicht auf den See zu haben, verließ er den Lichtkegel der Lampe und trat dichter ans Ufer.
    »Das ist ja Wahnsinn«, entfuhr es ihm. Nebelschwaden stiegen aus dem See empor und gaben der Szenerie einen surrealen Anstrich. In wenigen Minuten würde die gesamte Oberfläche von einer Nebelschicht bedeckt sein.
    »Muss ich dir die Nebelbildung bei höheren Wassertemperaturen und den eher kühlen Abendstunden erklären?« Cat war ihr unterdrücktes Lachen anzuhören.
    »Du bist eine Banausin. Lass doch den Anblick einfach auf dich wirken.« Er zog die Schultern hoch. »Du bist aber schon sicher, dass sich nicht jeden Moment ein Ungeheuer aus den Tiefen erhebt?«
    Wieder lachte sie laut und Rob stellte fest, dass es ihm ausgesprochen gut gefiel, sie so locker und entspannt zu erleben. »Ganz sicher, schon weil der See an keiner Stelle tiefer als zwei Meter ist. Und ehe du fragst, wie das zu der Temperatur passt, muss ich zugeben, dass ich es nicht weiß. Für einen Geologen wäre das hier bestimmt ein interessanter Ort. Willst du jetzt weiter staunen oder lieber ins Wasser gehen?«
    Rob verzichtete auf die Antwort und zog stattdessen seine Jacke und sein Sweatshirt aus. Die kalte Nachtluft ließ ihn frösteln, und er beeilte sich, auch noch den Rest seiner Kleidung loszuwerden. Seine Shorts ließ er jedoch vorsichtshalber als Ersatz für eine Badehose an.
    Das Ufer des Sees fiel sofort steil ab, aber aufgrund der Wassertemperatur war das kein Problem. Rob ließ sich einfach fallen und tauchte einige Meter weit. Als er wieder an die Oberfläche kam, hätte er vor Behagen beinahe aufgestöhnt. Bisher hatte er den Gedanken an die Prellungen, die er sich bei seinem Sturz zugezogen hatte, erfolgreich verdrängt. Das warme Wasser war für die betroffenen Stellen die beste Medizin, die er sich vorstellen konnte. Erst jetzt bemerkte er den leichten Geruch nach Schwefel und verstand Cats Bemerkung. Das Wasser musste aus einer interessanten Quelle stammen, und von der heilende Wirkung von Schwefel hatte er schon gehört. Durch den feinen Nebel hindurch konnte er kaum das Ufer erkennen,

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