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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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ändern. Und du auch nicht. Lass sie los.«
    »Das ist schwer, verdammt schwer.« Molines Stimme brach. »Hast du so was schon mal erlebt?«
    »Beide Male, Moline, beide Male.«
    »Ich versteh nicht, wie du drüber weggekommen bist.«
    »Wer behauptet denn, dass ich das bin?«
    Er hängte ein. Und blieb in der offenen Tür stehen. Während er seinen Kaffee trank, hob er seine Eier abwechselnd an und ließ sie wieder fallen. Zwei Eichhörnchen tollten durch die Äste der Eichen, bis sie schließlich einen der verdrehten Stämme hinab in den Garten wirbelten. Rule trank seine Tasse aus, spülte sie ab, füllte eine Plastikschüssel mit Trockenfutter aus einem Fünfzig-Pfund-Sack und stellte sie vor Lefty auf den Boden.
    Er überlegte, ob er Katie anrufen sollte, griff schon nach dem Telefon, entschied sich dann aber doch dagegen. Seit einem Monat hatte er nichts von ihr gehört und inzwischen drei Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen. Was konnte er ihr sagen? Dein alter Dad denkt an dich? Ich vermisse dich? Das hatte er dem Anrufbeantworter schon gesagt, ohne dass irgendwas passiert war. Dieses lähmende Schweigen. Es brachte ihn durcheinander. Jedenfalls war es jetzt zu früh, um sie anzurufen. Stattdessen schlurfte er ins Badezimmer, duschte und kehrte dann ins Schlafzimmer zurück, während er sich langsam abtrocknete.
    »Wer ist nicht gut?« Sie rollte sich unter der Decke zusammen und stopfte sich ein Kissen unter den Kopf.
    »Du.«
    »War das Moline?«
    »Allerdings.« Er öffnete eine Schublade und holte ein Paar Shorts heraus.
    Sie zog das obere Laken zur Seite und räkelte sich auf der Matratze. Ihre Brüste waren klein, aber ihre Brustwarzen standen hoch wie zwei rosafarbene Antennen, die nach Orientierung oder Zuwendung suchten. Das dunkelblonde Schamhaar zog sich in einem schmalen vertikalen Streifen ihren Bauch hinauf. Er vermutete, dass sie es so rasierte. Sie hatte tolle Beine, klein wie alles an ihr, aber gut geformt. Wenn man ihre Größe zum Maßstab nahm, hätte sie ein pubertierendes Mädchen sein können. Selbst mit hochgereckten Armen und ausgestreckten Zehen erreichten ihre Füße nicht die Bettkante.
    »Komm zurück ins Bett, Süßer.« Sie winkte ihn zu sich heran. »Komm, wir sind noch nicht fertig.«
    »Doch, das sind wir. Ich jedenfalls.«
    »Ich nicht.« Sie gab sich schmollend.
    Dann ließ sie den Arm aufs Bett fallen, fuhr mit der Hand das Laken entlang, die Innenseite ihres Oberschenkels hinauf und berührte sanft den schmalen Streifen Haare. Sie beobachtete ihn, während sie sich selbst streichelte. »Rule, sei nicht gemein.«
    Er stieg in seine Shorts und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie lächelte neckisch. »Es sieht dir gar nicht ähnlich, etwas anzufangen und es dann nicht zu beenden.«
    »Ist das wahr?«, erwiderte er. »Du kennst mich doch überhaupt nicht.«
    »Und ob, besser als du denkst.«
    Er öffnete den Schrank und nahm eine braune Jeans heraus. »Du weißt überhaupt nichts von mir.«

15
     
    A ls er aufwachte, war es noch dunkel. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war. Er drehte sich um und wäre fast aus dem Bett gefallen. Es war schmal, ein Kinderbett. Er ließ einen Arm heraushängen und tastete nach seinen Kleidern, die sich auf dem Boden häuften.
    Er erinnerte sich.
    An das Zimmer, wo sie schlafen konnten. Mitten in der Nacht. Wo er jetzt lag. Zwei kleine Kinderbetten mit Smurf-Laken, die ganz leicht nach Pisse rochen. Die Wände mit Gratispostern aus Fastfood-Läden gepflastert: Dinosaurier, Space Rangers, Disneyzeug. Der Fußboden übersät mit kaputtem Spielzeug.
    Das Kinderzimmer.
    Ihr Apartment.
    In Sugar Land.
    Die Kinder verbrachten die Nacht bei Dellas Mutter. Auf dem Boden, gleich neben seinen Kleidern, hatte er seine Stiefel fallen lassen. Er konnte sie in der Dunkelheit riechen, ein vertrautes Aroma aus altem Leder und Schweiß. Er schob eine Hand tief in den Stiefel hinein und ließ sie dort stecken.
    Er fragte sich, was ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Er war nicht sicher. Plötzlich sah er, wie Ray Bobs schwarze Silhouette durch die Schlafzimmertür glitt und sich auf den Rand des zweiten Bettes setzte. Er konnte erkennen, wie der Schatten den Kopf in beide Hände legte und dann reglos sitzen blieb. Schließlich legte er sich hin und zog das Laken über sich.
    Eddie wartete, bis er Ray Bobs gleichmäßige Atemzüge hörte. Dann erhob er sich lautlos, schlich in seinen Boxershorts zur Tür hinaus und durch den engen Flur

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