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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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zwölf Stunden.
    »Na ja, zuletzt hab ich in Sugar Land gewohnt. Aber ich bin dabei, mir etwas Neues zu suchen. Wohin seid ihr unterwegs?«
    Eddie zuckte die Schultern. »Nach überall und nirgendwo, je nachdem, wie der Wind weht. Gibt’s irgendein billiges Motel in der Gegend, wo du wohnst?«
    Della schwieg.
    »So hab ich das nicht gemeint«, sagte Eddie im nächsten Augenblick. »Ein Motel für uns, meine ich. Für mich und meinen Kumpel hier.«
    »Na ja«, sagte sie schnell. »So hatte ich dich auch verstanden.«
    Sie zögerte, wiederum abwägend. Natürlich hätte sie ihnen ein halbes Dutzend Motels in der Nähe ihres Apartments nennen können. In Rufweite sozusagen. Billige Motels, denn ihr Apartmentkomplex lag nicht unbedingt im besten Wohngebiet der Stadt. Dieser Punkt gab schließlich den Ausschlag.
    »Ich muss gleich morgen früh wieder los. Wenn ihr mich mitnehmt, könnt ihr über Nacht bei mir bleiben.« Schnell fügte sie hinzu: »Ich hab ein freies Zimmer.«
    Eddie schaute zum Fahrer hinüber. Als der nichts sagte, sprang Eddie wieder ein. »Klingt gut. So sparen wir ein bisschen Geld. Wohin willst du morgen?«
    Sie faltete die Hände im Schoß, immer noch in Gedanken. Die Lage war kompliziert. Mister Traumschiff, die Polizei, ihre Kinder, ihr Job, der beschissene alte Hyundai, und nicht zuletzt das Geld, das sie nicht besaß. All das bedrängte sie und ließ sich kaum organisieren, geschweige denn lösen. Sie brauchte ein bisschen Zeit. »Wo immer ihr hinwollt, kein Problem. Ich bin noch nicht sicher.«
    Eddie nickte, als fände er ihre Erklärung völlig einleuchtend. »In Ordnung.«
    Während sie schweigend weiterfuhren, zog der Sturm von der Küste nach Südwesten Richtung Fort Bend County, sodass sie das Verdeck doch nicht schließen mussten. Die Nachtluft war kühl, feucht und salzig. Der Wind in ihren Gesichtern trug den Geruch der Raffinerien und petrochemischen Anlagen mit sich, die den Houston Ship Channel säumten. Als sie sich der Kreuzung mit dem Highway 90 näherten, erklärte Della, sie müssten die Ausfahrt nehmen und sich dann links halten.
    »Wie wäre es mit Musik?« Eddie schaltete das Radio ein und suchte nach einem Sender. Schließlich stoppte er beim Klang einer langgezogenen, klagenden Stimme. Er konnte es kaum glauben. »Verdammt, hört euch das an. Und so was auf Mittelwelle. Das ist Lightnin’ Hopkins. Hört ihr diese gezupfte Melodie heraus? Mann, das ist texanischer Blues. Diese rhythmischen Akkorde, vielleicht ein bisschen Bottleneck dazu, schon hast du den Delta-Blues.«
    Er wandte sich lächelnd an Ray Bob. »Hey, das ist genau das Zeug, das ich schon immer gemocht hab. Aber die Jungs aus der Band konnten nichts damit anfangen. Sie meinten, es wäre Nigger-Musik. R&B? Soul? Das war okay. Nimm elektrische Gitarren und verstärk es, spiel es schneller wie die Allman Brothers oder Lynryd Skynryd, solider Rock’n’Roll aus dem Süden. Dann ist es kein Blues mehr, aber es bringt die Leute in Stimmung. Hier, pass auf den Wechsel auf, der jetzt kommt, Tonika zur Subdominante …«
    In diesem Moment meldete sich Della vom Rücksitz. »Magst du keine Countrymusik?«
    »Die hörst du doch überall«, sagte Eddie, dessen Kopf und Körper sich zur Musik bewegten. »Deswegen kann ich es kaum glauben, dass ein Sender in Houston diese Musik spielt, Wahnsinn. Hier, das ist Charley Patton, der kommt aus Mississippi …«
    »Es gibt richtig gute Countrysender«, sagte Della. »Jede Menge.«
    Eddie hörte auf herumzuwippen. Er drehte sich um und schaute sie an. Dann grinste er und zuckte mit den Schultern. »Du bist der Gast, Della. Such dir was aus.«
    Sie nannte ihren Lieblingssender, und Eddie stellte ihn ein. Gerade sang Dwight Yoakam, wie immer mit gebrochenem Herzen. Darüber, wie kühl seine Lady geworden war. Wie sie ihn aus dem Haus geworfen hatte und sich scheiden lassen wollte, weil ihre Familie das wünschte. Und er musste sich jetzt einen Anwalt suchen.
    »Der gute alte Dwight«, sagte Eddie. »Dwight Yoakam. So heißt er wirklich. Ich hab gehört, er hat in Austin sechzigtausend Dollar für Cowboyhüte ausgegeben.«
    »Er ist süß«, sagte Della. »Er war mit Sharon zusammen. Ist das nicht komisch? Aber sie haben sich getrennt. Ich glaube, darüber hat er gerade gesungen, über Sharon Stone.«
    Eddie nickte.
    »Könnte sein«, sagte er. »Warum nicht? Kann ich mir gut vorstellen.«
    Er zündete eine Zigarette an und hörte nicht auf, zustimmend zu nicken, während er sich

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