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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekannt und schüttelten sich gegenseitig erfreut die Hände.
    »Robbi - Roboter der dritten Robotklasse. Klick«, stellte sich Robbi höflich vor.
    »Tobbi - Erfinder. Dritte Volksschulklasse«, verbeugte sich Tobbi.
    »Matthias, genannt der ›Glückliche Matthias‹, Leuchtturmwärter«, brummte der Glückliche Matthias verbindlich. Dann schmunzelte er über das ganze Gesicht und meinte: »Das trifft sich prächtig. Einen Roboter wollte ich schon immer gerne mal kennen lernen. Und einen Erfinder auch. Seid mir willkommen auf meinem einsamen Leuchtturm!«
    Er führte seinen Besuch in die Leuchtturmwärterstube.
    Die war kreisrund; denn eine viereckige Stube konnte es in einem runden Turm nicht gut geben. Durch drei runde Fenster - dieselben, die auf den Schiffen »Bulleyes« genannt werden, bekam die Leuchtturmwärterstube ausreichend Tageslicht. Das Zimmer enthielt nicht viele Möbelstücke: ein Bett, zwei Stühle, einen Tisch, ein geblümtes Sofa, einen Schrank und eine Kommode. Ja, und noch einen Herd und auf einer Kiste gleich daneben eine riesengroße Muschel. Eine Muschel, so groß wie eine Abwaschschüssel!
    In dieser Riesenmuschel wusch der Glückliche Matthias täglich sein Geschirr ab. Auf der Kommode stand ein herrliches Segelschiffsmodell mit vier Masten, das Matthias selbst gebaut hatte. Auf einem Bord darüber lagen drei Flaschenschiffe. Sie waren winzig klein und die Flaschen waren mit rotem Siegellack versiegelt. Über dem runden Tisch hing eine Petroleumlampe. In ihrem kupfernen Petroleumbehälter, den Matthias jeden Freitag putzte, konnte man sich spiegeln. An der runden Wand hing allerlei getrocknetes Seegetier: Seesterne, ein ganz kleines Krokodil, Seespinnen, Krebse, Seeigel, Seenadeln, ein Hummer und ein kleiner Tintenfisch. Er war der Verschrumpeltste von der ganzen Meeresgesellschaft und er roch ganz muffig.
    Matthias rückte seinen Gästen eigenhändig die Stühle zurecht. Dann brachte er zwei Tassen mit dampfendem Kakao. Eine für Tobbi und eine für sich. Robbi hatte dankend abgelehnt. Der Kakao war dunkel und dick wie Sirup; man sah gleich, dass er aus echter Blockschokolade gekocht worden war.
    »Entschuldigt einen Augenblick, ich muss ganz schnell etwas aufschreiben«, sagte Tobbi. Er ließ sich von Robbi den Bleistift und das himmelblaue Notizbuch sowie das Papierblatt mit der Roboter-Prüfungsaufgabe geben. Dann schrieb er auf:
    Erste Aufgabe
    Frage: Wie viele Treppenstufen hat der gelbschwarz geringelte Leuchtturm?
    Antwort: Einhundertsiebenundsiebzig Treppenstufen. (Muss stimmen. Selber gezählt und der Glückliche Matthias hat das bestätigt. Und er muss es wissen, weil er dort Leuchtturmwärter ist.)
    »So, die erste Aufgabe hätten wir erledigt«, bemerkte Tobbi befriedigt und klappte das blaue Notizbuch zu.
    »Einhundertsiebenundsiebzig Treppenstufen ...«, seufzte der kleine Roboter und streckte seine Roboterbeine ganz lang aus. »Bestimmt haben die uns den Leuchtturm mit den meisten Stufen ausgesucht.«
    Der Glückliche Matthias zündete sich seine Meerschaumpfeife an und blies ein paar Rauchwolken in die Luft. Als höflicher Mann hatte er bisher noch keine Frage nach dem Woher und Wohin gestellt. Aber nun war er doch neugierig geworden und meinte: »Na, wie wär's damit, wenn ihr beiden dem alten Matthias ein kleines Garn erzählen würdet?«
    »Gern!«, sagte Tobbi. Und dann erzählte er die ganze Geschichte. Sehr ausführlich sogar: Von Tante Paulas Schwierigkeiten mit der Technik, wie die Sache mit der Roboter-Prüfungsaufgabe zusammenhing, von dem unhöflichen Apfelsinengroßhändler, dem tätowierten Bootsmann und wie sie den Weg zum gelbschwarz geringelten Leuchtturm gefunden hatten.
    »Nee, nee, was es nich' alles gibt!«, sagte Matthias ein über das andere Mal und vergaß vor lauter Staunen an seiner Meerschaumpfeife zu saugen.
    Bei dieser Gelegenheit erkundigte sich Tobbi auch gleich nach dem sonderbaren, dreieckigen Schloss, weil sie das für die dritte Aufgabe brauchten.
    Bei solchen schwierigen Aufgaben, das wusste Tobbi, konnte man nicht früh genug mit dem Fragen anfangen.
    »Von einer dreieckigen Burg habe ich noch niemals etwas gehört, leider«, sagte Matthias kopfschüttelnd. »Höchstens von Klabautermännern und Seejungfrauen. Aber die werden auch immer seltener.«
    Er versprach gleich nach dem Abendessen von seinen Abenteuern mit Seeräubern und Riesenkraken zu erzählen. Er spann nämlich zu gerne ein richtiges Seemannsgarn und freute sich, dass er

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