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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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endlich Zuhörer hatte.
    Nun sprang der Glückliche Matthias auf.
    »Höchste Zeit! Ich muss mein Leuchtfeuer einschalten. Wollt ihr mit? Wir brauchen nur die kleine Leiter dort in der Ecke emporsteigen.«
    »Oh ja!« Tobbi war Feuer und Flamme.
    »Oh nein, klick!«, wehrte Robbi entsetzt ab. »Wenn ich nur das Wort ›Leiter‹ höre, quietschen mir schon die Gelenke. Klick. Moment mal ... Leiter ... Da fällt mir überhaupt etwas ein: Gehören die Strickleiter und diese Leiter zum Lampenhäuschen mit zu den Treppenstufen, die wir zählen sollen?«
    Tobbi dachte einen Augenblick nach.
    »Nein«, erklärte er dann, »die Strickleiter und auch die Leiter zum Lampenhäuschen haben Sprossen. Und das ist etwas ganz anderes. Die Frage heißt genau: Wie viele Stufen hat der gelbschwarz geringelte Leuchtturm?«
    »Na ja, ich wollte das nur gesagt haben«, brummte Robbi. »Es wäre immerhin möglich gewesen.«
    Das Lampenhäuschen über der Stube enthielt eine ungeheuer leuchtkräftige Lampe. Ein großer Hohlspiegel bündelte das Licht und schickte es als Lichtfinger weit in die Nacht hinaus. Und während Matthias dem staunenden Tobbi alles genau erklärte, putzte er mit einem Lederlappen den großen Hohlspiegel blitzblank.
    »Und woher bekommst du den elektrischen Strom?«, wollte Tobbi wissen. »Ich habe keine Leitung gesehen.«
    »Das kannst du auch nicht«, erwiderte Matthias, »der Strom kommt durch ein dickes Kabel hierher, das tief unten am Grunde des Meeres liegt. Es ist mit Muscheln, Seepocken und Seerosen bewachsen und trotzdem hat es noch immer funktioniert.«
    Als sie wieder unten waren, erkundigte sich der Glückliche Matthias wie ein Oberkellner: »Na, meine Herren, was darf es denn zum Abendessen geben? Empfehle Bratkartoffeln mit Spiegelei, mit Schinken oder mit Salzheringen. Ich esse am liebsten Bratkartoffeln mit Schinken. Und ihr?«
    »Ich mit Spiegelei«, erklärte Tobbi.
    »Und ich esse niemals etwas, danke«, lehnte Robbi ab.
    »Ach so, das hatte ich ganz vergessen«, lachte Matthias und kraulte sich den Schifferbart. »Ich werde Bratkartoffeln mit Spiegelei und Schinken bereiten. Dann hat jeder, was er mag. Aber zuerst muss ich noch schnell Kartoffeln schälen. Von meinem letzten Mittagessen sind nämlich nur drei Salzkartoffeln übrig geblieben und die reichen nicht für zwei hungrige Mägen.«
    Matthias holte eine Schüssel mit Kartoffeln, band sich eine Küchenschürze um und nahm ein Messer in die Hand.
    »Lass mich schälen!«, bat Tobbi hilfsbereit.
    »Nichts da!«, rief Robbi dazwischen. »Das ist Roboterarbeit. Ihr werdet sehen - im Kartoffelschälen bin ich Spezialist!«
    »Das muss ich sehen, wenn ein Roboter Kartoffeln schält«, sagte Matthias verwundert und band Robbi die Küchenschürze um. Dann drückte er ihm das Kartoffelschälmesser in die Hand.
    »Nicht nötig«, meinte Robbi. »Als Roboter habe ich meine eigene Methode.«
    Und nun erlebten die staunenden Zuschauer, wie er einen spitzen, dreieckigen Dorn in seinen linken Handteller einschraubte. Darauf spießte er eine Kartoffel auf. Dann drückte er auf die obere, grüne Taste - die Kartoffel begann sich wie ein Brummkreisel zu drehen. Robbi hielt einen Finger seiner rechten Roboterhand daran - den Finger, der an der Kuppe spaten- förmig angespitzt war und damit schälte er wie ein Drechsler in Sekundenschnelle die Kartoffelpelle ab.
    »Die nächste, bitte!«, sagte er und kniff vergnügt das rote Auge zu. Es dauerte keine drei Minuten, da hatte er alle Kartoffeln fein säuberlich geschält.
    »Potz Maulaffen und Miesmuscheln!«, staunte der Glückliche Matthias. Er tat einen großen Klacks gesalzene Butter in die Bratpfanne. »Das nenne ich aber ein prächtiges Patent!«
    »Ist das eine richtige Kartoffelschälmaschine?«, wollte Tobbi wissen.
    »Natürlich nicht!«, war Robbis Antwort. »Das ist die Bohrmaschine, die zu unserer Roboter-Standardausrüstung gehört. Aber wie ihr gesehen habt, kann man sie sehr gut als Kartoffelschälmaschine benutzen. Ein Roboter muss sich zu helfen wissen. Klick.«
    Die Bratkartoffeln schmeckten so gut, wie sie nur einem hungrigen Erfinder und Reisenden und einem glücklichen Leuchtturmwärter schmecken konnten. Robbi fütterte, während die beiden anderen aßen, seine treppenmüden Gelenke mit ein paar Tropfen Öl.
    Nach dem Essen räumte Tobbi den Tisch ab und schüttelte die Tischdecke auf der Leuchtturmgalerie aus. Robbi wusch das Geschirr in der Riesenmuschel ab. Der Glückliche Matthias

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