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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hühnerei, das hinten ein wenig zugespitzt war. Das war sehr windschnittig und windschnittige Rümpfe sind besonders günstig. Man nennt es auch »stromlinienförmig«. Das Fliewatüüt war zweisitzig. Die beiden Piloten saßen in einer Öffnung im vorderen Drittel des Rumpfes. Die Öffnung hatte vorn eine gebogene Windschutzscheibe und hinten ein Klappverdeck, genau wie bei einem Kabriolett, falls es unterwegs einmal regnen sollte. Rechts und links von den Sitzen waren die wasserdichten Türen zum Ein- und Aussteigen.
    Wasserdicht mussten sie sein, weil das Fliewatüüt ja auch ein Schwimmfahrzeug war. Der Rumpf sollte blau, vielleicht aber auch feuerrot angemalt werden. Die Farbe stand noch nicht so genau fest.
    »Der Rumpf ist in Ordnung. Daran brauche ich nichts zu ändern«, murmelte Tobbi vor sich hin. Er wollte gerade mit der Inneneinrichtung beginnen - da kam Tante Paula durch die Tür. Mit einem Tablett, auf dem eine Tasse Kamillentee stand. Er dampfte noch.
    »Wie steht's mit einer Tasse Kamillentee?«, erkundigte sich Tante Paula und fügte noch hinzu: »Soll gut sein gegen Schnupfen.«
    »Schlecht steht's«, antwortete Tobbi. Er mochte keinen Kamillentee.
    »Du magst ihn also nicht?«
    »Ganz und gar nicht!«, bestätigte Tobbi wahrheitsgemäß.
    Er schwindelte nur in dringenden Notfällen und dies war noch kein dringender Notfall. Außerdem wusste er, dass man Leute, die Kamillentee mögen, leicht an den Fingern beider Hände aufzählen kann.
    »Hab ich mir fast gedacht - ich mag ihn nämlich auch nicht!«, gab Tante Paula offen zu. »Aber tu mir den Gefallen und trink wenigstens diese eine Tasse aus«, bat sie. »Zukünftig werden wir es mit heißem Himbeersaft versuchen. Ich glaube, der eignet sich auch ganz gut.«
    Tobbi tat ihr den Gefallen und trank seinen Kamillentee ohne Mucks aus. Das war eine Leistung.
    »Was malst du da?«, Tante Paula schielte auf Tobbis Zeichenblock.
    »Ich male nicht - ich erfinde!«, stellte Tobbi sofort richtig. Diese Dinge durfte man nicht durcheinander bringen.
    »Und was erfindest du? Ich will natürlich nicht neugierig sein ...«
    »Ein Fliewatüüt.«
    »Was für 'n Tüüt ...?«, fragte Tante Paula verblüfft. Sie wusste noch nichts von Tobbis Erfindung.
    »Ein Flie! - wa! - tüüt!«, buchstabierte Tobbi langsam. Tante Paula rieb sich nachdenklich ihre große Nase und machte ein Gesicht, als hätte Tobbi ihr erzählt, Bäcker Paulsens alter, lahmer Kater wurde seit neuestem Rollschuh laufen.
    »Ein Fliewatüüt ...«, murmelte sie. »Nun wird der Pfannkuchen aber in der Pfanne verrückt!« Das sagt man in Tütermoor immer, wenn man besonders verwundert ist. Und Tante Paula war sogar ganz besonders verwundert!
     

     
    »Ja, gibt's denn so was überhaupt?«, wollte sie wissen.
    »Eben nicht! Deshalb habe ich es ja gerade erfunden!«, erklärte Tobbi.
    »Soso ... hm, hm ...«., brummte Tante Paula. Sie konnte sich immer noch nichts unter einem Fliewatüüt vorstellen.
    Tobbi sah ein, dass er die Sache genauer erklären musste.
    »Also - pass mal gut auf, Tante Paula«, sagte er nun. »Das mit dem Fliewatüüt ist nämlich so: Ein Fliewatüüt kann fliegen wie ein Hubschrauber, auf dem Wasser schwimmen wie eine Ente und ... kommst du da mit, ich meine, verstehst du das, Tante Paula? Es ist natürlich sehr technisch.«
    »Nee! Nee - da komme ich nicht ganz mit. Du musst wissen, ich bin technisch nicht mehr so ganz auf der Höhe!«, gab Tante Paula ehrlich zu.
    »Na ja, schließlich kann nicht jeder ein Erfinder sein!«, tröstete Tobbi
    »Eben!«, sagte Tante Paula. »Deshalb halte ich mich auch lieber an Kartoffelpuffer, rote Grütze, Frikadellen und solche einfachen Sachen. Davon versteh ich etwas. Bis nachher also!«
    Tante Paula machte, dass sie in ihre Küche kam, und Tobbi steckte die Nase wieder in seinen Konstruktionsplan.
    Innen war das Fliewatüüt sehr praktisch eingerichtet. Darauf hatte Tobbi ganz besonders geachtet. Für den Pilotenstand waren zwei Steuersessel und auch zwei Steuerungen vorgesehen. Dann brauchte man nicht erst die Plätze zu wechseln, wenn man sich mal beim Steuern abwechseln wollte. Gleich hinter den Sitzen blieb noch ein kleiner Platz frei für die Ausrüstung. Dann kam der Motor; er saß ganz hinten in der Schwanzspitze. Und mehr ging auch nicht in das Fliewatüüt hinein.
    Der Motor war nur sehr, sehr klein. Was sollte ein kleines Fliewatüüt auch mit einem großen Motor anfangen? Der wäre viel zu schwer gewesen, denn ein Flugzeug,

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