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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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zerspringen, solch einen fürchterlichen Schrecken hatte er bekommen! Ein entsetzliches Untier hatte ihn eben aus riesengroßen, bernsteingelben Kulleraugen angeschaut.
    »Fehlt dir was? Warum stöhnst du?«, fragte Robbi besorgt. Er war mit seiner Arbeit fertig und gerade dabei, das Werkzeug wegzupacken.
    »H-h-hilf mir ... e-ein U-Unge-h-heuer!«, würgte Tobbi mühsam heraus.
    »Nanana, so schlimm wird's schon nicht sein. Ich komm ja schon«, sagte der kleine Roboter etwas ungläubig und während er sich rücklings in seinen Sitz schob, murmelte er vor sich hin: »Erst tagelang nichts als Wasser, dann eine heißgelaufene Propellerwelle mit Notlandung und nun auch noch ein Ungeheuer ... Jetzt reicht's, klick!«
    Als er aufschaute, sah er die Bescherung mit eigenen Roboteraugen: Ein riesengroßer Tierkopf schwamm auf dem Wasser. Und was für ein Kopf! Er war ohne Übertreibung fast dreimal so groß wie das Fliewatüüt. Allein die bernsteingelben Kulleraugen des Untiers hatten die Größe von Suppenterrinen. Von Suppenterrinen, die jeweils für eine neunköpfige Familie ausgereicht hätten. Tobbi hatte Recht, das war einwandfrei ein Ungeheuer.
    »Was mag von dem Biest noch alles unter der Wasseroberfläche verborgen sein!«, murmelte der Roboter erstaunt.
    »Bist du ein Reporter?«, richtete der Riesenkopf nun dieselbe Frage an Robbi.
    Robbi ließ sich nicht erschrecken. Ungeheuer - ganz gleich, wie sie aussahen - ließen einen Roboter aus der dritten Robotklasse kalt. Er war nur ärgerlich, dass sein bester Freund so erschreckt wurde.
    »Unsinn! Klick! Ich bin kein Reporter!«, erklärte er unwirsch, fügte aber dann etwas freundlicher hinzu: »Ich bin ein Roboter. Dritte Robotklasse.«
    Das Ungeheuer wackelte ratlos mit den Pinselohren.
    »Was ist ein Roboter?«, fragte es.
    »Ein Roboter? Das ist ein sehr technisches Wesen. Na ja - klick ... eben ein Roboter.«
    »Aha. Und der, der sich da unten versteckt hat, wer ist das?«
    Tobbi rührte sich nicht vom Fleck. Aber Robbi gab unbeirrt Auskunft:
    »Das ist auch keiner von der Zeitung. Das ist mein Freund Tobbi. Ein Erfinder. Dritte Volksschulklasse.«
    »Mhm ... und was wollt ihr auf meinem See?«, quiekte das Ungeheuer.
    »Eine Propellerwelle reparieren.«
    »Und was ist eine Propellerwelle?«
    »Eine Propellerwelle ist eine runde Stange, mit der die Luftschraube gedreht wird.«
    »Und was ist eine Luftschraube?«
    Robbi seufzte. Dieses Riesentier hatte zwar einen großen Kopf, aber keinen blassen Schimmer von Technik. Doch da es nicht bösartig zu sein schien, erklärte er geduldig: »Also, eine Luftschraube ist ein Propeller. Und ein Propeller ist dieser vierflügelige Quirl hier oben. Wenn der sich schnell dreht, kann man fliegen.«
     

     
    »Fliegen ... soso ...«, quäkte das Ungeheuer. Jedenfalls schien es mit der Auskunft zufrieden zu sein, denn es begann nun selber zu erzählen: »Ihr sollt wissen, dass ich keine Reporter leiden kann. Sie schleichen dauernd um den See herum und wollen mich fotografieren, weil ich in den Zeitungen abgebildet werden soll. Ich will aber nicht in die Zeitung!« Das Ungeheuer schnaubte entrüstet durch die Nasenlöcher, sodass das Fliewatüüt heftig ins Schaukeln geriet.
    »Lass das! Du kippst uns ja um!«, protestierte Robbi.
    »Oh, das wollte ich nicht«, entschuldigte sich das Untier und hörte augenblicklich mit dem Schnauben auf. Dann beklagte es sich wieder weinerlich: »Dauernd sind die Kerle hinter mir her. Ich kann mich nur noch nachts blicken lassen oder so wie jetzt, wenn die Sonne untergegangen ist. Das ist gemein! Das ist furchtbar grässlich schrecklich schlimm ... huhu huhuhu ... huhuhuhuhu ...«
    Das Ungeheuer heulte wie ein Schlittenhund, denn es hatte ein sehr weiches Gemüt. Dabei klappte es die gewaltigen Augenlider über die gelben Suppenterrinenaugen und aus den Augenwinkeln klatschten zwei Riesentränen aufs Wasser. Das hörte sich an, als würden zwei Eimer Wasser ausgegossen.
    »Gewiss, Reporter sind lästig. Das gebe ich zu. Aber du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen«, versuchte Robbi das heulende Untier zu trösten, während er es sich genau betrachtete.
    Es war ein Ungeheuer, daran gab es keinen Zweifel. Aber so »ungeheuerlich« sah es gar nicht aus. Eher komisch. Die riesige, hängende Unterlippe, die jetzt so weinerlich zitterte, erinnerte an ein Kamel, der borstige Bart darunter an einen Ziegenbock, die beiden langen, gelben Stoßzähne an einen Elefanten, mit dem Unterschied, dass

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