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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie wie ein Korkenzieher gedreht waren. Die spitzen Pinselohren schienen von einem Luchs zu stammen. Nur war alles eben viel, viel größer. Die Schnurrhaare, die seitlich aus der Oberlippe herausragten, hatten beispielsweise die Länge von Besenstielen und waren auch so dick. Vielleicht sogar noch eine Idee dicker. Die Augenwimpern waren so stark wie sechszöllige Nägel und sie standen so dicht wie die Borsten einer Drahtbürste.
    Nein, schön war das Ungeheuer nicht!
    »Entschuldige, sind wir hier in Schottland?«, erkundigte sich der kleine Roboter nun. »Wir sind uns da nicht so ganz sicher.«
    »Gewiss seid ihr in Schottland«, bestätigte das Ungeheuer und hörte sofort mit dem Weinen auf. »Das hier ist 'n berühmter schottischer See - der Loch Ness. Und ich bin noch berühmter.«
    »Tatsächlich? Und wer bist du, wenn ich fragen darf?«
    »Ich -«, sagte das Ungeheuer stolz und klappte die Augenlider zur Hälfte über die Kulleraugen, »ich bin das weltberühmte Ungeheuer vom Loch Ness! Du darfst ›Nessie‹ zu mir sagen. Dein Erfinderfreund auch. Warum versteckt er sich?«
    »Er ist ein Mensch, Nessie, und Menschen können sich nur langsam an Ungeheuer gewöhnen«, entschuldigte Robbi seinen Freund.
    »Mhm ... aha ...«, quiekte Nessie geschmeichelt darüber, dass sie einen so gefährlichen Eindruck auf Tobbi gemacht hatte.
    Robbi beugte sich hinunter und flüsterte Tobbi ins Ohr: »Du kannst hochkommen. Diese Nessie sieht zwar ein bisschen ungewöhnlich aus und einen Reportertick hat sie auch, aber sonst ist sie völlig harmlos.«
    »Meinst du ... ?« Tobbis Stimme klang immer noch etwas ängstlich.
    »Du kannst es mir schon glauben!«, redete Robbi ihm gut zu.
    Tobbi richtete sich auf und versuchte Nessie zu betrachten, ohne dass sein Herz gleich wieder einen Trommelwirbel schlug. Es gelang, denn jetzt kam ihm das Ungeheuer gar nicht mehr so schrecklich vor. Nessie zitterte mit dem Besenstielschnurrbart, klapperte mit den Augenlidern und entblößte dann die Zähne zu einem freundlichen Ungeheuerlächeln.
    »Freut mich dich kennen zu lernen, Nessie«, sagte Tobbi tapfer.
    Das war zwar glatt geschwindelt, aber hier war wirklich einmal ein äußerster Notfall eingetreten, bei dem Schwindeln erlaubt war.
    »Du musst sehr groß sein. Wie groß bist du genau?«, fragte Tobbi neu- gierig.
    »Furchtbar schrecklich ungeheuer riesig groß«, lautete Nessies Auskunft.
    »Kannst du es nicht in Metern sagen? Oder vielleicht in Zentimetern?«, schaltete sich Robbi ein. Ihm war Nessies Größenangabe einfach zu ungenau.
    »Was sind Meter? Was sind Zen... Zenti...« Nessie blieb hilflos mitten im Wort stecken.
    Der Roboter schüttelte den Kopf.
    »Weißt du was, Nessie? Wir messen dich einfach«, erklärte Tobbi plötzlich. Dann wissen wir deine Größe genau.«
    »Messen ... oooooh ... furchtbar schrecklich herrlich!«, quiekte Nessie, obwohl sie keine Ahnung hatte, was »messen« bedeutete.
    »Wir nehmen eine Leine«, erklärte Tobbi nun, »und messen zuerst das, was von dir unter Wasser ist. Dann kommen Hals und Kopf an die Reihe. Beides zählen wir zusammen und damit haben wir deine Höhe. Begriffen?«
    »Nein«, sagte Nessie kläglich.
    »Ich auch nicht!«, brummte Robbi.
    »Dann zeichne ich es euch eben auf«, sagte Tobbi kurz entschlossen. Er ließ sich Bleistift und Zeichenblock von Robbi geben. »Du, Robbi«, bat er, »während ich zeichne, könntest du schon einen möglichst schweren Schraubenschlüssel an die Drachenleine knoten.«
    »Geht in Ordnung.« Der Roboter machte sich unverzüglich an die Arbeit, ohne unnötige Fragen zu stellen.
    Weil Tobbi einige Angaben für seine Skizze brauchte, stellte er dem Ungeheuer nun ein paar Fragen.
    »Wie viele Beine hast du, Nessie?«
    »Vier«, antwortete Nessie prompt.
    »Alle gleich lang?«
    »Meine Hinterbeine sind ein bisschen länger als meine Vorderbeine. Aber nicht viel.«
    Tobbi zeichnete eifrig. Und Nessies Augen leuchteten so hell, dass keine Lampe nötig war.
    »Wie steht es mit deinem Hals? Lang oder kurz?«
    »Ooooooh, lang - sehr lang!« Nessie klapperte verzückt mit den borstigen Augenlidern. Ich habe ihn schön aufgedreht, so sagt man, glaub ich. Sonst könnte ich meinen Kopf nicht so tief halten.«
    »Aha, du hast den Hals zu einer Spirale aufgedreht«, verbesserte Tobbi.
    »Spirale! Das muss ich mir merken!«, piepste Nessie. »Soll ich meinen Hals mal ausstrecken? Ihr werdet staunen ...«
    »Später!«, vertröstete Tobbi sie und skizzierte

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