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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hauptgebäude zu gelangen.«
    Von der gelben Qualmsäule war nichts mehr zu entdecken, nur der Rauchgeruch war noch spürbar.
    Als sie den Burghof überquerten, warfen sie noch einen Blick in den Brunnen. Er war nicht sehr tief und enthielt keinen Tropfen Wasser. Wahrscheinlich war er schon seit vielen Jahren ausgetrocknet.
    Dann stiegen sie dreizehn Steinstufen bis zu dem großen, dreieckigen Eingangsportal empor. Die beiden Türflügel waren aus schweren Eichenbohlen zusammengefügt. Das Holz war im Verlauf der vielen Jahre schwarz und rissig geworden, aber auch steinhart. Vier lange, eiserne Scharniere, sehr kunstvoll geschmiedet, verbanden die Torflügel mit dem Mauerwerk. Den Türgriff bildete ein Löwenkopf aus Bronze, dem man einen Ring durch die Nase gezogen hatte und der überdies noch ein Dreieck zwischen den Zähnen hielt. Wie konnte es auch anders sein!
    Robbi drückte die Löwenklinke kräftig herunter.
    »Nanu? Nicht mal abgeschlossen?«, sagte er verwundert, denn er hatte sich schon darauf gefasst gemacht, seinen längsten und kräftigsten Haken gebrauchen zu müssen. »Und die Scharniere scheinen auch geölt zu sein. Ich glaube, hier sind wir richtig.«
    »Meinst du ... ?« Tobbis Stimme klang ein wenig unsicher.
    Und als sich der rechte Torflügel knarrend öffnete, stellte sich auch das lästige Herzklopfen wieder ein.

ZWÖLFTES KAPITEL
     
    Vorsicht - es gespenstert! Aber es wäre eine Schande, wenn es auf einer dreieckigen Burg nicht gespenstern würde. Robbi tritt respektlos auf einen grünlich schimmernden Totenkopf. Hinter Sir Joshua dem Ersten von Plumpudding Castle verbirgt sich etwas. Und noch etwas: Geheimgänge ohne Ausgänge sollten glattweg verboten werden!
     
    »Halt ... keinen Schritt ... wei-t-er!«, buchstabierte Tobbi mühsam.
    Diese Warnung stand in grünlich leuchtenden Blockbuchstaben auf den Steinfliesen des Fußbodens zu lesen.
    »Hm ... klick -«, sagte Robbi, »man ist hier wenig gastfreundlich. Aber in einer alten Ritterburg müssen wir eben auf einige Überraschungen gefasst sein.«
    Tobbi stellte sich vorsichtshalber hinter Robbis viereckigen Rücken. Schaurige, grün schimmernde Warnungen lagen ihm nicht. Außerdem waren solche gespenstischen Dinge nicht seine Aufgabe. Das hatte der Roboter übernommen.
    Eines stand fest - wer auch immer diese grüne Warnung auf den Fußboden gemalt haben mochte, er hatte keine schöne Handschrift. Er hätte in Schönschrift ein »Ungenügend« verdient. Die Buchstaben tanzten fast alle aus der Reihe, dazu waren sie krakelig und schief, und ein paar von ihnen waren halb umgefallen. Aber das war noch nicht alles.
     

     
    Direkt unter der Schrift leuchtete ein Totenkopf in der gleichen gespenstisch grünen Farbe. So ein Totenkopf mit gekreuzten Knochen, wie man sie auf den Giftflaschen in jeder Apotheke sehen kann.
    Doch auch der war nicht besonders gut gelungen.
    Einem Roboter aus der dritten Robotklasse durfte man jedenfalls mit solchen Kinkerlitzchen nicht kommen. Und zum Gruseln bringen konnte man ihn damit auch nicht.
    »Pah! Ein Totenkopf! Das sind ja uralte Kamellen!«, knurrte Robbi verächtlich und wackelte missbilligend mit der Antenne.
    »Wird's schon gefährlich?«, flüsterte Tobbi.
    »Gefährlich? Dass ich nicht lache! Klick!« Der kleine Roboter zeigte auf die Malerei. »Wahrscheinlich ist das Zeug ganz gewöhnliche Leuchtfarbe. Die ist völlig ungefährlich. Die Ziffern auf den Armbanduhren werden häufig aus solcher Leuchtfarbe gemacht, damit man auch im Dunkeln die Uhrzeit ablesen kann.«
    »Aber was soll das Ganze bedeuten?«
    »Es soll sicher solche Besucher wie uns von der Burg abhalten. Damit haben sie bei uns kein Glück!«, erklärte Robbi und trat seelenruhig mitten auf den grün schimmernden Totenkopf.
    »Wir werden eine Taschenlampe brauchen«, meinte Tobbi jetzt. »Und ich habe meine zu Hause in der Nachttischschublade gelassen.«
    »Wir brauchen keine Taschenlampe, ich habe meinen Lichtfinger.« Robbi drückte die untere rote Taste ein. »Siehst du!«, sagte er.
    Der linke, obere Finger an seiner Teleskophand strahlte einen Lichtkegel aus, der sich genau wie bei einer Stablampe trichterförmig verbreiterte. Aber Robbis merkwürdiger Lichtfinger war nicht nur viel praktischer als eine Taschenlampe, die man gar zu leicht vergessen konnte, er leuchtete auch viel heller.
    An sich benötigte der kleine Roboter kein Licht, aber er knipste es Tobbi zuliebe an, der in der Dunkelheit nichts sehen konnte. Er fuhr den

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