Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Polizist doch noch auf die Idee nach dem Führerschein zu fragen.
    »Gute Nacht, Herr Wachtmeister, und vielen Dank!«
    Und der Polizeibeamte legte noch einmal seine Hand an den Polizeihelm und sagte: »Gute Reise, Sir.«
    Robbi fuhr sofort an. Tobbi winkte zum Abschied lässig mit der Hand.
    »Das ist noch mal gut gegangen«, sagte Tobbi erleichtert und streifte sich Pelzkappe und Schal ab, denn er schwitzte vor Aufregung. »Es hat sich gelohnt, wir wissen jetzt, wo Plumpudding Castle liegt.«
    »Den Millionär hast du prima nachgemacht«, lobte Robbi begeistert. »Weißt du eigentlich, weshalb der Polizist immer ›Sir‹ zu dir gesagt hat?«
    »Ich glaube, das ist so was wie eine höfliche Anrede in Schottland. So ähnlich wie ›mein Herr‹ bei uns«, versuchte Tobbi die Sache zu erklären.
    Die Straße wurde nun sehr holperig. Von einer Brücke war noch nichts zu sehen.
    »Wir sollten wieder starten«, schlug Tobbi vor, »man sieht ja vor lauter Bäumen nichts.«
    Robbi nickte. Er fühlte sich ohnehin am wohlsten in der Luft.
    Kaum schwebten sie über der Straße, da sahen sie auch schon die Brücke, von der der Wachtmeister gesprochen hatte. Unter ihnen tauchte ein blinkender Flusslauf auf, der sich unter der Brücke hindurchschlängelte, um ganz in der Ferne wieder von der Dunkelheit verschlungen zu werden.
    Robbi spähte angestrengt nach vorn.
    »Ich kann Häuser erkennen und einen Kirchturm - eine kleine Stadt. Sie liegt direkt am Fluss«, meldete er aufgeregt.
    »Das ist Littletown!«, sagte Tobbi überzeugt. »Du sagst, der Fluss führt unmittelbar an der Stadt vorbei? Dann nehmen wir ihn wieder als Wegweiser. Mit den Flüssen hat es bisher noch immer geklappt.«
    »Und wenn das nun nicht Littletown ist?«, fragte Robbi zweifelnd.
    »Wir prüfen es eben nach, wenn wir da sind.«
    »Wie willst du das nachprüfen?«
    »Ganz einfach: Auf jedem Bahnhof befindet sich ein großes Schild mit dem Namen der Stadt. Und in jeder Stadt gibt es schließlich einen Bahnhof«, lautete Tobbis Erklärung.
    »Gut. Du wirst es schon wissen«, sagte der kleine Roboter beruhigt und gab Vollgas. Mit Polizisten, Bahnhöfen, Schiffen, Schildern und solchen Sachen kannte er sich nicht aus.
    Zwei Minuten später, als sie über dem Bahnhof schwebten, zeigte sich, dass Tobbi Recht behalten hatte: »Littletown« stand in großen, schwarzen Buchstaben unter der Bahnhofsuhr. Sie konnten es deutlich lesen, so nahe und so niedrig flog der Roboter an dem Bahnhofsgebäude vorbei. Tobbi hätte das niemals gewagt, schon gar nicht bei Nacht! Dabei hatte Robbi ihn mittlerweile zu einem tüchtigen Piloten herangebildet.
    Leider passierte bei dem Tiefflug ein unbeabsichtigtes Missgeschick: Dem Bahnhofsvorsteher wurde die rote Mütze durch die Propellerböen vom Kopf gefegt.
    »Mir die Dienstmütze vom Kopf zu blasen! Das ist Beamtenbeleidigung!«, schrie der Bahnhofsvorsteher empört und schwenkte drohend die runde Kelle, mit der er den Zügen das Abfahrtssignal gab.
    Aber da war das Fliewatüüt schon hinter der Güterabfertigung verschwunden.
     

     
    »Immer diese Flugzeuge! Na wartet ...«, brummte der Bahnhofsvorsteher giftig vor sich hin. Und er beschloss diesen unverschämten Vorfall seiner vorgesetzten Dienststelle mit der genauen Uhrzeit zu melden.
    Tobbi und Robbi hatten den Zwischenfall nicht bemerkt, sonst hätten sie ihn gewiss bedauert.
    »Plumpudding Castle ... Plumpudding Castle! Klick! Klick! Klick!«, jubelte Robbi außer sich vor Freude, als er die große Burg erblickte.
    »Ja, ich sehe sie auch«, sagte Tobbi ein wenig beklommen. Er wusste nicht recht, ob er sich nun freuen oder Herzklopfen bekommen sollte.
    Gerade vor ihnen, dort, wo sich der Fluss in zwei Arme gabelte, die ein großes »O« bildeten, lag ihr ersehntes Reiseziel: die dreieckige Ritterburg mit den dreieckigen Türmen. Sie stand wehrhaft und trotzig auf der kleinen Insel, die von den Flussarmen umklammert wurde. Vier gewaltige Türme ragten drohend in den Nachthimmel und der Mond übergoss sie teilweise mit einem gleißenden Silberlicht.
    »Da! Da!« Tobbi schrie es ganz heiser vor Aufregung.
    »Tatsächlich, gelber Qualm«, knurrte der kleine Roboter. »Hätt ich nie geglaubt!«
    Eine dicke, gelbe Rauchsäule stieg hinter dem mittleren Turm empor, der übrigens etwas höher war als die drei andern Türme, Und oben, wo der Rauch auseinander quoll, bekam er ganz helle, leuchtende Ränder, ähnlich wie man es bei einem Sonnenuntergang beobachten kann.
    Zuerst

Weitere Kostenlose Bücher