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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf diese himmelhohe Burgmauer hinaufgelangen sollen.«
    »Lass uns erst mal auf der Insel sein, dann kannst du die Burgmauer ruhig mir überlassen«, erwiderte Robbi zuversichtlich.
    Nun verlief alles genau nach Plan.
    Sie landeten unmittelbar vor dem Wäldchen. Dann schoben sie das Fliewatüüt unter eine Tanne, deren weit überhängende Zweige ein natürliches Versteck bildeten. Robbi brach einige Tannenzweige ab, die Tobbi zur Tarnung über die Maschine breitete.
    Dann beratschlagten sie, was sie alles auf ihre Expedition in die geheimnisvolle, dreieckige Ritterburg mitnehmen wollten. Da der kleine Roboter alle möglichen Werkzeuge in seinen Fächern hatte, steckte Tobbi sich nur ein paar Scheiben trockenes Brot und die Tüte mit Backobst in die Tasche. Er nahm an, dass er unterwegs Hunger bekommen könnte; denn wie lange sie sich in Plumpudding Castle aufhalten mussten, um das Geheimnis zu ergründen, war vorher nicht abzusehen.
    Sie stapften schon auf den Burggraben zu, da rief Robbi plötzlich: »Halt! Ich brauche unbedingt den Rettungsring.«
    Schnell kehrte er um, holte den Ring aus dem Gepäckraum und stieg brummend in den gelbschwarzen Reifen hinein. Das war übrigens eine sehr vernünftige Vorsichtsmaßnahme für einen Nichtschwimmer.
    »Du siehst aus wie ein Spiegelei, bei dem das Eigelb nach außen gerutscht ist«, kicherte Tobbi.
    Robbi musste selber lachen.
    »Besser ein Spiegelei, als ein lebensmüder Roboter«, antwortete er schlagfertig.
    Die Überquerung des Burggrabens verlief ohne Unfall, obgleich die Steine mit Algen bewachsen und daher glitschig waren. Das Wasser reichte ihnen bis zu den Knöcheln. Robbi hielt sich leise schimpfend an Tobbi fest. Er musste sich sehr vorsehen, dass er mit seinen glatten Eisensohlen nicht ausrutschte. Aber schließlich erreichten sie doch ihr Ziel an der Mauer und Robbi meinte:
    »Ich seh's ein - ich werde doch wohl einen Roboter-Schwimmkurs mitmachen müssen.«
    Die Burgmauer war aus verschieden großen Steinquadern zusammengefügt. Sie passten so haargenau aufeinander, dass es nirgends Ritzen und Spalten gab, in die man zum Klettern die Finger- und Fußspitzen hätte hineinschieben können.
    Tobbi schaute mutlos in die Höhe. Robbi aber kniff das rote Roboterauge zu und visierte mit dem grünen Auge die Mauerkrone an.
    »Es geht gerade eben«, sagte er befriedigt.
    »Was geht?«, fragte Tobbi gespannt.
    »Wart's ab!«, war Robbis geheimnisvolle Antwort.
    Und nun zeigte er wieder einmal ein atemberaubendes Roboterkunststück. Der Teleskoparm wanderte senkrecht in die Höhe. Zwei starke Eisenfinger pressten sich um die Mauerkante, ein Druck auf die untere, blaue Teleskoptaste und - dann zog sich Robbi an seinem eigenen Teleskoparm nach oben. Schnell packte er mit der anderen Hand zu, machte einen Klimmzug, und schon stand er oben auf der Burgmauer!
    Tobbi sperrte den Mund auf vor lauter Staunen. Aber noch bevor er ein Wort sagen konnte, war Robbis Teleskoparm schon wieder unten, packte ihn fest an seinem Kragen und der »Teleskoplift« sauste mit ihm nach oben.
    »Das wär's!«, sagte der Roboter, als er seinen verblüfften Freund auf die Mauerkrone stellte.
    »Nicht zu glauben! Was ein Roboter alles kann!«, brummte der Mond, der alles mit angeschaut hatte. »Ich hab's ja geahnt, dass heute Nacht noch etwas Aufregendes passieren würde ...«
    Und vor lauter Neugierde tat er etwas, was er noch niemals getan hatte, und was er eigentlich auch gar nicht hätte tun dürfen: Er blieb eine halbe Minute lang unbeweglich am Nachthimmel stehen. Das war einmalig in der Weltgeschichte! Aber sonderbarerweise fiel es niemanden auf. Nicht einmal die großen Sternwarten, die doch jede Nacht den Himmel nach neuen Sternen und Kometen absuchen, merkten etwas von diesem ungewöhnlichen Vorfall.
    Robbi und Tobbi marschierten nun im Gänsemarsch auf der Burgmauer entlang. Neben der Zugbrücke gelangten sie über eine steile, ausgetretene Steintreppe in den Burghof hinab. Dort verharrten sie einige Augenblicke und der Roboter untersuchte die Ecken und Winkel, die besonders finster waren.
    »Siehst du etwas?«, erkundigte sich Tobbi leise.
    »Jedenfalls kein Gespenst«, antwortete Robbi seelenruhig. »Nur eine Eule. Sie hockt dort droben in der Turmmauer.«
    Der Roboter zeigte nach links, wo sich in halber Turmhöhe eine schmale Schießscharte befand, in der zwei feurige Punkte glühten. Dann meinte er:
    »Hier draußen gibt es nichts Besonderes. Wir müssen versuchen, in das

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