Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
drehte sich noch einmal um. »Weißt du übrigens, wer echt scharf auf ihn ist?«
    Ich sah ihn an.
    »Dieter«, sagte er. »Er kam gegen Ende der Aufnahmen und bot sich für heute abend als Schiedsrichter an.«
    »Was trieb er denn da draußen?«
    »Keine Ahnung. Wir schossen gerade in einem Blumenfeld hinter dem Haus, als er rauskam. Als wir fertig waren, verschwand er wieder nach drinnen.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und stand auf. »Morgen nachmittag kommt mich die Maschine holen. Möchtest du noch bleiben oder kommst du mit?«
    Bobby zögerte keinen Augenblick. »Mir langt’s hier. Ich fliege mit dir zurück.«
    Ich lehnte mich in der Badewanne zurück und beobachtete Eileen, die sich vom Toilettentisch erhob und zur Schranktür g in g.
    »He, du siehst verdammt gut aus«, sagte ich.
    Und ich meinte es auch. Nackt stand sie da, ungeheuer verführerisch - wie eine Gestalt aus einem feuchten Traum.
    »Ich weiß nicht, was ich anziehen soll«, sagte sie.
    »Was kommt’s darauf an?« fragte ich. »Sind doch nur wir drei.«
    Der Blick, mit dem sie mich maß, sagte überdeutlich, daß ich in ihren Augen fast die verkörperte männliche Dummheit war. Sie nahm ein langes, schwarzes Kleid heraus und hielt es probeweise vor sich hin. »Wie findest du das?«
    »Na, ausgezeichnet.«
    Sie hängte es zurück, nahm ein anderes heraus. Flutender, fließender Chiffon, Pink-Beige. »Und dieses?«
    »Auch ausgezeichnet.«
    »Du bist wirklich keine Hilfe«, sagte sie ärgerlich. »Ich hätte das weiße Loris Azzaro mitbringen sollen.«
    Plötzlich klingelte das Telefon. »Nimmst du bitte ab?« sagte ich.
    Sie hob den Hörer hoch. »Ja?« Sie lauschte einen Augenblick, brachte den Apparat dann zur Badewanne. »Es ist Onkel John«, erklärte sie.
    »Was treibst du?« fragte er.
    »Im Augenblick sitze ich in der Badewanne und sehe mir eine Modenschau an.«
    Aus seiner Stimme klang Mißbilligung. »Meine Frage war ernst gemeint.«
    »Du hast mich doch gefragt, was ich gerade tue.«
    »Ich glaube, wir sollten uns treffen.«
    »Okay. Wär’s dir zum Frühstück recht?«
    »Noch heute abend.« Seine Stimme klang ausdruckslos. »Ich glaube, ich habe für unser Problem eine Lösung gefunden. Wie lange brauchst du, um dich fertigzumachen?«
    »Ist eine halbe Stunde okay?«
    »Komm dann auf mein Zimmer.«
    Ich legte auf, kletterte aus der Wanne und strebte zur Duschkabine. »Mit dem Essen könnte es etwas später werden«, sagte ich zu Eileen. »Ich muß zum Hotel, zu Lonergan.« Dann stellte ich mich unter die Dusche und drehte voll auf.
    »Komm und nimm einen Drink«, sagte er, als er mich einließ. »Ich habe mir gerade einen Martini gemacht.«
    Ich folgte ihm zur Bar. Während ich mich auf den Hocker schwang, goß er mir einen Whisky ein. Ich trank einen Schluck. »Prost.«
    »Prost.« Er kam sofort zur Sache. »Julio hat sich bereit erklärt, auf die Benutzung des Flugplatzes für seine Zwecke zu verzichten.«
    »Was hat ihn zum Nachgeben veranlaßt?«
    »Nicht weniger als dreiundachtzig seiner Verwandten hier haben durch das Hotel Arbeit und Brot. Entweder stehen sie direkt auf der Lohnliste, oder sie haben sonstwie fürs Hotel zu tun.«
    »Könnte für Julio echt ein Grund sein«, sagte ich nachdenklich und trank wieder einen Schluck. »Aber weshalb bist du so sicher, daß er sich auch wirklich dran hält?«
    »Er hat mir sein Wort gegeben«, erwiderte Lonergan kalt. Und damit hatte sich’s. Schluß und Punkt. Lonergans Gesicht wirkte völlig ausdruckslos. Julio - oder wer auch immer sonst - würde gut daran tun, es sich sehr reiflich zu überlegen, falls er je sein Lonergan gegebenes Wort brechen wollte.
    »Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich mich entscheiden soll«, sagte ich. »Daß wir die Lizenz für die
    Spielbank bekommen, glaube ich kaum. Für absehbare Zeit ist da wohl auf nichts zu hoffen. Und ohne Spielbank wären die Kosten ganz einfach zu hoch.«
    »Darum habe ich mich auch bereits gekümmert«, erklärte Lonergan.
    »Du warst wirklich sehr fleißig.«
    Er lächelte nicht. »Sie akzeptieren einen Pachtvertrag mit Kaufoption.«
    »Das ist interessant. Wieviel?«
    »Eine Viertelmillion pro Jahr, dazu zwanzig Prozent vom Gewinn des Hotelbetriebs sowie fünfzig Prozent vom Profit des Kasinos, falls wir’s aufmachen dürfen. Der Pachtvertrag würde über fünf Jahre laufen. Während dieser Zeit kannst du das Hotel, wann immer es dir paßt, zu einem Kaufpreis von zehn Millionen Dollar haben. Einzige Auflage

Weitere Kostenlose Bücher