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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Wagen knapp zweieinhalbtausend gekostet. Ist noch wie neu, kaum gefahren.«
    »Wieviel?«
    »Überzeugen Sie sich selbst, da auf dem Tacho.«
    Ich öffnete die Tür, warf einen Blick drauf. Rund dreißigtausend. Ich sah wieder zu ihm hin.
    Er nickte. »Na, was sag ich. Ist doch praktisch nichts. Seine Hunderttausend macht der glatt. Hab ihn selbst ausprobiert. Die wahre Wonne, da am Steuer zu sitzen. Mit dem Wagen fährt man ruhig und sicher wie - wie in Abrahams Schoß.«
    Ich hob die Motorhaube hoch. Der Motor machte soweit einen ganz ordentlichen Eindruck. Schien einigermaßen gründlich gesäubert worden zu sein. Was die Reifen betraf -sie hatten noch eine ganze Menge Profil drauf, sahen nicht sehr abgefahren aus. Ich ging zum vorderen Teil des Autos und öffnete den Kofferraum. Beim Corvair war alles andersherum: der Motor hinten, der Kofferraum vorn. Ich besah mir den Reservereifen. Hier fand sich aber auch nicht mehr die Spur von Profil. Stellenweise war der Reifen so stark abgefahren, daß durch den schwarzen Gummi kahle Flecken schimmerten.
    Ich schaute meinen biederen Geschäftsmann auffordernd an. Er hatte die Antwort schon bereit. »Sie wissen ja, wie manche Leute sind. Drehen jeden Cent dreimal rum. Für einen Reservereifen wollen die am liebsten überhaupt nichts hinblättern.«
    »Na schön. Kann ich mit dem Wagen eine Probefahrt machen?«
    »Nicht nötig. Für den Fall, daß Sie nicht zufrieden sein sollten, haben Sie ja unsere Rückerstattungsgarantie. Reklamieren Sie innerhalb von drei Monaten, rechnen wir Ihnen den Preis voll auf jedes andere Auto an, das Sie wählen.«
    »Trotzdem würde ich’s gern erst ausprobieren. Nur um zu sehen, ob ich mich auch wohl fühle.«
    »Na, gar keine Frage. Natürlich fühlen Sie sich da drin wohl. Sie brauchen nur das Verdeck runterzuklappen, und schon fühlen Sie sich wohler als je in Ihrem Leben. Denn da fangen sofort die Bienen an, um Sie rumzuschwirren, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Na, bestens. Im Augenblick wüßte ich allerdings gern, ob er auch fährt.«
    Ein oder zwei Sekunden starrte er mich stumm an, dann nickte er. »Okay.« Er drehte sich um und winkte einen Mann herbei. »He, Chico, fahr mal mit dem hier mit.«
    Der Mexikaner hatte gerade an einem Auto herumgeputzt. Er ließ seinen Lappen fallen und trat zu uns. Ich stieg ein und drehte den Zündschlüssel. Dem Geräusch nach lief der Motor einwandfrei. Ich schaltete das Radio ein, Rockmusik dröhnte auf. Der Reihe nach überprüfte ich alles. Auf Knopfdruck glitt das Verdeck ohne jede Schwierigkeit herunter. Die Scheibenwischer funktionierten tadellos. Ich schaltete die Scheinwerfer an, stieg dann aus und ging im Bogen um das Auto herum. Auch in diesem Punkt war alles einwandfrei.
    Vor dem Wagen stehend, rief ich: »Fernlicht an!«
    Der Mexikaner verstand. Gleich darauf flammte das Fernlicht auf. Alles bestens.
    »Jetzt die Richtscheinwerfer.«
    Sie schwenkten nach rechts, nach links. Gleichfalls in Ordnung. Ich stieg wieder ein. Der Biedermann beobachtete mich mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck. »Möchte nur alles prüfen«, sagte ich.
    »Ist schon okay.«
    Ich lenkte das Auto vom Platz, fuhr eine kurze Strecke. Die Bremsen waren gut, die Gänge inklusive Rückwärtsgang nicht zu beanstanden, und auch die Steuerung konnte als recht ordentlich gelten.
    Ich fuhr auf den Platz zurück, und der Mexikaner stieg aus und machte sich wieder an seine Arbeit. Der Biedermann kam herbei und lehnte sich gegen die Tür. Ich war am Steuer sitzen geblieben.
    »Na, was meinen Sie?« fragte er.
    »Ist okay«, sagte ich. »Sechshundert.«
    Er lachte.
    Ich zog das Geldbündel hervor, so daß er erst mal Witterung nehmen konnte. »Bargeld lacht«, sagte ich.
    Er blickte auf die Scheine, dann zu mir. »Siebenhundertfünfzig.«
    Ich strich mit dem Daumen über das knisternde Papier.
    »S echshundertfünfundzwanzig.«
    »Sieben.«
    »Sechsfünfundsiebzig, und wir schließen ab.«
    »Okay, das Auto gehört Ihnen. Kommen Sie ins Büro, damit wir die Papiere ausfüllen können.«
    »In Ordnung.« Ich schaltete den Motor aus. Als ich wieder hochschaute, sah ich auf seinem Gesicht erneut jenen sonderbaren Ausdruck. »Sind Sie Rockmusiker?« fragte er.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Na, die machen sich ja meistens ziemlich irre zurecht. Ich habe sonst jedenfalls noch nie jemanden mit orangefarbenen Haaren gesehen.«
    Ich betrachtete mich im Rückspiegel. Tatsächlich: Meine Haare hatten eine höchst

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