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Roberts Schwester

Roberts Schwester

Titel: Roberts Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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Anstalten, mich hereinzubitten. Ich musste ihn förmlich von der Tür wegschieben. Als ich an ihm vorbei zur Treppe wollte, hielt er mich am Arm zurück.
    «Mia, es geht jetzt nicht. Ich habe Besuch, und ich bin auch nicht in der Stimmung.»
    Der Idiot! Glaubte er etwa, ich sei in Stimmung? Er hatte ein Mädchen bei sich. Ich kannte sie nicht und kümmerte mich nicht um sie. Es störte mich nicht einmal, dass sie blieb. Sie machte sich in der Kochnische zu schaffen, während ich mich in einen Sessel setzte.
    «Worüber hat Robert mit dir gesprochen?», fragte ich. Serge zog die Augenbrauen hoch und erklärte:
    «Du warst doch dabei.»
    Sein Verhalten machte mich wütend. Er musste bemerkt haben, dass ich nicht mehr aufnahmefähig gewesen war. Aber ich wollte ihn nicht verärgern mit der Frage, was für ein Teufelszeug er mir in den letzten Drink getan hatte.
    «Dann wirst du gleich fliegen, Mia.»
    Und ich war geflogen, mitten hinein in ein schwarzes Loch. Ich erzählte ihm von diesem ominösen Biller, von Wolberts Spekulationen und dem Ölfleck. Serge setzte sich ebenfalls, er wirkte nervös, irgendwie fahrig. Schon die Art, wie er sich eine Zigarette anzündete und mich durch den Rauch betrachtete, war seltsam, abschätzend und unsicher, als hätte er plötzlich Angst vor mir. Das Mädchen brachte Geschirr und frischen Kaffee, setzte sich zu ihm auf die Sessellehne und demonstrierte Zusammengehörigkeit. Beinahe hätte ich darüber gelacht. Aber wie hätte sie ahnen sollen, dass ich nur mit einem Scheck winken musste, mit einem Autoschlüssel oder einer Rolex, um Serge zu veranlassen, sie auf der Stelle in die Wüste zu schicken? Jetzt konnte ich sogar die zweite Hälfte der Bar kaufen. Dann hatte ich ihn völlig in der Hand. Eine unpassende Bemerkung, und ich konnte ihn auf die Straße setzen. Als ich zum Ende meines Berichts kam, herrschte eine Weile Schweigen. Serge betrachtete seine Fingernägel, als sehe er sie zum ersten Mal, ehe er endlich erklärte:
    «Mia, ich kann nicht beurteilen, woran du dich erinnerst. Und ich will mit dieser Sache nichts zu tun haben. Ich hoffe, wir verstehen uns. Robert hat dich abgeholt und erwähnt, dass er sich noch mit einem Mann namens Biller treffen will. Das habe ich der Polizei gesagt, und mehr weiß ich nicht.»

    «Und wer zum Teufel ist Biller? Robert hat sich mittwochs schon einmal mit diesem Kerl getroffen. Ich habe ihn gefragt, was er in Frankfurt zu tun hatte. Er wollte es mir nicht sagen. Wenn es etwas Geschäftliches gewesen wäre, hätte er kein Geheimnis daraus machen müssen.»

    «Dann war es eben etwas Privates», sagte Serge und lachte einmal kurz auf. Er war mehr als nervös, zündete sich eine zweite Zigarette an, obwohl die erste noch qualmend im Aschenbecher lag. Dann schaute er das Mädchen an und deutete mit dem Kopf zur Schlafzimmertür. Sie verschwand auf der Stelle. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, beugte Serge sich vor und wurde eindringlich.
    «Mia, es geht mich nichts an, was zwischen dir und Robert vorgefallen ist. Ich will da nicht in etwas hineingezogen werden. Verstehst du das? Ich habe meinen Mund gehalten und werde das weiter tun.»
    Er drückte die Zigarette wieder aus, stieß sie dabei so lange in den Aschenbecher, bis er sie völlig zerkrümelt hatte.
    «Robert war ziemlich fertig in der Nacht», sagte er gedämpft,
    «und in Eile. Wir haben nicht großartig gespro- chen. Ich hab mich entschuldigt, weil ich ihn aus dem Bett geklingelt hatte. Und er bedankte sich dafür, weil er sonst Billers Anruf verpasst hätte. Das war’s schon. Dann sprach er über dich. Dass du dich kaputtmachst mit deiner Sauferei, dass eine üble Atmosphäre im Haus herrscht. Er konnte nicht offen reden, du warst ja dabei. Aber ich denke, ich habe ihn richtig verstanden.»
    Plötzlich begann er freudlos zu grinsen und wurde ruhiger, auch der Blick, mit dem er mich betrachtete, wirkte gelassener.
    «Er wollte klare Verhältnisse schaffen. Genauso hat er es ausgedrückt, Mia. Und wenn ich ihn richtig verstanden habe, hatte er Biller damit beauftragt, ihm die nötigen Mittel zu besorgen. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell ging.»

    «Welche Mittel?», fragte ich. Serge hob die Achseln an und breitete gleichzeitig beide Hände aus.
    «Keine Ahnung, Mia, wirklich nicht. Aber ich habe dir mehr als einmal gesagt, was ich an Roberts Stelle täte. Und du wirst besser wissen als ich, was in den letzten Wochen bei euch los war.»
    Und ob

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