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Robina Krux

Robina Krux

Titel: Robina Krux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Familienstandsbezeichnung „monogam“ führen zu dürfen, und bin als Feldoperator ausgebildet. Gemeinsam mit meinem Bruder besuchte ich die Evolutionsschule in Kiel, von der aus ich direkt in das Institut für kosmische Antriebs Stoffe auf der Insel Fehmarn überwechselte. Dort habe ich Fähigkeiten als Feldoperator erworben und bin im Jahre 2210 mit den Gefährten Stef Man, Frank Malus und Mandy Weeing zum Test des ersten Raumschiffes der Erde mit Antimaterieantrieb in das Gebiet des Doppelgestirns Proxima Centauri aufgebrochen. Das Raumschiff hat sich bewährt!
    Nach siebenjähriger Fahrt haben wir gewendet, nachdem eine Reibe neuer Erkenntnisse gewonnen waren. Am 3778. Tag sind wir auf diesen Himmelskörper gestoßen, den wir fälschlicherweise als Boliden bezeichnen.
    Siebzehn Tage später bin ich hier verunglückt, wahrscheinlich durch den gewaltigen Schub einer Energiewelle, die die Reaktion der Antimateriereserven mit der Materie unseres Raumschiffes hervorgerufen hat. Unser Schiff wurde dabei wahrscheinlich atomisiert.
    Ich habe bereits 273 Tage nach irdischer Zeitrechnung hier verbracht, habe – meinen Vorräten zufolge – voraussichtlich noch etwa 12500 Tage zu leben.
    Den Zugang zum Sender des uns fremden Funkfeuers habe ich entdeckt… ’
    Wieder überprüfte Robina eine an dieser Stelle eingefügte Skizze.
    Mit meinem Schicksal habe ich mich abgefunden…
    Lange, nachdem Robina die nahezu drei Seiten Text gelesen hatte, stand sie noch immer auf derselben Stelle. Sie hatte das Glas abgesetzt und starrte zur Wand. Dem letzten Satz sinnierte sie hinterher. ‘Wirklich?’, fragte sie sich.
    ‘Niemals kann man sich mit einer solchen Situation abfinden. Aber niemand soll mich für einen Feigling halten! Sie werden glauben, dass ich mich dreingefunden habe, weil sie es nicht anders wissen. Keiner kann es nachempfinden! Also, weshalb soll ich mich nicht ein wenig als Held ausgeben?’
    Und sarkastisch dachte sie: ‘Vielleicht werde ich wirklich noch einer…’
    Dann empfand sie plötzlich, dass sie den Text ja nicht für die Anderen, sondern für – Menschen geschrieben hatte. Sie zuckte mit den Schultern. ‘Niemand kann aus seiner Haut.’
    Die Befriedigung, die Robina unmittelbar nach der Fertigstellung der drei Seiten empfunden hatte, war verraucht. Sie fühlte sich bedrückt, und lustlos schlenderte sie zum Wrack.
    Später raffte sie sich auf und schlug, obwohl der Tag zur Neige ging, den Weg zur Kuppel ein.
    Die Abzweigungen auf der Treppe, wohin führten sie wohl? Großer Elan stellte sich nicht ein, aber sie hatte ein Ziel, und das vertrieb das nutzlose Grübeln.
    Robina stieg die Treppe bis zur ersten Tür nach unten, rief die Kabine und trat durch sie hindurch in den Gang auf der anderen Seite. Ohne an eine Gefahr zu denken, schritt sie die leichte Steigung hinan.
    Nach fünfminütigem Marsch befielen Robina Zweifel. Als sie daran dachte umzukehren, befand sie sich jäh am Ende des Ganges. Eine schräge Wand verschloss ihn, in ihr befand sich, ähnlich wie an der Treppe, eine Griffmulde. Der Boden senkte sich unmittelbar vor der Wand zu einer Kuhle.
    Ohne viel zu überlegen, fasste Robina in die Vertiefung und zog. Sie hängte sich an, aber erst als sie ruckweise zerrte, entstand Bewegung über ihr. Splitt rieselte, dann senkte sich langsam die Wand. Robina spürte, dass es knirschte. Sie zog eine Platte herab, die sich einigermaßen in die Bodenkuhle einfügte. Über Robina stand der schwarze Himmel mit seinen blitzenden Sternen. Weit am Horizont –‘ja, ist das nicht der Obelisk, der den Einflug markiert?’
    Vorsichtig stieg Robina nach draußen. Sie stand in der Ebene – nun doch überrascht. Ein zweiter Ausgang also. Die Anlage ist kein Provisorium! So etwas wird von denen, die es gebaut haben, nicht aufgegeben! Wer so darauf bedacht ist, dass der Eingang erhalten bleibt, möchte sich naturgemäß den Zutritt zu seinen Geräten unter allen Umständen offen halten.
    Robina dämpfte bewusst ihre Freude.
    Und die andere Tür, ein dritter Ausgang?
    Wieder schwenkte das Kristallschott hinter ihr zu, und wieder befand es sich an einem Pyritwürfel von vielleicht drei Meter Kantenlänge, der aus einem zerklüfteten, düsteren Spatmassiv wuchs. Die Schluchten und der Pyrit schluckten das Licht.
    Robina befand sich in einer Bucht des kristallinen Sees. Rechts, in vielleicht drei Kilometer Entfernung, stieg das Massiv empor, zu dem ihre Wand gehörte. Links zog sich die bizarre Uferlinie, an

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