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Robinas Stunde null

Robinas Stunde null

Titel: Robinas Stunde null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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unseren Recherchen im allerbesten Zustand diese Energie
nicht auf. Nur, liebe Madonna, es ist ein Hilferuf Jemand von
unserer Spezies braucht Hilfe. Und es gilt darüber zu
entscheiden, ob wir sie ihm gewähren oder nicht.“
„… können“, warf Lissy Tenemoor ein.
    Als McLean sie fragend anschaute, setzte sie erklärend hinzu.
„… ob wir Hilfe gewähren können, meine ich! Wir hätten zwar
Schiffe zur Auswahl, aber, das weißt du so gut wie ich, keine
wirklichen Voraussetzungen, eines davon in absehbarer Zeit zu
starten.“
Es herrschte Schweigen.
     
„Wir haben die beiden Besatzungen der Marsfähren“, sagte
Baskin.
    Mark Sander hob heftig den Kopf, dass er einen Augenblick
aus den Kamerabereich geriet. „Ausgeschlossen!“, protestierte
er. „Es ist ohnehin das äußerste Minimum an Versorgung, was
wir uns gegenwärtig leisten können. Die Leute sind
überstrapaziert.“
    Auch Madonna Oinen schien erregt. Ihre Mondstation war in
die turnusmäßige Marstour der Fähren eingebunden. „Das geht
nicht, auf keinen Fall!“, rief sie.
    McLean hob beschwichtigend die Hände. „Herrschaften…“,
sagte er, „kein Mensch will am Regime etwas ändern. Ich
meine nur, dass wir ein paar erfahrene Leute haben, denen man
eine solche Aufgabe zutrauen könnte und die auf ihrem
jetzigen Posten möglicherweise ersetzbar sind.“
    „Das wäre überlegenswert“, sagte Raimund Geßner.
„Welches Schiff käme in Betracht?“, fragte McLean.
Wieder Schweigen.
„Wir haben hier auf dem Kosmodrom die HERMES“, sagte
    McLean.
Geßner schüttelte den Kopf. „Zu langsam und stark
überholungsbedürftig.“
„Die chinesische TON SHEN, möglicherweise“, warf Baskin
ein.
„Ja, wollen wir denn wirklich…?“, fragte Madonna Oinen.
„Aus meiner Sicht käme nur die TELESALT vier in Frage“,
meinte Mark Sander, und er schaute auf den Monitor zu Lissy
Tenemoor. „Sie liegt auf Kap Canaveral.“
„Augenblick!“ Sam McLean hob die Hand, straffte sich.
„Wir haben zunächst zu entscheiden: Wer ist dafür, dass wir
alles daransetzen wollen, eine Suchexpedition zu starten?
Bitte!“ Er hob die Hand. Baskin und Geßner folgten. Dann
stimmte Sander zu. Zögernd schloss sich Lissy Tenemoor an.
McLean blickte in die Runde. „Madonna?“, fragte er.
„Ich enthalte mich“, antwortete sie und senkte den Blick.
„Okay!“ McLean sah zu Lissy Tenemoor. „Was ist mit der
TELESALT vier?“, fragte er.
Die Angesprochene hob die Schultern und ließ sie fallen.
„Wäre geeignet“, gab sie zur Antwort. „Allerdings müsste sie
gründlich durchgecheckt… So viel ich weiß, wären als
Besatzung mindestens sieben Leute nötig…“ Sie zuckte
abermals mit den Schultern.
„Gut – ich bekomme von jedem von euch einen Vorschlag,
wen ihr für das Checkteam und eine Mannschaft für geeignet
haltet. Auch von dir, Madonna. In spätestens drei Tagen. Wir
haben keine Zeit zu verlieren. Immerhin haben wir…“,
McLean stockte, blickte zu Sophie, „den Ruf bereits vor zwölf
Wochen empfangen.“ –
3
    Der spontan gebildete Rat mit McLean an der Spitze hatte
entschieden: Die TELESALT 4 wird für die Expedition
entlang dem fremden Leitstrahl vorbereitet, aber, obwohl man
sich Derartiges gegenwärtig eigentlich nicht leisten konnte, sie
sollte nicht nur nach jenen vier Leuten suchen und diese
aufnehmen, sondern die Ergebnisse der REAKTOM-Mission
manifestieren: Der von der Crew seinerzeit entdeckte Planet im
Alpha-Proxima-Bereich und dieser geheimnisvolle Asteroid
sollten erkundet werden.
    „Seid ihr von Sinnen?“, hatte Mark Sander gerufen, als dieser
Beschluss gefasst werden sollte. „Damit wird den
Bedauernswerten die Erde um weitere fünfzehn Jahre
vorbehalten!“
    McLean, auf dessen Vorschlag die Erweiterung des
Programms der TELESALT 4 zurückging, hatte traurig
gelächelt. „Sie werden es verstehen, wenn sie unsere Situation
kennen und erfahren, dass es eine andere Erde ist, die sie
antreffen werden, anders als jene, die sie seinerzeit verlassen
haben.“
    „Und“, unterstützte Lissy Tenemoor, „sie sind unter
ihresgleichen auf einem komfortablen Schiff, und sie werden
eine interessante Aufgabe haben.“
    „Woher willst du wissen, dass sie das alles bislang vermisst
haben?“, hatte Madonna Oinen bissig gefragt. „Und denkt an
die Energie für den Leitstrahl. Er besteht wohl kaum aus ihren
gebündelten Hirnströmen.“ Aber sie stimmte für die
Ausdehnung der Aufgabe. –
    Wegen des akuten Personalmangels

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