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Robins Sommer

Robins Sommer

Titel: Robins Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sjoerd Kuyper
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wieder Mama. So geht das Bettlaken hin und her. Über Robins Kopf. Seine Haare werden von vorne nach hinten und von hinten nach vorne gerubbelt. Etwas Schöneres gibt es einfach nicht.

    „Halt!“ ruft Mama.
    Sie legen das Bettlaken noch einmal zusammen, und Robin darf wieder drunter. Mit Kopf und Haaren. Hin und her. Dann falten Mama und Papa das Bettlaken noch einmal zusammen...
    Und es liegen noch drei Bettlaken auf dem Sofa!
    „Ist nun die Zeitung denn schon da?“ fragt Papa. „Und die Post? Und ist der Kaffee schon fertig?“
    „Erst die Bettlaken“, sagt Mama.
    „Ja“, sagt Robin, „erst die Bettlaken. Gottverdammich.“

Maus

    Papa und Mama legen Bettlaken zusammen. Robin darf drunterstehen. Sie ziehen die Bettlaken über seinen Kopf hin und her, bis seine Haare aufrecht stehen und sein Kopf glüht.
    Dann geht Papa auf Mama zu. Zusammen falten sie das Bettlaken, bis es ein kleines Päckchen ist. Mama legt das Päckchen auf das Sofa. Da liegen noch zwei Bettlaken, die noch nicht zusammengefaltet sind. Mama nimmt eines davon hoch und...
    „Igitt!“ schreit Mama.
    Sie springt auf das Sofa. „Eine Maus!“ schreit sie.
    „Wo?“ fragt Papa.
    Er glaubt es nicht, das hört man an seiner Stimme. Robin kann es auch nicht glauben. Eine echte Maus?
    „Unter dem Sofa!“ schreit Mama.
    Papa legt sich auf den Bauch. Robin tritt einen Schritt zurück. Vielleicht hat Mama recht... Papa guckt unter das Sofa.
    „Buh!“ ruft Papa. „BUH! Freche Maus!“
    Er schlägt mit der Hand auf das Sofa.
    Und da... da rennt eine Maus unter dem Sofa hervor.
    Papa schreckt zurück. Oi, Robin auch! Papa springt auf. Robin klemmt sich Knor unter den Arm und rennt zu seinem Spielzeugregal. Da kann er draufklettern. Er klettert auf das oberste Brett. Da setzt er sich hin und lacht.

    Papa schaut Robin wütend an.
    „Pack die Maus doch!“ ruft Mama.
    Papa schaut Mama wütend an.
    Wo ist denn die Maus?
    Wutsch — da flitzt sie vom Wohnzimmer in die Küche! Die Tür zur Küche steht offen. Robin kann alles gut sehen.
    „Papa!“ ruft Robin. „Sie sitzt in deinem Stiefel!“ Das stimmt. Die Maus ist in Papas Gummistiefel gekrochen. Die Stiefel liegen da vor der Tür. Papa schleicht in die Küche. Auf den Zehenspitzen. Dann stürzt er sich auf den Stiefel.
    „Der andere Stiefel!“ ruft Robin.
    Papa stürzt sich auf den anderen Stiefel und drückt ihn oben zusammen. Dann hält er den Stiefel an sein Ohr.
    „Gefangen“, sagt er. „Die Maus raschelt da drin.“
    „Hast du sie?“ fragt Mama. Sie steigt vom Sofa runter.
    „Ich hab sie“, sagt Papa.
    Er kommt ins Wohnzimmer, den Stiefel hält er immer noch an sein Ohr. Mama will auch hören. Sie horcht.
    „Ach, wie niedlich“, sagt sie. „Bin ich wirklich auf das Sofa gesprungen? Hab ich so ’ne Angst gehabt?“
    „Ich glaub schon“, sagt Papa.
    Er geht zu Robin.
    „Und du?“ fragt Papa. „Hast du auch Angst vor der Maus? Oder spielst du das nur?“
    Er hält den Stiefel an Robins Ohr. Robin hört die Maus rascheln.
    „Ich spiel das“, sagt Robin. „Denn ich hab wirklich Angst. Aber das sollst du nicht wissen. Deshalb spiel ich das.“
    „Das begreife ich nicht“, sagt Papa. „Das ist zu verzwickt für mich. Kommst du mit? Dann lassen wir die Maus im Garten frei.“
    Papa und Robin laufen in den Garten. Mit nackten Füßen. Robin klettert hoch in seinen Kletterbaum. Papa läßt die Maus frei.
    „Tschüs, Maus“, sagt Papa.
    „Tschüs, Maus!“ ruft Robin.
    „Hast du nun Angst gehabt, oder nicht?“ fragt Papa.
    „Ist sie weg?“ fragt Robin.
    „Sie ist weg“, sagt Papa.
    „Ich hab wirklich Angst gehabt“, sagt Robin. „Aber ich hab so getan, daß ich spiele, daß ich Angst hab. Dann weißt du nicht, daß ich wirklich Angst gehabt hab.“
    „Oh“, sagt Papa. „So ist das.“
    Dann fallen auf einmal dicke Regentropfen vom Himmel. Es sind schrecklich viele. Der Regen prasselt auf sie runter. Sie kriegen einen kalten Kopf, so naß ist es.
    „Komm schon!“ sagt Papa.
    Robin klettert runter.
    „Zieh deinen Stiefel an“, sagt Robin.
    „Wie?“ fragt Papa.
    „Es ist ein Gummistiefel für den Regen“, sagt Robin.
    „O ja“, sagt Papa.
    Er zieht den Gummistiefel an und gibt Robin die Hand.
    „Der Sommer ist vorbei“, sagt Papa. „Ich geh mich rasieren.“
    „Zusammen?“ fragt Robin.
    „Zusammen“, sagt Papa.
    Und zusammen rennen sie ins Haus.

- Leseprobe —
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