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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Footballspieler hatten sie damals ihre Namen auf dem Rücken getragen. Team Mimkin. Gott allein wusste, wie sehr er Brogk vermisste. Aber inzwischen war sein Bruder Madenfraß. Und heute würde es ein verschissener Chim sein, der Riff Rückendeckung geben würde .
    Die alten Zeiten waren endgültig vorbei, und das Team Mimkin war Geschichte. Darum hatte er die Buchstaben runtergerissen und stattdessen in ungelenker Schrift mit einem roten Shiny Marker MONO darübergeschrieben. Denn das war er – er allein gegen alle.
    Aus einer der Brusttaschen seiner Weste zog er ein Bild hervor und betrachtete nachdenklich das Gesicht seines Bruders. Brogk war eine exakte Kopie seiner selbst gewesen, nur weniger verwahrlost. Und zusammen mit ihm war jede echte Freude gestorben. Zugleich aber auch die Furcht …
    Riff Mimkin schluckte den bitteren Geschmack hinunter und ließ seine Waffen in ihre Holster gleiten. Rechts und links trug er je einen kurzläufigen Hammertusk Impuls-Repeater von Gauss Industries und über dem Rücken eine Furor9 von United Industries, eine vierläufige Hochgeschwindigkeits-Shotgun, deren Projektilfrequenz mühelos selbst Sternenstahl durchschlagen konnte.
    Er tastete kurz nach dem Inhalt seiner anderen Brusttasche, fühlte zufrieden das kleine Metalletui, ließ das Foto zurückgleiten und betrachtete sich selbst abschätzig im Spiegel.
    Das war er also. Der jämmerliche Rest eines unschlagbaren Teams. Aber selbst dieser Rest war – zumindest sobald jemand das nötige Geld einwarf – noch immer eine ausreichend unfehlbare Tötungsmaschine …
    Die Einsatzvorbereitungen Leonidas van Ghors waren weniger emotional. Seine Ironclad , eine anthrazitfarbene Vollkörperrüstung von United Industries mit versenkbarem Helmsegment, war schnell angelegt. Das Ding war eine der besten Investitionen seiner Söldnerlaufbahn gewesen und hatte im Lauf der Jahre mehr Projektile gefressen, als er hätte zählen können. Es war ein hochpreisiges exklusives Modell mittelschwerer Bauart, und allein die Reparatur dieser Rüstung nach einem entsprechenden Einsatz kostete ein Vermögen. Aber sie brachte ihm Glück. Zumindest redete er sich das ein. Van Ghor kannte keinen Söldner, der nicht irgendeinen kleinen Aberglauben gepflegt hätte. Und diese Ironclad war seiner. Obwohl eine Hasenpfote ihn bei Weitem günstiger gekommen wäre.
    Er schnallte sich den Repeater auf den Rücken, fixierte das VibroBowie im Klingenschacht seines Oberschenkelprotektors und kontrollierte zuletzt den Sitz seiner versteckten Stiefelwaffe. Die MicroFang war eine kompakte organische Projektilwaffe, die mit herkömmlichen Scannern kaum auszumachen war. Wenn man sich ein wenig auskannte, konnte man sie beinahe überall reinschmuggeln. Dementsprechend beliebt bei Attentaten und Putschversuchen, trug sie unter anderem auch den Kosenamen Cäsarenmörder . Ursprünglich von Geheimdiensten für Geheimdienste entwickelt, bot Gauss sie inzwischen für das entsprechende C auch auf dem freien Markt an.
    Van Ghor warf ebenfalls noch einen kurzen Blick in den Spiegel und strich sich über das kurz geschorene Haar. Er lächelte, als er abschließend noch einige Tab-Sheets sortierte und im schmalen Dokumentencontainer im Brustsegment seiner Rüstung verstaute. Er war bestens vorbereitet und guter Dinge. Wenn seine Informationen korrekt waren, dann würde dieser Einsatz ein Spaziergang werden. Womöglich einer mit kleinen Überraschungen und einigen Toten, aber zumindest ein Spaziergang …
    Claw hasste sein Quartier ebenso wie den Rest des Schiffs. Nichts davon war so gebaut, dass er sich aufrecht hätte bewegen können. Wer auch immer das alles entworfen und konstruiert haben mochte, war mit Sicherheit nicht größer als 2,20 Meter gewesen.
    Der Raptorbeta legte sich die einzelnen Teile seiner Rüstung auf der schmalen Koje zurecht und betrachtete sie. Wie er selbst war auch seine Rüstung ein exklusives Design von 2OT Technology und vornehmlich für Repräsentationszwecke gedacht. Auch wenn sie gewisse Standards erfüllte, sollte er darin doch vor allem gut aussehen. Für ein paar gute Bilder im Stellarweb reichte sie ohne jeden Zweifel. Wie lange sie welcher Art von Beschuss standhielt, würde sich allerdings noch zeigen müssen.
    Als sein Blick den Spiegel traf, wurde ihm wieder einmal klar, wie sehr er sich vom Rest dieses Einsatzteams unterschied. Er war ein Protobeta. Ein verdammter Freak, nicht mehr als der Beweis dafür, dass man ihn hatte erschaffen

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