Robolution
Als der Körper des Roboters zu Boden knallte, erreichte der Heavy den zweiten Mech und sprang ihm inmitten der schwirrenden Kugeln mit erhobenen Exofäusten entgegen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er den HighTech-Bot zu Klump geprügelt. Claw zog sein Schwert aus dem Kopf des anderen Mechs und warf dem Heavy einen knappen Blick zu. »Ich danke Ihnen, Mr. Mimkin.«
»Es war mir ein Vergnügen, Mr. Claw.«
Sie blickten auf und sahen gerade noch, wie ihnen der Omegon in einiger Entfernung salutierte und dann zwischen den Monolithen verschwand.
»Was hat dieser Drecksack vor?«, fragte Mono leise.
»Er schwächt uns. Mit Trent haben wir jetzt unseren zweiten Verwundeten. Allerdings glaube ich nicht, dass van Ghor mit unserer Effizienz gerechnet hat.«
Am anderen Ende der Straße war der Moloch inzwischen bereits gut mit bloßem Auge auszumachen. Claw und Mono begaben sich zurück zu den anderen. In der Deckung versorgte McCrae gerade Trents Wunde, als sich Rosso zu Wort meldete.
»Bezüglich unser vermeintlich aussichtslosen Situation habe ich womöglich eine Idee!«
Verwundert blickten die Umstehenden ihn an, als er sich nun dem GuideBot in seiner Halterung zuwandte.
»Der SerienmörderBot! Wenn ich Sie korrekt verstanden habe, dann hat Golem ihn durch Manipulation seines E.M.O. zum Töten gebracht, richtig?«
Der Unbekannte antwortete, ohne zu zögern. »Genau, Mr. Rosso. Wie wir Ihnen bereits mitteilten, haben wir an der Entwicklung dieses Chips mitgewirkt, um mit seiner Hilfe Fehlfunktionen zu evozieren, die das Konzept dieser Stadt auf längere Sicht infrage stellen sollten.«
Rosso legte seine beiden Zeigefinger an die Lippen, nickte grübelnd und blickte in die Kamera. »Sie haben also direkten Zugriff auf den E.M.O. und sind in der Lage, die künstlichen Emotionen der städtischen Bots zu lenken?«
»So ist es«, bestätigte der Unbekannte.
»Worauf willst du hinaus, Roboterversteher?«, moserte der Heavy, der seine Chancen auf einen glorreichen Endkampf schwinden sah.
Und während der Boden langsam spürbar unter den Schritten des Molochs zu beben begann, wandte sich Nobot an Officer McCrae. »Ma’am, ich habe Auswirkungen und Bandbreite der artifiziellen Emotion im Verlauf der vergangenen Jahre selbst eingehend studieren können. Ich habe Bots beim Glücksspiel, beim Beten und bei so ziemlich allem beobachtet, was sie sonst nicht tun. Ich habe gesehen, welche Energien das E.M.O. auf diese Weise generieren kann, und die stärkste davon ist, genau wie bei kohlenstoffbasierten Individuen, die Liebe! «
»Hä?« Dem Heavy stand sein Unverst ändnis ins Gesicht geschrieben.
»In diesem mechanischen Giganten, Mr. Mimkin, stecken inzwischen die Emotionskonverter mehrerer Hundert Bots. Wenn wir es schaffen, sie alle synchron emotional auf ein Ziel zu fixieren, dann könnte es uns gelingen, das Perpetuum von seinem Kurs abzubringen …«
Mono schaute Rosso perplex an. Er ahnte nur vage, worauf sein Gegenüber hinauswollte.
»Er hat recht«, bestätigte der Android via GGB . »Alles, was dafür wir brauchen, ist ein Bot, auf den wir die gebündelte künstliche Emotion des Molochs ausrichten können.«
Rosso nickte. »Aber dieser Bot sollte sich komplett unter unserer Kontrolle befinden, damit wir über ihn den Moloch lenken können …«
»Au ß erdem muss er schnell genug sein, um dem Einzugsfeld des Perpetuums zu entkommen«, gab der Unbekannte zu bedenken.
»Aber so einen Bot haben wir nicht«, sagte McCrae leise.
Rosso lächelte. »Nicht direkt, Ma’am. Aber wir haben so etwas Ähnliches .« Dann deutete er auf Mono in seinem Exoskelett. »Mr. Mimkin. Oder besser der GGB in seiner Halterung. Wir könnten die E.M.O. s der einzelnen Bots des Molochs auf den GuideBot ausrichten. Und der Rest läge dann quasi in Monos Händen. Oder besser Füßen.«
Claw nickte. »Ich verstehe! Sie wollen den GuideBot zu einer Art emotionalen Zielscheibe machen. Und hoffen, dass die Energie der gebündelten E.M.O. s ausreicht, um den Moloch wezuglocken …«
Mono starrte die beiden fassungslos an und tippte sich an den Kopf. »Weglocken? Dieser Typ will dafür sorgen, dass sich ein paar Hundert Roboter in dieses Ding verlieben. Dann darf ich vor ihnen weglaufen, und irgendwann wird es mich einholen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was so ein großer verliebter Kerl mit einem kleinen zarten Ding wie mir anstellt!«
McCrae schaute von Trents Wunde auf. »Aber selbst wenn es funktioniert, wäre es nur ein
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