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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Spiel auf Zeit. Und wir wissen nicht, ob das ausreichen wird«, gab sie zu bedenken.
    Der Dämpfer riss sie alle runter. Ihr Verbündeter stimmte der Einsatzleiterin allerdings nicht komplett zu. »Es muss kein Spiel auf Zeit sein, Ma’am. Es gibt vielleicht eine Möglichkeit. Für den Fall, dass unsere langfristigen Sabotageakte nicht fruchten, haben wir auch eine finale Aktion vorbereitet. Zu ihrer Information: Der zentrale Energieknoten von Coppola City ist komplett vermint.«
    Ungläubig starrte Rosso in die Kamera. »Wollen Sie mir erzählen, dass es Ihnen gelungen ist, Sprengstoff in diese Anlage hineinzuschmuggeln?«
    »Sie werden Antworten bekommen, Mr. Rosso. Auf alle ihre Fragen. Die Rätsel dieser Stadt werden sich Ihnen eröffnen. Zunächst werden wir Mr. Mimkin via GGB einen Holo-Cube mit einer Markierung projizieren. Alles, was er tun muss, sobald die E.M.O. s des Molochs neu getaktet sind, ist, auf diese Markierung zuzuhalten. Den Rest erledigen wir.«
    »Den Rest und mich dazu, wenn mich nicht alles täuscht«, ergänzte der Heavy. Schließlich kannte er sich mit Explosionen gut genug aus, um zu wissen, dass ein solcher Plan wenig Raum für Überlebenschancen ließ.
    »Ich fürchte, das wird sich nicht umgehen lassen«, bestätigte der Android.
    McCrae schaute ihn fragend an. »Wollen Sie das wirklich tun?«
    Mono atmete tief durch und schloss die Augen. Dann blickte er seine Vorgesetzte an und lächelte schwach. »Seien wir ehrlich, Ma’am, es kommt selten genug vor, dass ein Arschloch die Chance bekommt, als Held zu sterben. Wie könnte ich da also Nein sagen.«
    »Mr. Mimkin, Sie haben meinen vollen Respekt.« Officer McCrae richtete sich auf und schaute ihm in die Augen.
    »Das mit dem Respekt freut mich natürlich, Ma’am. Aber ich hätte lieber mein Ruli zurück.«
    Lächelnd griff McCrae in eine der Taschen ihrer Swat-Weste und reichte dem Heavy die Schachtel mit seinen Ruli-Zigaretten. »Ich denke, die haben Sie sich verdient.«
    Sichtlich dankbar nahm Mono das Metalletui entgegen. »Betrachten Sie es einfach als den letzten Wunsch eines Helden.«
    Der Raptorbeta trat an seine Seite. »Mr. Mimkin …«
    Claw streckte ihm seine Hand hin. »Sie waren, wenn ich das sagen darf, der beeindruckendste Heavy, mit dem ich jemals zusammen …«
    Mono lachte kurz auf. »Hör schon auf, Lurchi. Ich wei ß , dass ich der Einzige war.«
    Grinsend ergriff er mit der verstärkten Hand des Exoskeletts die des Raptorbetas und schaute ihm in die bernsteinfarbenen Reptilienaugen. In diesem Blick schließlich lag das, was keiner der beiden in Worte zu fassen gewagt hätte. Sie waren ungleich, hatten sich nie gemocht und waren auf diesen Mond geschickt worden, um zu versagen. Sie waren die zwei Seiten einer Münze ohne Wert, aber sie hatten sich aufeinander verlassen können. Sie waren, gottverdammt noch eins, ein Team.
    Mono zündete sich eine der Zigaretten an. »Weißt du, ChimBoy, ich denke, wenn wir genug Zeit gehabt hätten, wären wir womöglich noch richtig gute Freunde geworden.« Er zwinkerte Claw zu. »Lass uns für einen Moment so tun, als hätten wir jahrelang Seite an Seite gekämpft. Dann würde ich mit dir nämlich sogar mein Ruli teilen …«
    Ohne die Hand aus der seinen zu lösen, streckte er dem Beta eine Zigarette hin. Der aber wehrte ab.
    Mono wollte sich jedoch nicht geschlagen geben. »Hey, du wirst wahrscheinlich nie wieder die Chance bekommen, mit mir zu rauchen.«
    Dieses Argument überzeugte selbst Claw. Er griff nach der Zigarette und nahm einen winzigen Zug, der jedoch ausreichte, einen Hustenreiz auszulösen.
    Zufrieden nickend nahm der Heavy die Kippe wieder an sich. Sie waren wahrhaftig ein Team. Und das wurde noch deutlicher, als Officer McCrae hinzutrat, ihre Hand über die Monos und Claws legte und den Heavy ebenfalls ernst anblickte. So ernst, dass das Pathos der Situation schier unerträglich wurde.
    Mono tat einen Schritt zurück und grinste McCrae dreckig an. »Wohoho, Officer, dass sieht ja fast so aus, als ob Sie mich mit unserem Chim verheiraten wollen.«
    Seine Vorgesetzte lächelte zurück. »Vom rechtlichen Standpunkt aus wäre ich dazu durchaus in der Lage, Mr. Mimkin. Wenn Ihnen also der Sinn danach steht …«
    »Schei ß e, Ma’am, ich glaube, bevor ich mir diese Hochzeitsnacht vorstelle, gehe ich mich lieber schnell umbringen …«
    Die drei lachten. Und es war das erste Mal überhaupt, dass ein solch herzhaftes Lachen aus dem Herzen Coppola Citys, jener

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