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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Nein sagen und dem Perpetuum seinen Lauf lassen können.
    Aber er hatte sich für den anderen Weg entschieden.
    Kleine Ruli-Kringel blasend, wankte Mono voran, rotzte noch einmal aus vollem Herzen auf den schimmernden Boden von Coppola City und beschleunigte weiter. Der An droid empfahl ihm via GGB , seine Waffen auszuklinken, um die Beweglichkeit des Exoskeletts zu vergrößern. Erst nachdem sein Gegenüber ihm versichert hatte, dass er sie nicht mehr brauchen würde, tat Mono wie geheißen und trennte sich widerwillig von dem erbeuteten Raketenwerfer und der MiniGun. Aber Beweglichkeit war in diesem Moment womöglich wichtiger als Feuerkraft.
    Der Moloch, gegen den das Exoskelett beinahe winzig wirkte, nahm das nicht einmal wirklich wahr. Unbeirrt schritt er inmitten des blauen Lichts weiter voran, zerriss dabei Häuserfronten, zermalmte Roboterleiber und hinterließ aufgrund seines immensen Gewichts tiefe Abdrücke im metallenen Boden. Das Perpetuum pulsierte, die Frequenz seines Lichts änderte sich mit jedem Meter, wurde intensiver, je näher es seinem Ziel kam.
    Coppola Control kam bereits in Reichweite der visuellen Sensoren, die Aufzugsschächte längst gescannt und analysiert. Gegenwärtig waren die Analyseinstrumente mit der Beschaffenheit der Bausubstanz beschäftigt. Im Zentrum der Stadt angekommen, würde der Moloch zu wüten beginnen, Wände aufreißen und Stahlträger verbiegen , um den Host zu erreichen. Er war nicht aufzuhalten, eine brachiale Gewalt, der sich tatsächlich nichts mehr in den Weg stellen konnte. Eine Manifestation des Fortschritts, bereit zu vernichten, was sich ihm in den Weg stellte, und zu ignorieren, was ihm zu nichtig erschien. Und dazu gehörte auch der Heavy, der in seinem verstärkten Körperrahmen geradewegs auf das Phänomen zuhielt. Für die Sensoren des Molochs waren der kleine Mann und seine Vorrichtung beinahe nicht vorhanden. Ein paar Gliedmaßen, eine Reihe Schaltkreise, die er sich einverleiben konnte und eine weitere kohlenstoffbasierte Lebensform, die beiläufig entsorgt werden würde. Für den Moloch war dieses kleine Ding nicht mehr als ein belangloses Insekt.
    Dementsprechend ungestört konnte sich Mono ihm zunächst auch nähern. Plötzlich aber bemerkte der Heavy etwas. Mitten im Sprint tauchte neben ihm etwas auf. Der Omegon3! Der Mech beschleunigte ebenfalls, bis er gleichauf war. Und dann hörte er van Ghors digitale Stimme.
    »Taktische Lektion, Mr. Mimkin! Was tut eine Einheit, wenn sie zu dem Schluss kommt, ihre Gegner allein nicht besiegen zu können?«
    Mono begriff nicht, was er meinte. Aber er wusste, dass er sich nicht ablenken lassen würde! Mit der verzerrten Stimme des Söldners fuhr der Omegon3 fort.
    »Sie verbündet sich mit einem mächtigeren Gegner ihres eigenen Gegners!«
    Mit diesen Worten sprintete der Mech an ihm vorbei, beschleunigte weiter und raste direkt auf den Moloch zu. Entsetzt konnte Mono dabei zusehen, wie der Omegon3 schließlich gepackt und emporgerissen wurde und die Montagedrohnen ihn innerhalb von Sekunden auseinanderpflückten und verarbeiteten …
    Aber auch, wenn er nicht verstand, was hier vor sich ging – Mono würde sich nicht aufhalten lassen! Und dann, ganz plötzlich, änderte sich die Rolle jenes unbedeutenden Insekts für den Moloch . Kaum, dass der Heavy nahe genug dran war, begannen sich die E.M.O. s auf ihn auszurichten. Den unkontrollierten Impuls, der seine einzelnen Teile durchfuhr, konnte der Moloch zunächst nicht einordnen.
    Aus den Monitorlautsprechern vernahm Mono die Stimme des Androiden. »Wir haben Kontakt! Sorgen Sie jetzt nur noch dafür, dass wir eine Minute so nah dran bleiben, dass sich der Impuls als Signal etabliert und nachhaltig wirken kann!«
    W ütend blickte der Heavy in die Kamera. » EINE MINUTE ? Davon hast du vorher nichts gesagt, du verschissener Eimer! Ich hatte gehofft, es wäre Liebe auf den ersten Blick …«
    Diesem hilflosen Versuch von Humor zum Trotz war die Aufgabe alles andere als leicht. Die Schrittlänge des Molochs lag bei gut zehn Metern und das Toleranzfenster, in dem Mono sich bewegen musste, bei fünfzig. Wenn er sich zu weit entfernte, brach der Impuls zusammen, und wenn er zu nahe kam, war er Perpetuumfutter. Dem Heavy blieb dementsprechend ein Spielraum von fünf Schritten ….
    Sein Verbündeter aber hatte auch das bereits kalkuliert und bot Mono auf dem Holo-Cube drei alternative Routen, deren wichtigster gemeinsamer Aspekt schmale Seitengassen waren, in denen

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