Robolution
Bewegung und folgte, die Gebäude um sich beschädigend, mit unsicheren Schritten und sichtbarem Widerwillen dem Heavy in seinem Exoskelett, der am Horizont kaum noch zu erkennen war.
ZEIT: 04:20 PM
ORT: Coppola Control
In Coppola Control verband sich der Anführer der Black Ops über seinen Handgelenkcomputer mit dem zentralen Kontrollpanel und benutzte ein weiteres Mal seinen Universalcode. Mit einem knappen Fingerzeig wies er zwei seiner Männer an, die städtischen Sicherheitskameras sowie den gegenwärtigen Standort des Perpetuums zu checken.
Nach Eingehen der anonymen Nachricht hatte 2OT Technology zügig reagiert und die von der Fusion ausgehende Bedrohung erkannt. Dementsprechend klar war der Auftrag der Black Ops. Wenn die Situation innerhalb der Stadt bei ihrem Eintreffen außer Kontrolle war, lautete das primäre Einsatzziel, den Speicher des Einrichtungsleiters sowie den Inhalt von Kammer No. I zu sichern und Letzteren so schnell wie möglich au ß er Reichweite des Perpetuums zu bringen. Das sekundäre Einsatzziel lautete, Coppola City komplett herunterzufahren.
Als seine Leute ihm die Bilder der Kameras auf sein HUD spielten, registrierte der Einsatzleiter verwundert, dass sich das Perpetuum in diesem Moment von Stadtzentrum zu entfernen schien.
Nachdem ihm inzwischen alle bekannten Daten über das Phänomen und seinen Verlauf zur Verfügung standen, erschien diese Entwicklung ihm mehr als sonderbar. Aber das war nicht sein Problem. Ebenso wenig wie die Zukunft des ersten Einsatzteams unter Officer McCrae, das er nun auf einem der Kamerabilder am Fuß der Aufzüge sah. Er wusste genau, wofür man sie geschickt hatte. Sie waren hier, um zu versagen. Und er würde dafür sorgen, dass sie das vorgesehene Ziel auch erreichten.
Er nickte einem seiner Männer zu, der neben der Zentralsteuerung des Aufzugs stand. »Deaktivieren.«
Die Finger des Angesprochenen huschten über den Touchscreen, auf dem nach und nach die Energieanzeigen der einzelnen Fahrstühle verloschen.
12
VERBORGENES
ZEIT: 04:25 PM
ORT: Coppola Cit y / Aufzugsanlage
Sie wussten, dass es noch nicht vorüber war. Dennoch, in dem Moment, als der Moloch dem Exoskelett zu folgen begann, fiel der größte Teil der Anspannung von der kleinen Gruppe um Officer McCrae ab.
»Jetzt kann den kleinen hässlichen Kerl nichts mehr aufhalten«, murmelte sie und schaute die Straße hinab, dem langsam schwindenden Giganten hinterher.
Neben ihr stand Trent und fügte, während er sich mit seinem künstlichen Arm hinter dem Kopf kratzte, leise hinzu: »Und wenn doch, werden wir es noch früh genug erfahren.«
Claw fuhr sich zögerlich mit der Zunge über die Lippen und schüttelte nachdenklich den riesigen Kopf. Obwohl es nur ein einziger Zug gewesen war, bekam er den Geschmack des Ruli nicht aus dem Maul. »Ich verstehe noch immer nicht, wie der Konsum dieser Substanz Freude auslösen soll. Ich habe einen Geschmack im Mund, als hätte ich an einem megerischen Iltis geleckt.«
McCrae hörte seine Worte, wandte den Kopf und schaute den Raptorbeta einen kurzen Moment lang verwundert an. Dann wagte sie aber doch nicht zu fragen, warum er diesen Geschmack so genau einordnen konnte.
Der Einzige von ihnen, der schwieg, war Rosso. Nachdenklich blickte er die Straße hinab, in der genau zu sehen war, wie weit der Moloch gekommen war. Bis dahin standen die Monolithen in silberner glatter Pracht, und der metallene Boden schimmerte beinahe makellos. Hinter dieser unsichtbaren Grenze aber waren die Spuren der Vernichtung nicht zu übersehen. Die Fließschriften auf den Gebäuden waren ausgefallen. Gesplittert und verschmutzt erhoben sich die silbernen leeren Wände. Und Robotertrümmer, die tief eingesunkenen Abdrücke der gigantischen Füße im Boden und die zersplitterten Fassaden der Gebäude ließen keinen Zweifel daran, dass hier eine gewaltige zerstörerische Kraft gewirkt hatte. Daran änderten auch das von Neuem einkehrende künstliche Leben und die nach und nach in die Straßen zurückströmenden Bots nichts.
Den Blick starr in die Ferne auf irgendeinen Punkt zwischen den funkelnden Monolithen und Rauchschwaden gerichtet, sagte Rosso mit ernster Stimme: »Hoffen wir vor allem, dass euer Freund seinen Auftrag schnell zu Ende bringt.«
»Warum das? Was soll uns jetzt noch passieren?«, fragte Trent und richtete sich mühsam auf. Die Wunde in seinem Bein schmerzte stark.
»Das da …«, gab Rosso zur Antwort und wies mit zitternder Hand auf eine
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