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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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gefragt ist, kann ich Ihnen versichern, dass ich persönlich ohne Weiteres sowohl auf das Axiom als auch den Tetraeder verzichten könnte .«
    Und während sich die anderen noch wunderten, wurde es Mono schon wieder zu viel.
    » Liga für Roboterrechte ? Wo, zum Erz sind wir hier eigentlich?«
    Ohne die rhetorische Natur der Frage zu verstehen, antwortete Capek auch dieses Mal. »Dies, Mr. Mimkin, ist Coppola City. Ich dachte eigentlich, dass wir das bereits geklärt hätten.«
    McCrae nickte und versuchte die Haltung des Heavys zu erklären. »Er ist lediglich irritiert wegen dieser Liga.«
    »Die Liga für Roboterrechte, Ma’am. Ihr Einfluss auf die Entwicklung dieser Einrichtung ist nicht zu unterschätzen. Aber gedulden Sie sich bitte noch etwas. Mr. Rosso wird Ihnen gleich alle Ihre Fragen beantworten. Bitte folgen Sie mir nun einfach in dieses Gebäude und verhalten Sie sich ruhig, bis wir ihn gefunden haben.«
    Mit diesen Worten wendete der GuideBot sich ab und surrte durch den Eingang ins Innere des Monolithen. Dabei war Capek deutlich anzumerken, dass er allmählich genug davon hatte, unsinnige Fragen zu beantworten und das Kindermädchen für McCraes Team zu spielen.
    Die kleine Gruppe folgte dem Bot in die Kirche des trilateralen Axioms, und van Ghor schloss zu seiner Einsatzleiterin auf.
    »Was ist denn an diesem Rosso so besonders, Ma’am?«, fragte der Söldner neugierig.
    McCrae winkte ab. »Es ist ein wenig komplizierter, aber glauben Sie mir, er ist der perfekte Verbindungsmann zwischen uns und denen.«
    Als sie ihren Schritt beschleunigte, um die Entfernung zum GuideBot nicht zu groß werden zu lassen, schaute der Söldner sich kurz zu Claw und Mono um und hob vielsagend eine Braue. Beide wussten sofort, was er meinte. Es war wie immer. Wie von Anfang an. McCrae wusste immer etwas mehr als sie. Und dabei war sie keinesfalls bereit, dieses Wissen mit ihrem Team zu teilen.
    Angesichts dieser Erkenntnis hielten der Heavy und der Beta es durchaus für möglich, dass diese Frau in Wirklichkeit den Auftrag hatte, sie alle zugunsten ihrer Karriere auf Coppola II versagen zu lassen … So wie der Söldner es ihnen angedeutet hatte.
    Der SaurierBeta blickte auf den Heavy hinab, und der nickte ihm grimmig zu. Für diesen Moment zumindest waren die beiden sich einig. Und dafür brauchte es keine weiteren Worte. Was für Differenzen sie auch miteinander hatten, für den Augenblick machte sie die Tatsache, dass McCrae sie womöglich alle verarschte, zu echten Verbündeten. Wenn in genau diesem Moment um sie herum die Hölle losgebrochen wäre, hätten sie einander womöglich tatsächlich den Rücken freigehalten, während die Roboter McCrae vor ihren Augen zerrissen. Genau dieses Versprechen lag jedenfalls in den Blicken, die Claw, Mono und van Ghor einander zuwarfen, bevor sie ihrer Einsatzleiterin und dem GuideBot folgten und wenig später hinter den beiden direkt ins Herz des Monolithen traten.
    Die Wände im Inneren glichen denen auf der Außenseite. Auch sie waren eine Konstruktion aus Stahl und Glas, über die ein unablässiger horizontaler Zahlenstrom flimmerte. Der Raum zwischen diesen Wänden war komplett mit Bots angefüllt, die in konzentrischen Kreisen um das Zentrum versammelt standen. Und genau dort, in ihrer Mitte, erhob sich ein bizarres symmetrisches Gebilde, das im Widerschein der binären Datenkolonnen schimmerte.
    Was genau es war, hätte weder McCrae noch einer ihrer Begleiter mit Sicherheit sagen können. Aber zumindest war jenes Ding eine unmögliche Verquickung verschiedener symmetrischer Formen. Kegel, Kuben, Kugeln und Pyramiden, die in steter Bewegung schienen und dabei den vollkommen unmöglichen Eindruck erweckten, sich im gleichen Moment zu vereinigen und wieder zu trennen.
    »Dies ist die Manifestation des trilateralen Axioms«, erklärte Capek mit gedämpfter Stimme über das Audiomodul des GuideBots.
    »Natürlich. Was sollte es sonst sein.« Mono zuckte mit den Schultern und war doch, wie auch die anderen, kein bisschen schlauer als zuvor.
    Capek scherte sich nicht weiter darum und flüsterte weiter: »Interessanterweise unterscheidet sich die Kirche des bipolaren Tetraeders nicht wesentlich von dieser hier. Und das, obwohl über die Unvereinbarkeit beider Glaubensrichtungen bereits gigabyteweise Abhandlungen verfasst worden sind.« Er schmunzelte. Sein Humor aber hätte sich vermutlich nur jemandem erschlossen, der sich eingehend mit Axiom und Tetraeder auseinandergesetzt

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