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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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fotografieren lassen, gelangweilte Ehefrauen hatten mit ihm geflirtet, und kleine Kinder hatten sich vor ihm erschreckt. Er hatte Anzüge und Krawatten getragen und jenen, die ihn geschaffen hat, eine Unmenge Geld beschert, indem er eine Packung genetisch hyperoptimierte Frühstückflakes mit dem Namen Dinobites in die Kamera gehalten hatte. Er war niemals mehr gewesen als ein verschissenes Maskottchen. Jetzt und hier aber hatte er die Gelegenheit, der Welt zu beweisen, dass er genau das nicht war. Auch wenn er selbst noch nicht genau wusste, was genau er stattdessen sein mochte. Darüber hinaus hoffte er, dass keines der anderen Teammitglieder seinen Werbespot gesehen hatte …
    In genau diesem Moment stoppte der GuideBot vor einem Monolithen, der auf den ersten Blick nicht nur größer wirkte als die meisten anderen, sondern der darüber hinaus, wie McCrae sofort feststellte, auch keine Botladekammern an seiner Außenseite aufwies. Stattdessen eröffnete sich auf der Frontseite ein breiter offener Gang ohne Türen, der in sein Inneres führte , was vermuten ließ, dass dieser Monolith tatsächlich einem anderen Zweck diente als die meisten anderen.
    Der GuideBot fuhr herum, sein Monitor entfaltete sich, und vor McCrae und ihren Leuten leuchte das Gesicht SPV Capeks auf.
    »Ma’am, im Inneren dieses Gebäudes wartet Mr. Rosso auf Sie. Er ist zwar gegenwärtig noch mit der Klärung gewisser Unregelmäßigkeiten beschäftigt, wird Ihnen aber zeitnah zur Verfügung stehen.«
    Mono verengte die Augen und schnaubte wütend: »Zeitnah? ZEITNAH ? Suchst du dreckiger Kaspereimer Streit? Ich will so schnell wie möglich wieder raus aus diesem Blechloch! Der Typ soll sich seine Unregelmäßigkeiten gefälligst dorthin schieben, wo kein Schürfgerät jemals hinkommt!«
    Für einen kurzen Moment standen der zornig funkelnde Zwerg und der kleine GuideBot einander reglos gegenüber. Dann antwortete Capek zögernd: »Verzeihen Sie, Mr. Mimkin, aber aufgrund der Tatsache, dass Mr. Rosso kein Roboter ist, pflegt er seine Prioritäten ein wenig flexibler zu setzen. Aber Sie werden gleich Gelegenheit bekommen, Ihren Antrag an ihn persönlich zu übermitteln.«
    Mono ballte seine Fäuste. Bevor aber die Situation eskalieren konnte, trat dieses Mal McCrae zwischen Heavy und Bot.
    »Danke, SPV Capek. Gibt es darüber hinaus noch etwas, das wir wissen sollten?«
    »Die relevanten Informationen zu Mr. Rosso sind Ihnen bekannt. Bezüglich dieses Orts möchte ich Sie allerdings bitten, sich im Inneren dieses Monolithen ruhig zu verhalten und nach Möglichkeit keinerlei Aufsehen zu erregen. Sie stehen nämlich im Begriff, die Kirche des trilateralen Axioms zu betreten. Und deren Anhänger sind im Gegensatz zu denen des bipolaren Tetraeders bedauerlicherweise weniger friedliebend.«
    Mono, der inzwischen die Arme trotzig vor der Brust verschränkt hatte, horchte auf und blickte verwundert zu Claw und van Ghor hinüber. »Was bitte hat der Eimer da gerade gesagt?«
    Der Söldner schaute selbst noch ungläubig auf den Monitor des GGB , und der Beta hob abwehrend die Hände.
    »Verlangen Sie nicht, dass ich es wiederhole. Aber das Wort Kirche war mit Sicherheit dabei.«
    McCrae richtete sich vor dem GuideBot auf und runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, dass die Roboter dieser Stadt sich zu konkurrierenden religiösen Systemen bekennen?«
    Capek nickte knapp. »Natürlich nur im Rahmen ihrer Programmparameter. Ich habe Ihnen ja bereits im Vorfeld angedeutet, dass Ihr Wissen über technische Lebensformen sich in dieser Stadt relativieren wird.«
    Nachdenklich kratzte McCrae sich im Nacken. Religiöse Roboter. Auch wenn sie an einem Ort wie diesem tatsächlich vieles vermutet hätte, schien dieser Ansatz ihr doch ein wenig abwegig. Und ein Blick in die Runde zeigte ihr, dass sie mit diesem Gedanken nicht allein stand. Sie wollte Capek etwas entgegnen, doch der Raptorbeta kam ihr zuvor: »Aber, mit Verlaub, SPV Capek, das ist doch Unsinn. Religion, oder Glauben an sich, ist ein irrationales Motiv, dem zu dienen für eine technische Lebensform keinen Sinn hat!«
    »Es sei denn, die Option des Glaubensbekenntnisses ist Teil seines Programms, Mr. Claw. Beschweren Sie sich bei der Liga für Roboterrechte. Die haben uns das Ganze eingebrockt. Und dabei rede ich nicht bloß von diesen Religionen. Sie ahnen ja gar nicht, wie einfach das Leben in Coppola City war, bevor dieser ganze Unsinn losging. Und auch wenn meine Meinung an dieser Stelle nicht

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